Dieser Aufschluss ist die sogenannte Wingertsbergwand. Sie liegt bei den Koordinaten 50,233094°N und 7,163018°E, östlich des Parkplatzes des Wingertsbergs.
Am Fuße der Wingertsbergwand stehen Basanite und helle Bimse an. Diese weisen eine Wechsellagerung auf und sind schlecht sortiert, eingebettet sind sie in eine Aschematrix. Die Bimse sind Bimslapilli während es sich bei den Basaniten um Blöcke handelt. Darüber steht eine weitere Schicht an, die sogenannte Tauchschicht. Diese besteht aus einer schlecht sortierten Aschematrix, welche erneut Bimslapilli enthält. Die Mächtigkeit der Tauchschicht ist variabel und nimmt nach Osten hin zu. Auf die Tauchschicht folgt die sogenannte „Autobahn“-Schicht. Diese besteht aus Bimslapilli und Basaniten, die als Blöcke auftreten. Des Weiteren ist Tonschiefer erkennbar. Außerdem findet man Phyllit. Die „Autobahn“ wird von einem „Mittelstreifen“ durchzogen, dieser weist, wie die Autobahn, eine konstante Mächtigkeit auf. Allerdings setzt sich der „Mittelstreifen“ aus Aschepartikeln zusammen. Als nächstes folgt eine schräg geschichtete Schicht, die aus feinkörnigen Aschepartikeln besteht und diskordant auf den anderen Schichten liegt. Des Weiteren sind Dünen bzw. Antidünen erkennbar. Eine weitere Beobachtung, die bei allen beschriebenen Schichten auftritt, ist, dass die Bimse, von Osten nach Westen, dunkler werden und mehr Einsprenglinge aufweisen.
Die Wingertsbergwand spiegelt die Ausbruchs- und Ablagerungsverhältnisse des Laacher See Ausbruchs wider.
Die unterste Schicht wurde durch Base-Surge bzw. Fall-out Ablagerungen abgelagert. Dies geschah in der frühen Phase des Ausbruchs. Die darüber folgende Tauchschicht entstand aufgrund eines pyroklastischen Stroms bzw. einer Glutwolke. Diese entstand durch das Kollabieren der Eruptionssäule. Dieser Vorgang geschah während des Laacher See Ausbruchs mehrmals und hatte die Ablagerung feiner Aschepartikel zur Folge. Die „Autobahn“ spiegelt erneut Fall-out Ablagerung wider. Die Tonschiefer, die in dieser Schicht zu finden sind, weisen allerdings darauf hin, dass in dieser Phase des Ausbruchs ebenfalls Nebengestein, aus dem devonischen Grundgestein, ausgeworfen wurde. Die erkennbaren Diskordanzen lassen auf „unterschiedliche Entwicklungsstadien“ [5] des Vulkanes schließen. Während die unteren, oben beschriebenen, Schichten weitestgehend als Folge von plinianischen Eruptionen abgelagert worden sind, wurden die darüber liegenden Schichten in Folge von phreatomagmatischen Eruptionen abgelagert. Die Antidünen lassen darauf schließen, dass sich die, bei der Eruption entstandenen, Druckwellen stromaufwärts bewegt haben. Dies spricht für sehr energiereiche Base-Surge [vgl. 6].