D. Pb. Ba'chnrann in Erlangen, t Prof. D. Dr. P. Ewald



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220 III. 1. Auftreten, Schicksal, Wesen u. Wirken der falschen Lehrer. gehórigkeit., 15flt an den Aufenthaltsort denken, den Tartarus, in welchen sie hinabgeworfen wurden ; wobei es nahe liege, sich zu

vergegenwirrtigen, (Ian sio, die also Bestrafton, bisber iiyyt).or (Eisner; waren (2 Kr 11, 14), well sie in unmittolbarster NShe des Gottos zu weilen gewurdigt wares, welcher selber Licht ist and in einem Licht() wohnt, dahin niemaud zukonnnen kanu (1 Tm 6, 16). Aus diesem Lichtreich sind sic verstolen in <ìu[3erste Finster-nis (vgl.

Mt 8, 12 ; 22, 13 ; 25, 30) and warten ibrer endgiiltigen Aburteilung (Off 20, 14).

Passend schlielit cicli an das Beispie] best rafter Engel das des fiber ,,d i o alto Welt" (v. 5), die vorsintflutlicho, oder bessor, da der Artikel fohlt, ein e Welt der Vorzeit, ergangonen Gerichtes an. War es doch durch jene Versúndigung der Engel mitver•-anlaf3t, and bietot es dock in seiner Allgenreinheit cis treffliches Vorbild fiir das neck ausstehende Woltgericht. Anstait data nun abor der auf c'r).lir folgendo Satz den unmittelbaren positiven Gegen­satz zu der Tatsache der . iehtverschonung, namlich die Tatsache der Zerstórung, bràchte, ontsprechend dem Verhiiitnis des Ià).).ú zr).. in 4a zu 41' hebt der Vf zuniichst herror, daB Noah s e l h s t - acht,'7s) ein Prediger der- Gorechtigkeit, d. h. recbt­schaffenen Wesens (vgl. 1 Pir 3, 20 :. Hbr 11, 7), von Gott b e - wahrt wurde, run clans orst zu sagen, dill er Ober oine Welt von Gottlosen einoUberflutung herauffiihrte.{8 Der Hinweis auf das vein Gott um seiner Fr•avelhaftigkeit willen be­strafte Geschlecht Noabs legte rich urn so naher, als Jesus selbst die Menschboit der Endzeit mit jenem in wirkungsvollo Parallele gestollt batte (Mt 24, 37f.; Lk 17, 26 f.). 45) I]aran fiigt der Vf als drittes und letztes Beispiel, nicht minder passond, das Ober die St5dte Sodom and Gomorra oder besser: fiber Stadlo, wie Sodom und Gomorra es waren, verhangto Strafgericht. Donn nur dies() hoiden Stàdte, derail \amen each einem auch im Griechischen nicht ungeivóhrrlichen Spracbgebrauch irn Gerrit. apposit. stehen,60) werden bier genannt and gemeint sein (vgl. 1 M 19, 24 f. ; 5 M 29, 22; Jes 1, 7. 10; 13, 19; Am 4, 11 ; Jet 49, 18; 50, 40; Mt 11, 23 Par.), nicht aber die fiinf Stàdte and der gauze Landstrich der Pentapolis.51) In Betracht kíiuren iiber•haupt antler Sodom und



r") Die friiher nicht selten vertretene Ansicht, ilari Noah bier als &liter Prediger der Gerechtigkeit, von Adam oder von Seth an gerecbnet, in Betracht komme, ist schon von Gerhard S. 215f. trenlich widerfegt wordeu.

45) .dose 6, 17: Fyrì bi iboi, úy(o rò, varsO.top6r, films, fTi r,~r yìµ'.

49) Vgl. die lebensvolle Saddening bei Ephraem, bei Caten. Cram. S. 92.

60) Kiihner-Gerth II, 1, 26Ií. Debr: Bias § 167 (vgl. Teoi,; ;zro)..itNo,•, 1)iae :-ró)rs bei Homer; orbs Ronnie).

Si) So Spitta, welcher au. Mt 10, 15 erinnert: yi, £obóErrav %ar 1 olibeemr. Aber 74 ist etwas anderes als róje ,-. Anders such Jud 7: (b; ?'óbo,ru aaì Tófrooan zar al :riai tibias ;r6%fr.. - Zur Deklination von £dbofar and I'ó; (onPa



2, 4-G. 221

Gomorra selbst nur nosh die hoiden Sbtdto Adams und Zeboim, nicht aber Zoar (Segor), 52) welehes lettere vorschont blieb (5 M 29, 22; Hos 11, 8; andorsoits 1 M 19, 20-23). Jeno zwei Stadio hat Gott zu vólligor Vernichtung verurteilt, da-(lurch, dall er sio in Asche logte, heitit es. Donn zara­urQo(al zart'%Qrr'tr' gohórt susamrnen, 55) and das rsrjotiuay kann unuriiglich ein erstes Goricht fiber dio gottloson Stàdte bezoichnen, wozu darn das zaraus. zarr'zQ. als Aussago sines zweiton, dar vólligon Zerstdrung, treten sollte.5r) Es liegt Diner der Fallo vor, wo ein Part. Aor. mit der aoristischen Aussage des Hauptverbums zusarnmenfallt.55) Das itcuí,Qrrer' abor will von einor durch alno Tat geschehenen Verurteilung vorstanden rein, vgl. HO 8, 3 ;66) Ilbr 11, 7. In ihrom his in dio Gegonwart roichouden Verstórungs­zustande5i) sind jono Stiidto immor Hoch Din svaruendos and ah­sehreckondes Exempel gottliclror Strafgereehtigkoit fiber fioche und schanrloso Sunder and stollen Milner noch Dino Tatpredigt dar, die zur Bullo auffordert. Darum bemorkt such cler Apostel, slag Gott jene Vordammung vollzogen babe, i n d e m or d i e S t a d t o a l s ein Beispiol fill. (lie hinst.ellte, welche spiiter• frnveln w ft r d en. SS) Handelte es sick bei dem zweiten Beispiel v. 5 um ein ()lurch Uberilutung mit 1\rasser volt trecktes Gericht, so im dritten v. 6 uni ein durch Feuer vom Himmel ber geschehenes

s. Debr.-Bl. § 57; der Gerrit. vou T. lautet immer ant . . en., der von T bald aid as, bald ant en..

Si) Vg1. schon Gerhard z. St.



S3) Gegen Bengel, der %arf%Q(rfy zu rtyu(fxra; gehúren Iiillt. Es ver­gleichen sich Ausdriieke wie aiming %ara%airerr Mr 10, 33, unit die meisten `1'eetzeugen such Mt 20, 18, wo einige gute Hdschr. freilich ti; )(£rarse bieten.

5i) So Kiihl, Spitta: die einge:ischerten Stitdte halm Gott zu viilligem Untergang verurteilt. The Berufung auf die Stelle 1`1 19, 24: mid Mr'ero; i'1S~Eyt1' f:î[ ti'ób. sai IQrr. )teo,• :rie :r[ea:i Y.r'Uíoi' Fy Vi'Val'OL' sai %art­orptyf rìr; .ró%tr; rn, ra; %rÌ. verfiingt ìricht. Henn das rtyaaíoa; ist doch etwas auderes als das blone IIerabregnenlassen von Feuer and Schwefel, ndmlich vor alleni d i e Folge des letzteren, dan die St:idte in Flammen aufgiugen nud sic Spuren nichls als Asche zurucklienen.

as) S. z. Ti. Zahn sit Riínr 8, 3; Kiil,n: G. lI, 1, 197 f. 199 A S; Dehr: 131. § •120, 3.

'i6) S. Zahn z. St. (S. 383); such zu Em 6, 7 (S. 305). Es sind such Stellen zit vgl. wie Rm 2, 27; G1 2, 11.



5') Vgl. Weish. 10, 7; Joseph. ant. 1, 11, 1. 4; Just. ap. 1, 53; besonders I Clem. 11, 1: bric yrl.o;t,•éar' Mai tloó;IFrar shin $VCí),: f% 2o,l6frmv z%; :rtUr­zi,eo,' rdor,; r.nr)tio,; ara areas Mai )fior,• ,w6b,Ìo,':~oa`on; b bfa:rór,., drr seq.; ilai orra; I r' adròrOl'% Éy%ar(roí`. bI irfOp%/.,rfe9 i::(ín/orras ftà Mól.aorv :sal al%ro!ròr rí),aa'. Spitta S. 161 halt mit Hecht dafur, dan bier Beriihrungen mit• unserern 2 Ptr stattfinden, die nicht zufíillige sein kiinnen.

5') BP nnd ein paar 3linuskeln lesen flit (PoEhfrt': hoF,.3orr, ein often-barer Schreibfehler unii wenig patiend. Es wiirde heiRen: eia 1(orbild kCinttiger Dinge fur die Gottlosen. `1'atsschlieh soli nur das znkOnftige Gericht abgebildet werden.
222 III. 1. Auftreten, Sehicksal, Wesen n. Wirken der falschen Lehrer.

I

Strafgericht, letzteres noch geeigneter, als ein ernstes Vorbild des letzten Gerichts beherzigt zu werden, 39) and wie dort Noah and die Seinen, niemand moor, bewahrt wurde, so r e t t e t e G o t t hier nur den gerechten Lot (I M 18, 23ff.), welcher von item Lebenswandel der zuelitloson Lents, der wider alles, was durch gdttliche and mensebliche Reehtsordnung geheitigt ist, Frevelnden (iGw en9la! tov),6e) eiuem Wandol, der in Lieder­lichkoit and Unzucht, 1r erat).yrítr, geschah, scbwer beclriickt and bekiimmert wurde°') (v. 7). Denti --- so wird das, was Lot von der Rueblosigkeit der l3ewohner Sodoms and Gomorras an Qualen zu orfahren batte, Miller bescbrieben - seine Lage war derart, data d u r c h A n b l i c k u n d G e h d r er , dere2) Gereclite, inmitton dorselben wohnond, von Tag zu rliagc eino gerechte Seele mit gesetzlosen P a t o n f e l t er t e (v. 8). Per Ausdruck ist zusammengedriingt and von unleugbarer Schwerfilligkeit, aber der Sinn (loch uicht zu verfehlen. Ptr will offenbar sagon: indem Lots Augen ange­sichls ihrer Sehandtatou einen unwilligen and strafenden Buick "s)



d9) Vgl. Clem. Al. Peed. III, e. 8, § 43f.: rò ?o3'orrrrn}r reirya; xníar; uti~ tiriix,'oaoi, :rai&tyeryia dF dsaioeoi. BgI.: irrefragabile monument uni

erat Dei et indicii divini.

"o) Vgl. 3, 17, sonst nicht im NT; auch 3 31akk 5, 12; 6, 26. a9rprro; 1 Ptr 4, 3. Philo gebraucht in demselben Shine txhrourog (de Gig. § 8, Mg. I, 267): rù_ lxi tíllor> xnì e'x9íauoiv 6pil ía: re xuè ,acri lyisee-ro; d i•oiw-JErrs dici rr,. Bengel zu ciíiia(trdr: corico qui contra naturam peecabaut. Vg bier nefandotuni; 3, 17 insipientium. Man beachte das drdpoi, r'oyois in v. 8 and das wiederholte ISixaros.

61) w(a:roialai o,', vgl. AG 7, 2-4; 3 Mkk 2, 2: siilo ...:redayr; ~Srrrs• xataareutp/io,r i'nò droofou saì ,9ed;iov.

") Per Artikel d fehlt in B (nach Gregory, Append. zu den Proleg. S. 1284 auch in 1'; welcher cod ist gemeint? Liegt 1)ruckfchler fiir Vg vor? v. Sod. nennt nur II), hat auch tvohl der Vg nicht vorgelegen (s. gleieh unten) and ist von \1r-lT im Text ausgelassen. Audi Mayor vertcidigt die Auslassung. Ein Gerechter, eine gerechte Sede, das klingt gar bar-menisci), darmi aber auch venlàchtig. Es moehten Leser such Anstoll daran nehmen, dal] ein Mann wie Lot ó óixawo: genannt wurde, welches Pràdikat nur derv einen Jesus zuzubilligen sei. Vg: aspeetu enim et anditu iustus erat, habitans apud cos, yni diem do die animam iustam iniqua operibus crueiabaht. Von der Vg beeinflult, Luther: denti dieweil er gerecht war and es sehen unit hhren muBte, quàlteu sic die gerechte Sede von Tag zu Tage mia ihren ungerechten Werken. Auch Bohair sibs.: s i e quattert.

") rò ,,Wpprr bedeutet deu Buick der Augers, sofern er Eindruck macht, niebt das was gesehen wird (so z. B. Windiseh unti Knopf: mit dew, was er sah unit litirte). Eine treffliche Sammlung von eharektoristisclien Bei-spieler. - hiuzuzufiigen were. noch etwa Ev. Thom. c. 7, ed. Tischdf. 147, amar,,-e6r ror il;tipparo-s - gibt Wetstein, welcher ricbtig bemerkt: d).imia non stint ocuii, qui vident, sed qui videntur et qui affectiones ausili produnt, abet irrt, wenn er d%lrrrrr[n xrii dxot7 an unserer Stelle auf vultus Sodomitarum meretricium unti die fama impudicitiae comm bezieht.

annabmen, and indem rein Ohr bei ihren unflatigen Reden in hei­ligem Mitifallen sich abwandto, ohne drill sic+ anderon. Shines go­worden wdren, bereitete er niittols der gottlosen Werke tit) (trd-!wig reyoig) der Lento con Sodom uud Gomorra deb selhst, seinem verhorgenen Innenleben, seiner Sede, die rechtschaffen war, fort­wthrend Kummer unti Qual (vgl. Jer 8, 21ff.; Iles 9, 4; Weish 2, 12. 14 ; 5, 3; Mt 5, 4). Stata jene gottlose and lastige Um­gohung zu verlassen, Miele er um so treuer auf seinem Posten, um sine g6ttliche Mission an ihr zu erfìillen. Was 1 M 19, 4-7. 9 von den Sodomiton erziiblt wird, ist ja nur ein einzelnes Bei-spiel ibres frevelbaften Tuns; and der unbefangene Leser von 1 M 13, 13; 18, 20fí.; c. 19 gewinnt alsbald den Eindruck, dal3 der Apostel, wean er jene allgemeine Schildorung von Lots Verhatton unti Seclenqual gibt, sick keiner Ubertreibung schuldig macht. Vgl. 5 M 29, 23 ; 32, 32; Jes 1, 9. 10 ; Jer 23, 14; 50, 40 ; Res 16,46 ff.; Mt10,15(=Mr6,11; Lk10,12); R69,20;Off 11, 8.

Nicht als Folgerung aus den vorgangigen Doispielen ist die zwiefache Aussage in v. 9 gemeint, sonderu die erste als cine dem Apostel and den Lesern von vornherein feststehende trdstiiche \Vabr­beit, die dureb Noabs und Lots (vgl. die oben Aum. 57 zitierte Stelle I Clem 11) Verhalten and Scbicksat bestatigt wird: der Herr versteht sich darauf, fromnie Personeu aus ge­fhhrlielier Lago, dio ninon zar Versuchung dient,°5) It e r a us z u r rei li e n; unit dio zweito als eine ornato Warming, eut­nornmen den alttestatuentlichen Andeutungon and Traditionen lime. Erzablungen von der fiber die frevelnden Engel gokonnneneu Strafe sonic vena Gerichte tier Sintílut and dem Ilutergango Sodoms und Gomorras : derselbe Herr verstebt sick auch darauf, F n e v i er an f den Tag des Gerichts als solcho aufzubehalt.on, die bestraft warden. Ko).aZolrrosy dart urn des notorischen Oegensatzes zu eig rai(iers' -Qluerog willen nicht futurisch, cruets


") Zwei sàchliche Dative (der erste, dl.igp. e. tie., Dat. snodi, der zweite dedp. 1a., Dal. instr.) erscheinen hier mit eiuem Verburn verbunden; s. Kiibuer-Certh II, 1, 441, Anm. 11. Die hier vorgefiihrten Beispiele ge­h6ren allerdings allo der peetischen Redeweise an, z. B. Hesied. op. et d. 321: si pie r17 sai yeeoì dir pdyni• ap''oi' i%i;rat. Zuu1 Dat. der Beziehung unii der begleitenden Lfmstande s. Ktihn.-G. a. a. O. S. 440, 12. Debra ]Il. § 197. 198; vgt. 1 Kr 10, 30 ydoiri tinter Dank. Heim. Sim. I1, 20, 3: yepior_ wear.

r5) Ob .Trieao/i61í' Oder .-ria rn,ttoO zu lesen sei, ist schwer zn ent­scheiden. Leteteres ist aber dock besser beglaubigt (s'ABCKLP, vg, 8', arm, aeth; Tri441ouoii': ?i* min, einige Vg-Ildschr., bob, S' and einige patri. Was Tachdf. zugunsten der pluralischen LA anfiihrt: der Singular cui­eaeptis multo magic uso veuit, kaun ja nicht ernstlieh in Betracht kommen. Tatsiichlich begegnet der Plural tinter 21 Fallen im NT nur 4 mal (Lk 22, 28; AG 20, 19; Jk 1, 2; 1 Pt 1, 6). Per Sing. konnte an unserer Stelle, Weil von rioelisr; die Bede ist, eher in einen Plur. veravandelt werden, als unge-kart. Auch v. Sod. entseheidet rich Mr den Sing.


224 III. I. Aultreten, Scbicksal, 1Vesen u. Wirken der falschen Lehrer.

aridos, purnieados (ver ch. Lat.; s. obeli Annt. 45), gefafit wordeu; freilich auch so steht es nicht, daB der Apostel an eine in die Zeit vor dem Tode fallendo strafende Ileimsuchung der Súnde dàchte. Dagegen spricht das zipC7v, welshes ja als Gegensatz den Gedanken des Verlicrens, Entschl5pfens tittd Fntgleiteue hat, als ob die r'revler durch den rl'od, twin allerdings sie selbst and ibre Genossen meinen, aire fiir alternai dein Geriehte Gotten entgehen wilyden (vgl. I Kr 11, 32; Weisli 2, 1-9; Jes 22, 13; 1 Ptr 4, 3 ff.). Per Apostol hat die Zeit nach dem Tode bis bin auf den Tag des Gerichts im Auge: so gut wie der Herr dio Seelen der Frommen his zur Verklarung ihres leiblicben Lebens zu behalten weifi (2 Tin 1, 13), sa die der Gottlosen, daB sie schlioll]icb ihrer Strafe teilhaftig cordon. Aber wio der Stand jenor auch in jener Zwischenzeit schon Seligkeit ist (Phi 1, 21. 23), so auch das Los dieser eine wirklicho Strafe. es)

Den Naclisatz zu der v. 4 hegonnenen Periode harlot v. 9 nicht. Sie ist tatsacblieh mit• v. 8 auakolutliiscli verlaufen (s. o. S. 218). Eine Art Unregelmiiliigkeit, namlich vine Aposiopese, wtii•de auch im Fallo der Bicbtigkeit jener Annahme vorliegen. Tian verinifite einen Satz wio: „so geht daraus hervor, daft". Dazu kontmt, daB, was man zuudelist zu lesen erwartete, eine unmittei­hare, deutliche Anwendting auf die die Leier angehenden Ver­hiiltnisse, unterblieteo. Auch batte nicht das Sahieksal der Frommen, sender's das der Gottlosen an erster Stelle von] Apostel hervor­gehobeu werden niiisaen. Attch in v. 101' ist die Schilderung noch ganz aligeinein gehalteu, auf allo so, wie dori geschieht, charakte­risierten Lente passend, wentigleich tier Vf dins() allgemeine Wahr­beit auf jene Liistlinge angewondet haben will, von dereu zuktinf­tigers Auftreton unter den Lesern er v. 1-3 geredet batte. Er bezeichnet sie ,;als die, welche hinter Fleisch her wan­deln in bofleckender Lust rind Horrschaftatellung v e ra e h t e n " , and urtcilt von ibnen, dati von ibnen in ganz be­sonderem Mafie gelte, daB and warum der Herr sie linter Erleidung von Strafe bis auf den zukanftigen Gerichtstag aufzubehalten wisso. Donn so will das etdi'.ruree verstatiden sein, nicht aber, als wo]lo dor Apostol blob sagen: hi maxima punientur (Bengel), liner um so sehiirferen Bestrafturg wird eine urn so schwerere Sehuld ent­sprechon. Gerade bei diesen ausschweifcnden llenschen wird die Ableugnung einer sohon mit dem Tode eintretenden vergeltenden gàttlichen Gerechfigkoit sich besonders bemerkbar gemacht haben. Sie „wandeln nach"") ,,solchorn, was Fleisclt ist", eino

63) Gerhard: poenas dantes, videl. secitndunt aniiuam apud inferos.

1Venn er dann doeh Helier erkliiren will: ',unites = per horribile supplicirtm

e media suhlatos, so irrt er wieder warn rechten Verstiiitdaia ab. a') Vgl. z. Ausdr. z. B. Lk 21, 8; LXX 2, 12.

sehr allgenreiue abjektsbezeichnung. Aber sicilerlich sind nicht biise Begiorden gemeint, 66] sondern der starke Ausdruck will durch­aus konkrot gefaf3t seín : wo uud wie immer etwas Sinnlicltes zur Suede reizt und lockt, dem ]aufen sie nach, so, daB sie ihrer bbson. Lust nachgeben, welche ÉrYI,~FEiI[Cl /ttrrnfeod hei8t, das will sagen: ]3efleckung mit sich ffthronde Lust, G8) schwerlich fiber Lust nach Roileckruig. Fs iniif3te dent), was kaum derikbar ist, gesagt sein sollen, darl diesel sittenlosen Gesellou nicht sósahl Hire Lust an unor]aubter Gemeinseltaft mit kleisch búf3en, als vielmehr sieh be­sttdeln ~sollen. lj'oitn der Apostel sie weiter als xtotriz-raoti xrr­zarrgoraúvraG charakterisiert, so wird anal diesor Ausdruck in der vorliegenden Allgemein]teit zu Masson sein: xi.vedrr5 ist Herr­sehaftsstellung, ll.errscherwiirde, sei es Gaffes, sei es Christi (Did. 4, sei es dor Engel, sei es obri gkeitlicher Personen (1 Kr 8, 5). ,,Sie achten keinen Willen dafiir, dafi or ibnen mal3gehend sei kein Gebot dafCir, cial3 es ibren Gehorsam fordere, wollen von keinom Ilerrn wissen, der fiber sie zu sagen babe" (Hofrn.). Itnmer­hin wird man, naclidetn von jenen r/sE•tdodsdríoE[r1 oe v. 1 gesagt war, daf3 sie den A]llnern, der sie erkauft, verleugnen, gerade an die Aué3eraahtsetzung der Horrschaft Christi zu denkon haben. Da­mit ist nicbl, gesagt, dal3 sio Christus geradezu seine llerltcher­wiirde abgesprochen und von ihm veriiclitlich geredat' haben (s. zu 3, 4).

Unmittelbare I3e'Lugnallnlo auf joins Irrtehrer liegt erat V. 101, if. vol.. Die farbenroiclie Schildening hewegt Filch durchwog in pri;-sentischon Ausdriicken, obwohl ihr Auffreteu unter den Lesarn erst fiir• die %ukunft ztt ertvarten ist (v. 1): ein rl'empuswechsel, der sich dean ani fiig]ichsten nicht daraus erklaren wird, dal-1 ana­loge Palle in biblischen nnd aul3crbiblischett 1Lreissagungen be­gobrterl, 'e) sondern daraus, dal3 dem Vf. der]ei Lento als andel.wo bereits wirklich vorbanden vor Augen gescbwebt haben werden, w3hrend sie nach seiner Welssagting in die Gemoinden der Lesor erat kiinítlg eludringen werdon. Aitderselts wiirde sich der 17hergang vam Fut. zum Praes. ebenmal3iger vol]ziehen, a•enn wit. zPUefoCertv stall zpftfni.•Qev ak2entuioren. A l a s o l b s tg e f a l l i go , nur auf Durchsotzung ihres eigenen Willens bedachte Lento v o l i f r e c lr e n 1V a g e m t i l e s kannzeichnet der Apostel sits - oine voratlsgestellto Apposition zu dem inn Vorbum liegenden Subjekt; - denn warum sollte, da docll rrú5k#diis zunachst ein Adjektiv und zoî.+tirrijs ein

d') Gerhard: qui celrrlern, h. e. pravas carnis coneupiscentias, cum primis vero ncfarias libidiines sectantnr.

Cl) lrgl tzr8eirfrce &rrírn_ Eph 4, 22: betriigende Liiste. Richtig
Luther an fins. St.: unreine Liiste.

'tl) So such Hoftn., welcher einerseits Off 11, 4 ff,, auderseits prac. Sib. 3, 5$4 ff. zitiert.

R'ohlenberg, 1. u. 2. Pf.br. n. Jud.br. s, Aufl. 15

226 III. 1. Auftreten, Schicksal, Wesen u. Wirken der falsehen Lehrer.

Substantiv ist, jenes zum Range einos Substantive erhoben oder diesea adjektivisch gefaBt werden?'') Vermógo dioser ihror Wosensbeschaffenhoit warden sie, so lesen wir, wenn sio Majestaten 1listorn, e3) dabei nicht von Zittern ergrif fen werden. (10b). Dio Mai kiinuen wegen des Folgeuden nicht - so altero Exegeton, z. B Gerhard - irdische Obrigkeiten, sonderei niiisson Geister, Engelwesen bedenten, welchen in ihrer Weise gottliche ddga (Jo 11, 40) eignet, wie sie ja ?wed Égovu,ce, dui'cruer , Jotrot heilion, and zwar +erden hier die boson gemoint sein. Wahrend der fronimo Christ wei1 oder wisson soil, dati der gauze Kosmos von ihneu durchwaltot and beherrscht ist, nicht ohno den Wilton Gottes, weswegon PI sie auch zourtozertroeeg dieser Fitisteruis (Eph 6, 12) mid ibr Haupt den Gott dieser Zeit­welt nennt (2 Kor 4, 4; vgl. Jo 12, 31) und von ibnen als srrev­itartdc Ii? sron;slay^ fY wig É;rovearforg spricht, and darum auch respektsvolle Furcht vor ihneu am Matzo ist, wenn auch allo Angst vor ihnen bei den Kindern Gottes als abgetan gelten soli (vgl. Kl 2, 15 ff.) : so ltóren Fir von jenen lteiscblich Gesinnten, daB sie kein Bedenken tragen oder tragen werden, jone engelischon Maehte zu ]astern, also dio ihnen gobtihronde Fibre absprechen, vielloicht untor Llnwendung von leicbtfortigen, ja herausforderndeu Worten, and dal) sio, wenn sie so tun, nick( einmal you Bebeu and Zittorn befallen werden. Pas t70rdo der Fall rein, wens ihr Gewissen nocb einigormaBen iniverbartet ware. Ja, wenn sia nosh jonen Hoheiten an Starke unit Macht iiberlegen w:ireu ! Nun fiber atoht es so, dalV") niche. einmal selcio Engel, welch() (lurch Starke, die sia besitzen, and dureh Macht, dio sio austtben, niohr zu bodouten haben, wider sic, namlich wider jena Majestiiten, boim Rorrn ein lastorilches Urteil vor­b r i n g e n (V. 11). Die Porsonen, auf wolche das zar' (-thaw zielt, uud ehonso diejenigen Wiesen, im Vergleich mit denen die bier gemeinten Engel als an Starke and Macht groBer• bezeiehnet

") So z. B. de lYetto; zu ai %tibr,_ vgl. Tt 1, 7; Spr 21, 24 (fiir

1\f 49, 3. 7(ftir 17), after bei IIermas (Sim. V, 4, 2; 5, 1; IX, 22, 1); I Clem. 1, 1; Did. 3, 6.

'') So z. B. Vg., Luther: thtirstig, eigensinnig. S' verbindet beide Begrilfe durcli M1uud".

") Andere itbs-: zittern nicht, zu liistern, im Sinne von: scheuen skit nicht, zu liistern. Aber es ist doch cin Unterschied zwischen Infiu. u. Yartic_ Duch letzteres wird entschiedener betont, daB sit) wirklich lastern. Vgl. Kiihner-G. II, 2,73 tiler cd ey,rirra9ar und alba raga. (Ten. Cyr. V, 1, 21 u. a.). Weish 13, 17: (der, welcher einen Gbtzeu macht,) mix aiox::rrrat 7c, ttyí~q~ srao-J.al.anr. Jos. in j. V, 9, 4: yoErrm -rei 1'era -roll Jroei l.í fror: ]n'ich scbaudert, indem ich von den Werken Qottes spreche.

7l) f)aor, wo, die Situation angebend, in welcher etwas stattbat; nicht eigtl. wRhrend, oder da ja; ein kontr:irer oder kausaler Sinn ergibt sich erst aus den Aussagen. Vgl. 1 Kr 3, 3; 4 Mkk 2, 14; 6, 14.

werdon, auf die frechen Lasteror zu beziehen, welcbe Ptr beschreibt and vor welchen or warnen will, ist durchaus untunlich. Dann as indite ihm darauf ankommen, zu betouon, wio schwer dio Ver­siitidignng jener Ltateror- gegeniiber jenon Majestbton sei,



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