Religion Mun kor



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Now, at a time when Moon may be influencing United States foreign policy vis a vis North Korea, a known nuclear power, and risking a nuclear war in northeast Asia and hundreds of thousands and possibly millions of deaths, it may be time for Congress to once again launch an investigation of a man whose sole purpose is to unify the world under his direction. It has been over 60 years since the world heard a man talk like that: his name was Adolf Hitler.

Wayne Madsen is a Washington, DC-based investigative journalist and columnist. He wrote the introduction to Forbidden Truth.

http://www.spiegel.de

16.10.1989

Sekten: Letztes Gefecht

Unter Tarnnamen ist die Mun-Sekte auch in der Bundesrepublik auf antikommunistischem Kreuzzug.

Ein illustrer Kreis mit klangvollen Namen fand sich in diesem Mai im Bonner Bristol-Hotel zum International Security Council (ISC) ein: Christdemokrat Hans Stercken, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, und sein Parteifreund, der Verteidigungsfachmann Karl Fell, die Ex-Botschafter Günther van Well und Per Fischer sowie hohe Offiziere außer Dienst parlierten mit dem ehemaligen Nato-Generalsekretär Joseph Luns über die Ostpolitik des Westens.

Zur Strategiediskussion hatten Strategen besonderer Art geladen – der ISC ist eine Zweigstelle des Koreaners San Myung Mun, und der ist Chef der weltweit organisierten und weltweit aufgefallenen Mun-Sekte.

Die Aktivitäten dieser "Gemeinschaft vom Heiligen Geist für die Vereinigung der Weltchristenheit", kurz: Vereinigungskirche, waren bisher vor allem in Amerika registriert worden, kurz auch in der Bundesrepublik, als die Bonner Regierung dem – nach eigener Ansicht – "Sieger des Universums und Herrn der Schöpfung" 1982 die Einreise verweigerte, weil Mun nicht gewillt sei, sich "an demokratische Spielregeln zu halten".

Erst hinterher waren manche der von Mun Eingeladenen klüger. "Keiner hat doch gewußt, daß Mun hinter der Veranstaltung steckt", rechtfertigt Spitzendiplomat van Well sein Engagement. Selbstverständlich wolle er mit der Vereinigungskirche "nichts zu tun haben".

Auch Lothar Rühl, vor zwei Jahren – damals war er noch Staatssekretär im Verteidigungsministerium – Mun-Gast, wußte "überhaupt nicht, wer das war", der ihn zu einem International Security Council einlud – mit dem CSU-Europa-Abgeordneten Franz Ludwig Graf Schenk von Stauffenberg, dem Kieler Politologen Werner Kaltefleiter und FAZ-Autor Günther Gillessen.

Rühl brachte das Thema ins Kabinett: "Da war man erstaunt, daß die sich hinter solchen Fassaden verstecken." Ein Beschluß wurde gefaßt: den ISC "auf eine Art Warnliste zu setzen, daß die Mun-Sekte dahintersteht".

Die Liste wurde nie verfaßt. Unbehelligt, weil unerkannt, versucht Mun hier über Tarnorganisationen Fuß zu fassen – mit Erfolg. Mun wolle, so der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche in Bayern, Friedrich-Wilhelm Haack, "Deutschland zur Hauptfestung seines Imperiums außerhalb von Korea machen" – früher durch Kontaktaufnahmen "auf der Straße", nun auf "internationalen Konferenzen mit Top-Leuten".

Theologen werden von einer "Neuen Ökumenischen Forschungsgemeinschaft" zu "New Era"-Konferenzen geladen. Natur- und Sozialwissenschaftler, Historiker und Philosophen dürfen sich auf Muns Kosten in Seoul, Genf oder Manila in der "Professors World Peace Academy" (PWPA) austauschen. Der wichtigste politische Arm des selbsternannten Jesus-Nachfolgers San Myung Mun, die "Organisation Causa", veranstaltet mehrfach pro Jahr ein "Forum für geistige Führung".

Besonders in konservativen Kreisen verfängt Muns Masche. Abgehalfterte Politiker, ausrangierte Generäle, aber auch Spitzenbeamte fühlen sich geehrt, wenn sie zu Gastmählern auf Spesen in Luxushotels geladen werden – von wem auch immer.

Im Mun-Seminar weilte der frühere FDP-Sicherheitsexperte im Bundestag, Wolfram Dorn, in Sektenschriften publiziert der CSU-Euro-Parlamentarier Otto von Habsburg. Dessen Parteifreund Hans Graf Huyn war ebenso auf Mun-Trip wie der General a. D. Günter Kießling.

Heinz Maier-Leibnitz und Eduard Pestel kamen billig nach Seoul, der allgegenwärtige Horst-Eberhard Richter nach Miami, und Karl Friedrich von Weizsäcker, der Bruder des Bundespräsidenten, durfte sich gratis in Washington fortbilden.

Auch der Mainzer Sozialwissenschaftler Hans Mathias Kepplinger läßt sich gern bitten: "Die Hotels sind super, oft die besten der Welt, die Veranstaltungen glänzend organisiert", und man treffe "die führenden Köpfe" einer Disziplin.

Kepplingers Kollegin, die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann, denkt genauso. Sie übernahm für ein Honorar von 1500 Dollar plus Spesen die Leitung einer Arbeitsgruppe bei einem Mun-Kongreß Ende August in London. Und sie fand gut, daß man bei Muns nicht "nur in der Wolle gefärbte Marxisten" trifft.

Diese Gefahr besteht in der Tat nicht: Die Sektenideologie beruht auf militantem Antikommunismus. Jene "gottverleugnende und materialistische Ideologie" sei "die größte Bedrohung unseres Wertesystems". Der dritte Weltkrieg sei "unvermeidlich": "Gottes Wille wird zu einem letzten Gefecht mit dem Sowjetkommunismus führen" und erst danach "das Himmelreich auf Erden" schaffen können.

Zu Muns irdischem Reich, aus dessen Erträgen er seine Einladungen finanziert, zählen schon jetzt Hotels in Frankreich und Uruguay, Zeitungen, etwa die Washington Times, Industriebetriebe und Banken rund um die Welt. Herz des Munschen Firmenkartells ist der Maschinenbau- und Rüstungsbetrieb "Tong II" im Stammland Korea.

Auch Muns deutscher Besitz ist zum größten Teil Tong II zugeordnet. Neben Immobilien hat Mun vor Jahren begonnen, mittelständische Maschinenbauer aufzukaufen, die in Schwierigkeiten geraten waren: die Wanderer Maschinen GmbH in Haar bei München, den Gießener Drehmaschinenhersteller Heyligenstaedt, den Remscheider Werkzeugbauer Gebrüder Honsberg.

Den meisten der – durchaus unfreiwilligen – Mun-Anhänger, die sich auf Muns Kosten mehrere schöne Tage machen, ist der ideologische Überbau des Gastgebers egal. "Ich habe mich für den Konzern nicht weiter interessiert", berichtete Noelle-Neumann. Schließlich könne man nicht bei jeder Offerte "stundenlang fragen, was für böse Absichten da hinterm Busch lauern".



Aber kundig machen könnte man sich ja. Der Bonner Mun-Sicherheitskongreß im Mai wurde mit Grüßen und Wünschen von Helmut Schmidt, Oskar Lafontaine (beide SPD) und Walter Wallmann (CDU) eröffnet.

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