Von P. K. Sczepanek


Polnische Identität - Derzeit läuft in Polen die Volkszählung



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Polnische Identität - Derzeit läuft in Polen die Volkszählung


Drucken Bewerten Autor: Gerhard Gnauck 12.04.2011

Schlesien bleibt unser – oder etwa nicht? - Gerhard Gnauck


Eine kuriose Identitätsdebatte in Polen: Eine Volkszählung führt zum Streit um die Existenz einer eigenen schlesischen Nationalität.

Foto:- Die Zwyciestwa Straße ist die zentrale Einkaufsmeile von Gleiwitz (Gliwice). Die Stadt mit 200.000 Einwohnern zählt zu den Zentren des oberschlesischen Industriegebiets

Damals, 1985, stand zwar noch die Mauer. Dennoch sorgte das Motto des Schlesiertreffens jenes Jahres, „Schlesien bleibt unser“, für einen unglaublichen Wirbel. Er wurde so stark, dass Bundeskanzler Kohl seinen Auftritt absagte. Heute, anno 2011, erlebt die prägnante Parole eine wundersame Rückkehr. Schuld daran ist die polnische Volkszählung, die gerade begonnen hat.

Auf der Internetseite der Volkszählung ( www.spis.gov.pl ) wird gefragt „Welcher Nationalität sind Sie?“ und zugleich darauf hingewiesen, es gehe hierbei nicht um die Staatsbürgerschaft. Dann kann der Befragte angeben, ob er ethnisch Pole ist – oder aber Deutscher, Ukrainer, Jude, Roma und so weiter. Wem das nicht reicht, der kann auf „andere“ klicken und findet dort weitere Möglichkeiten, von „abchasisch“ bis „zulu“. Oder eben: „slaski“, schlesisch.

Ein wichtiges Detail: So wie im Deutschen „Schlesier“ ohne Attribute zunächst einmal den Niederschlesier meint, so meint „Slazak“ im Polnischen den Oberschlesier. Dort, um Oppeln und Kattowitz, hat sich über die Jahrhunderte ein eigenes Völkchen herausgebildet, das 1945 großenteils nicht vertrieben wurde. Es hat ein starkes Regionalbewusstsein, spricht einen eigenen Dialekt (ist es eine Sprache?) und glaubt an die Zauberformel „mir san mir“. = („sam my som my sobom“ = „tutaj jestesmy soba“-sik! -pkscz)

Bei der letzten Zählung vor sieben Jahren hatten sich 173.000 Bürger Polens als Schlesier geoutet – damit übertrafen sie alle anderen Minderheiten inklusive der deutschen. Diesmal könnten es erheblich mehr werden. Denn inzwischen ist eine „Bewegung der Autonomie Schlesiens“ (RAS) herangewachsen. Seit der letzten Wahl sitzen ihre Vertreter sogar in der Bezirksregierung. Sie fordern mehr Rechte und mehr Selbständigkeit für ihre Region, das „Ruhrgebiet Polens“. Zugleich trompeten sie fröhlich heraus, die Schlesier seien keine Malocher mit rußverschmierten Gesichtern, sondern „heitere und ehrgeizige Menschen“, die immer von den anderen – Deutschen und Polen – missverstanden würden.


Schlesische Politiker ziehen vor Gericht


Das musste die Gegner auf den Plan rufen. Jaroslaw Kaczynski, der konservative Oppositionsführer, verwandelte sich wieder einmal in einen Ritter des tierischen Ernstes. Die Option für das Schlesiertum in der Volkszählung sei im Grunde eine „verkappte deutsche Option“, wetterte er. Feind in Sicht! Polen darf Schlesien nicht verlieren, Schlesien bleibt unser! Ähnlich wie die deutschen Landsmannschaften nicht verstehen wollen, dass es außer deutschen noch andere Schlesier gibt, stellte der polnische Politiker ein eigenständiges Schlesiertum in Frage.

Und jetzt wurde es richtig spannend: Es hagelte Kritik an Kaczynski. Die RAS verglich ihn mit deutschen Nationalisten. Es kam noch dicker: Schlesische Politiker der regierenden liberalen „Bürgerplattform“ zogen vor Gericht, und der Dachverband der deutschen Minderheit zog hinterher. Kaczynski habe Menschen nur wegen ihrer Herkunft herabgewürdigt. Das müsse geahndet werden, Strafgesetzbuch Paragraf 257.

Plötzlich hat Polen seine Schlesien-Debatte. Die „Gazeta Wyborcza“ bringt in diesen Tagen eine Serie von Reportagen unter der Rubrik „Schlesische Lektionen“. Da wird selbst ein Kaczynski weich. Seine Partei milderte die Kritik an der Autonomiebewegung ab und stellte klar, es gehe lediglich um die Abwehr von Separatismus. Vielleicht hat der polnische Ritter sich an der veränderten Version des deutschen Schlesier-Mottos von 1985 ein Beispiel genommen. Als der Wirbel auf dem Höhepunkt war, lenkte die Landsmannschaft ein und formulierte neu: „Schlesien bleibt unsere Zukunft in einem Europa freier Völker.

Kopp:

Rückruf-Republik Deutschland


Udo Ulfkotte

Angeblich sind die Produkte in unseren Regalen Weltklasse. Angeblich werden unsere Waren immer besser. Doch jeden Tag gibt es eine Produktwarnung oder Rückrufaktion. Die Verbraucher wissen aber häufig nichts davon. Es gibt keine Sondersendungen mit Produktwarnungen in deutschen Medien. mehr

26.07.2011

Rückruf-Republik Deutschland - Udo Ulfkotte

Angeblich sind die Produkte in unseren Regalen Weltklasse. Angeblich werden unsere Waren immer besser. Doch jeden Tag gibt es eine Produktwarnung oder Rückrufaktion. Die Verbraucher wissen aber häufig nichts davon. Es gibt keine Sondersendungen mit Produktwarnungen in deutschen Medien.

So fahren derzeit auf unseren Autobahnen Menschen mit Dachkoffern in den Urlaub, die sich laut Rückrufaufforderung des Herstellers während der Fahrt irgendwann automatisch öffnen werden und den Inhalt dem Hintermann entgegenschleudern. Allein mehr als zehn verschiedene Produkte werden in diesen Tagen zurückgerufen, weil ihr Gebrauch tödliche Folgen haben kann. Und es gibt hundert weitere aktuelle Produktwarnungen. Verbraucherschutzorganisationen kapitulieren vor der großen Zahl. Sie haben längst den Überblick verloren.

Jeder Deutsche kauft im Laufe seines Lebens mehr als 82 Produkte, die so schlecht sind, dass die Hersteller sie zurückrufen müssen. Rein statistisch gesehen haben neun dieser Produkte einen Fehler, der für den Käufer potenziell tödlich enden kann. Mehr als neunzig Prozent der Käufer wissen jedoch nicht, dass sie solche Produkte im Haushalt haben. Schließlich vertrauen wir Gütesiegeln und Verbraucherschutzgruppen. Schaut man sich die Rückrufmeldungen der vergangenen Wochen an, dann wird schnell klar, warum wir alle den Überblick verlieren müssen. Unsere Produkte sind so schlecht, dass Hersteller von Produkten, die noch nie zurückgerufen werden mussten, eigentlich damit werben könnten. Wahrscheinlich aber gibt es die gar nicht.

Haben Sie zufälligerweise Heringshappen von LB-Fisch aus Willstätt im Kühlschrank? Die sind derzeit mal wieder mit Listerien verseucht. Das Bakterium verursacht schwerste Infektionskrankheiten. LB-Fisch musste zuvor auch schon in einem anderen Fall »Heringskarbonade in Pflanzenöl« in 430-Gramm-Dosen wegen Listerien zurückrufen. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben Sie von den entsprechenden Rückrufaktionen nichts mitbekommen. Die Medien könnten jeden Tag Sondersendungen nur mit Rückrufaktionen füllen. Wir nennen ihnen nachfolgend mehr als hundert Produkte, die derzeit wegen verheerender Gefahren zurückgerufen werden. Es sind Biere, die Krebs erregen, Haarföhne, die im ausgeschalteten Zustand die Wohnung in Brand setzen, Feuerlöscher, die einfach so explodieren, Babyartikel, die tödliche Folgen haben, und Sportartikel, die ihre Benutzer ins Krankenhaus bringen. Jede Woche veröffentlicht die EU eine Liste mit rund 50 neuen Produkten, die aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Mit Fotos, Namen des Herstellers und Verkaufsgebiet. In Deutschland ist das alles unbekannt. Da kennt man noch nicht einmal jene Produkte, vor denen die eigenen Hersteller warnen – Medien veröffentlichen die allermeisten Produktwarnungen nicht. Wir listen nachfolgend jene Produkte auf, die Sie derzeit keinesfalls mehr anfassen sollten.   

Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.

Kopp:


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