D. Pb. Ba'chnrann


Der Kern des Briefes. 2. Warnende Beispiele. 295



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294 Der Kern des Briefes. 2. Warnende Beispiele.


295

Judd 6. 7.

b
e


11'
ignende
Bebamsung verlassen batten, zum Goricht eines groBen Tagos mit owigon Bandon tinter dichter l+'instornis bewahrt gehalten habe.4S) Es kanu nur auf die in der jiidischon Theologie fleitligst behandelte und zu violent erbaulichon Tradilionsstoff Voranlassung gewordone geheimnisvolle Erz€ihluug von der geschleehtlichen Vermischung der „SSbne Gottos", d. h. Engelwesen, mit den ,,Tóchtern der l.lenschen" bingedetitet soin, wovon 1 rllose 6, 1 if. die Redo ist, worauf auch im 2 Ptr (2, 4; s. oben S. 218f.) Bezug genommen wird. Vorausgesetzt wird, c1a6 die hier ins Ange gefa[itan Engel eino sonderliche líaeht­stollung besallen, 44) das will sagen, dati sie im Himmel, der Wohnung Gotten, als Gottes Befehl ausrichtoutle Geistor, mit und bei ibm ibren ordentlichen 1Vohnsi(z hatton. lhnen, den IIimnre]s­hewohnern, eignet, wie Jesus sagt (Mt 22, 30) eine Natur, w•elche ein yccae7v mid 2ia)cf?"ea9cu ausschliel3t. In keckem, frecheui Wage-milt, in unbegreiflicher Sinnlichkeit baben sie ibre Sebranken durch­brochen mid sich jeper Vermischung schuldig gemacht. Wer ltoch steht, fallt tief. Haben sie es an heiligem Tr1erèv ihrer Ire/il fehlen lassen, so haben sie es sich gefallen lassen mussen, daB Gott oder vielmehr Jesus, der auch bier Subjekt ist, an ihnen ein noel' andauerndes Tr,eru' ins Work gesetzt hat. Hire Strafe be­s(eht darin, dati sie gebunden mit immorwiibrentlen -- denn so hoifit natCrr]ich iiiJrog bier, wie auch Rii 1, 20, vgl. 1Veish. 7, 26, und Behr haufrg .sonst, nicht fiber: unsichthar, unbekannt45) -‑

4S) Seltsam ist der Text bei Clem. Al. 1'aed. III, 44: fsri. ;ó~or (Vetter dy~ tat~,• -ieri ar,irv, womit sich herilhren u. Lucif. (de non couv. 15) : in iudicium magni dei vinculis cos sanctorum angelorum sub tenebras (- is, Luc.) reservabit (Luc.: servavit). Das cos erkldrt sich vielleicht darans, daB ccdroi•; fiir ci'rbi"r_ getesen wattle. Das sanctoriw, dart nicht dazu ver­l.eiten, dyimr anstatt d~ oico,• anzunehmen. Der Text meiute wobl: unter Finsternis uud Ketten, wie sie sieb fúr wilde, aufriihrerische, tobende Engel ziemen (ciypro; Jud 13; Ign. Epb. 10, 2; Iiiob 5, 21).

14) ant; bier origo bedeuten zu lassen geld nicht an (so z. B. Iforneius; Grotius: principium strum, i. e. statura, in quo a principio fnerunt, beide mit Berufnng auf .l0 8,4 i Calvin: principatunt eel initrum; and' schon, neben anderen Auffassungen, Catene: dolr~+' == z;r' r7; rò eirnr aupaycey,`,,

IIinifberfúbrang ins Dasein, anfdngliches Sein)‑

45) So S'TS' arab. Si ist bier rrregefiihrt durch S3; denn Rd 130 die einzige Stelle des NT (such nicht LXX auBer Welsh 7,26: vrvròr r.i8iov), wa rc&Tro; soust noch vorkamuit, bietet S4 richtig immerwdhrend. Die neuerdin rs von SteiufaB, Spitta - Iiflhl ist geneigt ihr beizutreten - versnchte Ableitung von cYdr,;, dichterisch deiTr,; (lIadesketten), ist abzu­lehnen. Ein solches Adj. gibt es nicht. Man sagt freilich: es handle sich nur urn eine vorlauflge Strafe: GewiB, aber die ewige Strafe schwebt iiber jenen Engeln. Sie barren ja nur der definitiveu A:ntscheidung, ihrer Prakla­mation und Ausfifhrung, wie ein schwer belasteter Verbrecher seine Ketten satin vor seiner Verurteilung trsigt. Mit diesen belastet werden sie detn Feuer iiberantwortet; also ewig aiuti sie allerdings, und es besteht kein Grand, Iet,Tro; nicht im vollen Smu = idolise; (v. 7) zu nebmen. Von einer

Fesseln gefangen and bewahrt bleiben, ú;ró i:drpov ,,unter" Finster­nis,,so daB diese als eine schwere Last, the sie driíckt, vorgestollt ist, and dalI sit) einem Gerichte entgegenharren, welshes im Ge­folge ,,eines gro(len Tages" (vgl. Joel 2, 31 = 3, 4: -rein /.,Ìrty Ti)v i)fr~eav ivelov Tìjv 1(4yd).r)v ial Érrrcpceni) - AG 2, 20b [vielloicht mit ND ohue z& brrrp.]; Off 6, 17: i) i) trq'. Trjg aeyr;g aivroff. 16, 14: rig zóv sró).ruov TTg ;itycf2i;g i)rr. Toff 9où), des Tages des llorrn, eintreteu werde (vgl. etwa Off 20, 10: ó Jt ' o).og . . . 13).ipr) rig vr')v ).i,rrr)v roú irueóg zed Toff $&Ion, dann aber auch of iryye)ot avroff 12, 7, welch lotztere freilich mit den an unserer Stella gemointon niebt identisch sind, e. abor Mt 25, 41). Vorher sich seliger Freiheit ft•euend, obgleich oder vielmehr veil im Dienste Galles stehend, miisson sie jetzt sehon, daC sie vielmehr vóllig gebunden, machtlos and alter Be­wegung ledig sind (vgl. Mt 12, 29 Par. Off 9, 14. 20, 2). Vorher im Lichte wobnend, selbst voller Licht, win Gott, unterliegen sie nunmebr, well aus der Gemeiuschaft mit Gott ausgoschlossen, deny geraden Gegenteil, der llacht der Finsternis, des Todes, der Un­seligkeit. Und theses traurige Dasein ist noch nicht ihr lotztes Schicksal, sondern sie habeu ihr dofinifives Gericht stmt zu or­warten an dem grollen 'rage, da ein allgemeines Gericht ergehen wird (AG 17, 31 u. a.). Der Vf hat das er-ste and zwoito Bel-spiel durch eau u }8) (s. o. S. 290) verbunden, offonbar nicht blob, well er rich bewullt ist, daB das groBto and gewaltigste Gottes­gericht, welshes tibarbaupt in tier Geschichto slob ereignet hat, noch in seine Zoit hineinreicht, von ibm and semen Lesern erleht ist, die Zerstórung Jorusalems, and dal! auderseits das in V. 6 Ober Engel Berichtete ein Stria k der Urgeschichte der llenschheit bildet, sondern gewiti auch deswegen, weil beido Ieispiele den Lesern aula doutlichste and erschiitterndste sum Bewultsein zu bringen irnstande sind and auch bringen sollen, dafi elms angeseheno, hobs Stellung innerhaib der Heilsgeschichto oder inuerhalb der Sebbpfung keineswegs davai• sichere, dati die so heel' Stehenden aus der Hoilsgemeinschaft mat Gott eutfallen (vgl. 1 Kr LO, 1 ff).

Nosh ein drittes Hoispiel bringt Judas bei, aus dam die Leser entnehmen sollen, welch schweres Gericht der Gottloson wartet, v. 7. Dann alterdinga verkniipft clan rrg in v. 7 das. was folgt, in tier Weise mit dem Vorigen, (Jail dem, was obeli vorher nom Geschick der durch fibre Sebranken hindurchgobrochenen

hyperboliscben Pradizieruug, wie Jos. b. j. VI, 9, 4 von Johannes, reach Er­oberung Jerusalems; scbreibt: Fvt•)4x k &upotc (denier?, ist nicht die Bede. - Moglich wire an sich, den Pat. ,Tcorroie zu fassen wie meet 2 P 3, 1: flit Fesseln (vgl. Jud lb; 4 31kk 12, 12; Jos. ant. I, 3, 7). Dann Idge der Ton sui úr'bio,; : zeitweilige tragen aie schon jetzt.

45) Die LA ,tit (A vg boh SI kann ja nicht in Betracht kommen.




296 Der Kern des Bridles. 2. Warnende Beispiele.

297

Judd 7.

Engel gesagt war, das nunmohr fiber die frevelhafteu Stàdte flee Saletales zu Sagende ala glcichartig erscheint. Trotzdem werdeu wir nick zugeben kónnen, daB der Vf seine Leser eigontlich nur an zwei I3eispiele, nàmlich an das Gotfesgericht fiber das Volk Israel and das fiber die Engel, erinnern wolk. Audi das, was wir fiber jeno Stàdte hóren, sell nielrt nur die Sande fund die 13e­strafung der Engel zu verauschaulichen dienen,4) sondern du selbstandiges Abschreckungeezenipel fifr die Loser vor den in sic+ eingedrungenen Libortinisten hilden. Der Vf schroibt also : ',,wie (donri auch) Sodom and Gomorra and die urn sic liegenden Stzidte, die in gleicher Weise wie diese hinter anderm Eleisch her weggehurt hatten and woggegangen -area, daliegen ala Sclraustellung owigen Fevers, Strafe l'eidend.s Dali aulier Sodom urrd Gomorra auch nocli andero Steidle der dortigen Gegond dem Unter­gang verfallen scion, deniot auch der Bericht der Genesis an (v. 19, 29), wo es heiBt, daB Gott ardurrg zers srdl.tfs rr+y îrEnL-olzov zerstr rt• babe. 5 M 29, 22 hóreu wir auch von Adatua and ]ehoim, Hoe 11, 8 nur von dieseu hoiden Stadten ale Orten, wo der Bundesgott eiu achreckliches, sic vollig vernicbtendes Straf­goricht vollzogen balie. Weish 10, 6. 7 wird von einer Iler•rd-.roÌfs gesprochen.SS) Ub bier nod) an soar 1 M 19, 20ff. ge­dacht ist? Aber dieses Stàdtelten hitch nach der dortigen Dar­stellung verssehont. Mau hat das roriroig auf Sodom and Gomorra bezogen, woduroh vernitwendigt wird, daB das 1 z ro 'a'Uaacrf .. . é'réerrg -nur zu ai neat ai)Z g iróÎ.Ei gehiiren mate. Aber waruua tied), nachdem es kurz zuvor a-reei «:,frig geheilien Matte, mit einer' Male das Masculinum? Und wie sehwerfíillig schleppten die Partizipialauasagen Éxreoevatiurmac and irlrfl.,Jor:'arrc Each, rla sic dann unmittelbar dem Artikel ai uuterstellt wi feu, and wie wenig wiire gerechtfertigt, da[3 die aus der Schrift nur wenig be­kannten Stàdte, welohe neben Sodom and Gomorra ala an Baron

Frcveln and Untergaug beteiligt erseheinen, an unserer Stelle in crater Lillie besehrieben warden! Es bane sieb nur fragen, ob doe eoirors auf die Irrlohrer geht, odor oli es auf die Engelwosen sic}f bezielten sell, von deren v. 6 die Redo war. Da nun der

Vf erat in v. 8 daze ilbergoht, die Irrlohrer auf Grund der eben gezeichueten biblischen Beispiolo zu charaktorisieren, so werden fir, worauf such das (ú5 zu Anfang des Satzes (v. 7) hinweist, die 13eziehuug auf die Engel ala einzig zuliissig anzusehen babe'. So wird also eine gewisse Gleiche bestohen sollen zwischen der Ver­siindigung der Engel wed der der Einwobner jener Stiidte, indern von letzteren ein •rsroersfo cf and ein eeireL9'eir à;riuw orreihg Érlecey ausgesagt vird. Die leteter'e pr: positionalo Bestimrnung auch mit zu zrropi'Eioao a gehoren zu lasso', wozu es dock darn Sinno uach so vorziig]ieh paint, scllte man um so weniger Be­denken tragon, ala das Verb. izsroer•siffr wiederholt mit Zit/ow

verbundeu vorkommt Se). Bei den Engelu ist selbstverstiindlich deren Vermischung mit den Tiiehtern der Menschen gemeint. Diese gehorton einer gauz andersartigeu Gattung von Lebewesen an ala sii, die Geistwesen. Dean davon, dati such dio Engel ala (Rig babando Wesel) angoseliun warden, liegt keino Spur voi; der Aus­druck uaezei Érieug gent zunàchst blob auf die Verruchtheit der Sodotniten and ihrer Genossen. Bei diesen Aber warden wir, rie sehr auch neuero Exegeten dahin neigen S0), nicht daran zu denken haben, dai sic mit Engeln Hurerei getrielien kitten, sodaf3 letztere mit enter den Begriff uaQxòy f-rfeag fiele'. Venn Engeln eignet keirre oriel, weuv sie auch voriibergohend menschliclre Gestalt an­nehmen. Es wird violmehr atehen zu bleiben soil) -innerlyalb solchor Gesekipfe, weleho aria ala Naturbasis besitzon. Man hat, enter stronger Geltendmachung beidor Begriffe, Irc'eas., d. i, frerud, anders­artig, and odes, an das 3 M 18, 23 vorausgesetzte, als bei den Kanaanitern im Schwange gehende Laster geschlechtlicher Ver­einigung zwischen Menaeheu and Violi r) gedaclrt. Jedoch wird

4i) So Hofmann. Ahnlich v. Sad., der fiber Ms Subj. yon ^u.dxer+•rac die Zi'iistengerreration v. 5 nnd die Eugel v. 6 nimmt.

45) ab,-,; (die Weisheit) Neaten' (den Lot' i:aTO%il'frFy'orY Cielr~Gl1' inn2aeLro yrrrir•ra :ri-n xarrrRdlroY IiEYr[lT~I~e[e1?~ ~y Ere paDri'p[oY a+,•',^ìu,'1~ria-• xaTr•f-~aElEY~ xa,?rcrrxe xaoo; (von yelchen - den 5 Staiiten - noch Zeugnisse ihrer Bosheit vorhanden aiud: ein wastes Land rauchend) erri (baler,. [:iour, xanTOffouúYrrr Sr•vrd (daxq Gefyaclise, die zee Unzeit Frdchte bringen --Sidotnsiiopfel -, riT[ornt''irgy ~vyi); ~rsz]Erefos' larrxi•la 014212 ii.d; (ale Uenk­mat einer ungtànhigen Seete eine ragende Sa~zsiiule). - 3Mkk 2, 5: oi, vote r:rrpr~r~qrrr•irfr• fnra5olrr,'nrs Zàr9of[éra;, ~rr[d,Ìc•t5 rare xr[xiar: 7r; opium?.

V

:rr•oi fni ei[o arirFÍ.aSa;, :rnaiíBeerEr~r role 1.787er-oEeLi-ors r_r[raorr`orr;. --- Phil° de Mr. § 27 (Mg. I1, 21): (;,i y Î.d;) r8q xaé sr)Y .ir,• gxrrre . . . aid Eréra, ri r• xairrde xr1,. Phil() vita Mop{ 11, § 10 (Mg. 11, 143); xrnne•rai . . . voa'ir ra nor/?ere xariaoqaaY x[ei zrrb :rri%se; aerrriY. Kai rrÉy.nr TrnJ eel. frr'r-,rrFrrr COO ..

srriaotie óeéxrz,rrrr xr).. Jos. Ant. 1, I1, 4.



o) So z. B. 2 M 34. 15. 16; 3 31 17, 7. - Ilos 4, 12: rxdnresop riT[) aou $eou r[irr7r. Hes 16, 26. 28. 33 (ein wer3liírkte5 :rotrr'el`cr,]. An ein Verlassen der Hauser hat man dabei nicht. ru denken; das ware gar Fa anlierlich gedaeht. Eher daran, daQ des Gebiet der das geschlecbtliche Leben hetreffenden Yllichten verlassen wird. Bei h.rFi.~oeua. wallet gauz im allg. der Begrifl des 14reggehens vain Pfade der Rcehtschaffe» heit and ales l;titt­lichen Gebotes ob. Vg1. :roprírm4ai dahlia 2 P 2, 10; 5 M 4, 3; Jer 2, 5. Spilla will nur des dzel.5oi.`cae mit dTiure orcpr.o~ a`r6or[s verbinden und das vbY ófeuro, zpó.rov raí•raea auf i vranrEa`uaaae be3cliriínkt wissen. Gehurt beittetf auch die Kugel, aber nicht• seien Me anderm Flcisch »aehgegangeu. Eine spracblich vSllig unnatiirliche rlr eben diese 4uffassung verrnlen; s. aueh die Inter­punktimi des griechischen Testes, Gwynn S. 32f.--78.

5~) z B. Ritachl, Kiibl, Windisch, Knopf.

81} ,,Du sollst bei keinem Tiere liegen, dal] du wit ihm verunreinigt

2 98 Der Kern des Briefes. à'. 1Varuende Beisuiele.



diesa untermenschliche, tierisehe (ismeinheit an den Sodomiten I Muse 19 nicht ern-Ant; ist such, so scheint es, der jadisohen Tradition abet die Sodomiten fremd. Der bibliscllon Ersabiung wird man freilich noeh niche vóllig gerecht, wenn man lediglich die Rd 1, 26. 27 vorliegende Sande, den unnatiirlichen Verkehr der Geschlechter uutereinander, die Paderasterie zumal, gemeint fiudet•. Allerdings aus I Mesa 19, 4f. wird deutlich, da[3 dear Sodomiten eben dieses Laster nicht uubokannt war (vgl. etwa Philo de Abr.

27). Aber das Charakteristischo des dart von ihren beabsichtigten schauerlic}len Tuns ist daneben doch dies, dan sie es an den eben on Lot gaslfreuudiich aufgenommenen Wanderers ausii.ben, daf3 sie diese „erkeunen" wolleu (vgl. Ri 19, 22 On. Gum Begriffe ith idea vgl. Los 58, 7 Hhr. (,, entzeucli dick nicht deiuenr F iselr; LXX umschreibt unlstandlieh : r'rzzro strut/ Oh( (Wr wt vsri(iltark uor. ot,/ úsrEPdtpet). Von jenon Stadteu nun sagt der Vf: ,red­zarvrrrt drirurr ssveóy airaviov cYizv vrriza:;nut. Per Ausdruck erklart sich, insofern sich jedem nicht blódeii Augo bei Betraehtung des Toten 1leeres, demon unfracitbares Tiefbeeken an Stella jenes gottgesegneteu frachtbaren and volkreichon Gartens (1 M 13, 10) getreten war, die religiós-sittliehe Verdorbtheit and Schuld der durch ein Gottesgericht verschwundenen Stadto and die b`urcht­barkeit der von Gott verhangten Strafe aufdraugen mate (s. Alm. 48). shiners ist nicht cia schlichtos Beispiel (isrd&iyliet 2 P 2, 6: Hbr 4, 11 ; Jk 5,10; Jo 13, 15), soiidorn° ein in die Angel] fallendes Zeichen, ein handgreiflicher Beweis (vgl. dErr­trrrriErv) b'). Ware es notwendig, den Genit. Irv* rriwviov mit dixtir zu verbinden, so ware gesagt, dad joins gottlosen St5dte Minn jetzt and nod] immer € Strafe ewigen Feuers erleiden ar). Aber schriftgema1 ist diese Auachanung nicht. Wir werden darum den Gerrit. ;risebg aiosrion ]ieber mit (4iy/1(r vsrbinden, ti-elelies ancb eiae derartige Erganzuug gebrau.chen kann, w: hrend nun diztir' i5ra'ornirar weder zu kahl dasteht noel" auch iiberllassig lat. Ausdrticklich wird dadurch liervorgehoben, daB die gottlosen Sti dto nur in der Weise als ein das ewige Feuer abbildeudes uud versus



weariest, mid keiu Weib soli mit eíuem Tiers zn sehaffeu haben; denu es ist ein Greue]."

5') S. Spitt-s z. St. S. 332. Ilerselbe vergteicht Jos. a. I, 11, 1, wo die Gesimiung der Sedemiter charakterisiert verde (lurch iii-ue Euoóln,nr, und Midr. Bere. eh. Rabb. zu 1 M 19, 9 (11'iinsGhe S. 233f.).

57) Beispiele bei Z\'etst. -- Etymol.: (lerpin sillies; ph. aer'rw';lE5•Oi'



'doror s 3 ' nc•v.ofrrrnr.

at) Sc Spitts S. 335 mie Berufuug aut die niche hierher gelt5renden Steilen Remelt 67, Eff. (von] bestsndig mid euvig brelmendem Ts!, wo die Engel eingeschlossen werden, die die 1lensehen verfithrt haben] ; 27. 1 ff. (von einer Sehlueht, die fiir die in Ewigkeit Verfluchten bestimmt ist).

clarstellendes Sollaustiiek vor Augen liegen, daB sie gerechts Strafe

Ireiurstwist S5).

Man beachte iibrigens den 11'echsel des Tompus bei don drei Beispielen gúttlichen Qerichte.: 1) Aor.: r;rwjEVEr, v. 5; 2) Perf.: zarrjnvav, v. fi; 3) Praes. : v.-rdr.Ee Prat, v. 7. Tm erbten Fall handelt os sich um oine einmal gescheheno, abgeschlossono und fertigo inne.r-velllielio Tatsache; im zveiten um eine solehe, bei der betont wird, daB sie einmai irgendwann in der Zlrzeit ihren Anfang genommen bat, nioiit ohno dan augeueutet rird, daB sie noels andauert; im dritton andlicll urn ains'1`atsache, bei der lediglich 'ma den in der unmittelbaren Gegensvart far jedornlaun neat spiirbal;en und zu­gauglichon Eindruck versviesen serden konnts. Alle dici ether sollen sieh 'die Loser 7.u1' Warming dienerr lasson, dal3 sie sich nicht den verderblichen und beslrickendon Irrlelirern hingeben, deren Charakteristik inl vesentlichen bereits v. 4 gogebon sar, die Aar nunmehr v. 8ff..noeh niiller beicln•iebeu werden, inl AnschluB an die ansftibrlich behanclelton drei Beisl.riole gdttlichor Strafgereelitigkeit.

3. Charakteristik und Geschiek der irl-lehrer, v. 8.--16. „Insgleiehan fiir-ahr auch diese, von Tranmen e r f i i . l l t , hofleeken s i e das I+`leisch, v e r - a c h t a n s i c das, was Herrsehaft ist, 1 àstgrn lfarrliell­k e i t e n" (v. 8). Minot ist entwerler ein vorstarktes di (2 Tm 2, 19; Jo 4, 27; 7, 13 ; 20, '6, 2t, 4), ,.jedoch ", odor so-viol als „fiirr'ahr", „írklieh . zl.r 13ekr3ftigung editor Aussaoeo dier&erld. Lotztere Bedeutiing hat es an ullserer Stelle, da jeue nicht pant. Iteiuesfalls hoiQt es soviol ala ,.trotxdbur", als wolle der Vf sagen, daB die Irrlohrer Hu' jjTeson treihen, obwohl Gott so schreeklichs Beispiele dar vergeltendon Strafberechtibkeit gegebon halm; das

vare iittras oder iitrws EtEVrnr (Jo 12, 42 eia)). In der Tat, so 'lll Judas sagen, gilt auch von don Irrlohrern dieses Dreifache: crripzrr rriv uecriroevrr, ie(tdrrfrtr c3i r'r$EraCurr°, ddgerG rTÈ P.crarj~ti-Ero1:U4 (vgl. 2 P 2, 10). Auf alle diese drei Vorba orstreckt sich das Partizip Ivu,Tr'r0l:;dtrer'nr, Donn war•unl sollte es doeh allein zrlnr ersten derselben, irrairnr:vrt', gehvr'en kdnaen? Oder besteht dai IIrteil •irklich zu Hecht, dati es bedente: .,eiut;eschlafert, d. h. im Sinuentaumel fortgerissen?" 5') 'F..vzsrrr4-66arre, im NT



55l So mít Becht Hofmann; eYíx++ &pr,• kommt oft genug abne Bei­fiikmng eines Genit. vor im Shine vou 13ufle zahlen, z. B. Pint. The... 30; Sol. 12;-hautiger ve]il noch i5i•r.6r• Jr3ti,rrr, z- B. Did. 1, 5 - L'hrigeus finden sic'!" ftir i•:rtxocacre allerhand sielleieht interessante, aber doeh rueht erast zu nehmende Varianten wie as. i~senre x~, r} a~inearer, FTr~Ut'Jffr, >•Yrtozoiaae

(min). A hat ic•EEnizocarre (hervorragend).



561 Jo 12, 42: dEcra; pii-roe fn} is sr-o,• 41qti,'rnr,• :roÌÍni I:rrGrEl-arre• si,:

aZrti+•. A]iest iibrigens an ullserer Stelle S,tlrra fiir dfroFra, cine offen‑

sichtliche gorrektur.

57) So z. B. Jnchmana, Weil1, Kahl. Catene: arc f, sóarrcpt 9ooroC,•rr;

3 00 Der Kern des Briefes. 3. Charakterislik der Irrlebrer.



nur AG 2, 17 begegnend, wo alter ein %itat aus Joel 2, 28 vor­liegt, wird, wo es sonst in der Schrift vorkommt, 5 M 13, 1. 3. 5; As 56, 10; Jer 34, 7 (= 29, 8), von falschen Propheten ge­hraucht, im Gegensatz zu den vomit Geisto Jahves sich treiben lassenden rechten Propheten. Freilich geniigt die Charaktorisieruug tier Irrlehrer an unseror Stelle als Tr Au in e r nicht, um sie da-(lurch schon als falscho Propheten erscheiuen zu lassen, als kiinnto man, wean man ein of hinter oitrot einschiebe, iiberaetzen : disse Tràumer = dies) falsche Prophetev.ss) 'Wean zurn Traum etwas Dreifaches gehert: 1. dies, dati der Traum clue Begleiterscheiuuug des Schlafs bildet; 2. daB der Triiuinendo etwas AuBerordentiiches, oft Unmúgliches, wenigstens Uneru•artetes, sei es Sclreckliehes, sei es uberaus Ilerrliches zu erleben wabnt; 3. die Nichtwirkiich­keit des Erlebnisses, sei es daft der Traumende helm Erwachen sich anttiiuscht fiihlt, sci es dal) or ciao Last volt seines' Schultern herabsinken spurt, so werden wit• diese drei Stiicke im Wesen and Troilism der Libortiuisten wiederlii clen : sio sind ails dem Bercich des Lichtes, der Wahrheit, der Gerechtigkcit, Iles Leltons, in das Gebiot der Finsternis, der Nacht, des Irrtums, der Liige, der Sande gestiirzt ; ferver: sii(' erleben Vorgaukelungen, gomaB deuen sio sich einbilden and oinreden, dati ihre Anschauuugen uud dio denselben entsprechende Praxis das hiichsto Mall von 1Vonrie and Gliickseligkeit verburge; aber auch endlich drittens: rie erfabreu es, zum Tell schon jetzt (vgl. tr roerotc t`t hIeorraf, v 10; riìv sraher rr úi' ni;ror ròr t'fJslOpe 'or, Eph 4, 22), ganz gewill and in valicai ,Mlle dermaleinst im zukunftigen Gericht, dati das Tun der Siinde nicht nur kcin bcgehrenswertes Gut mit sieh bringt, senders im Gegenteil die ihr Frehnenden aufs kliiglichsto hinter­geht unti betrugt. Insofern heron wit hior zuniichst, dati jeno Lente El eisch b e f l e e k e D. Das Fleisch, der allgomeinero Aus­druck fur den spezielloren Begritl des zut• Form herausgebildeteri Leibes, soil enter der Herrschaft des strbúgics stehen, gereinigt• and geheiligt werden (2 Kor 7, 1), wohl Milan Gegenstand dot

sorge bildev, aber so dati es „niche geil worde" (Luther: Rii 13, 14). Stati desson schi eden sio ihren Leib, seine Reinhoit betleckend, sei es durch Selbsthelleckung (1 M 38, 9), sei es durch Unzucht allerlei Art, wie Paderastie, wodurch zugleich - man beachte die Artikellosigkeit von aciezer - der Leib anderer verunreiiiigt wind. Das z w e i t a, klassiscbem Spracbgebrauch geniali, dem ,tisi' ebenso



sal Trris Sett osxriieat, g-ruraaiar; xf%a0r0ltf1'a! r[J f'ai. S'S' uhersetzen' ,.welche in TrtYunten Lust, Verlaugen haben." Vgf. Jes 56, 10: trt:-rria;órrfror zairrv: Me trdiumen rem Ebebett und Beisehlaf (tinders hbr.: ,gaKend daliegeild").

.6S) So Spit's, otuie dal) die Textzengen zu jener I:iuscbiebttng ein Hecht b0ten. Windisch (dine Be',tenóen: irt:rtTrf~dttfrot = ftSaTOa~î,rat. Vg liitlt ?rear. ganz aus (Lucif.: somniante3;.

wie das dritte durch J angefutgt, ist dies: sie vorachten zuefó­zfjrcr. Auch bier fehlt der Artikel : das Herrsein óo) im vollen Siano des Wortes leugnen sie nicht bloB, sondern achten sio fur niehts, als ware es ein(' quantitó negligeable.eo) Selbstveratundlich ist bier in orator Lente die Alleinherrschaft Gottes and Jesu Christi (Did. 4, 1) gemeint. These Herrsehaft gebietet ein Kreuzigen des Fleisches and seiner Rogierden. Dati sia das allgemeino Bekenutnis ).1vtoey zvptos gelougnet haben sollten, ist nicht anzunehmen; dent' violas fîthrt darauf, daB sie nicht Christen sein wollten, - im Gegenteil: srrteaigs'Jt:uur v. 4. Nicht ausgescllossen aber ist Verachtung des auch ins Herz des naturlichon Jlenschen ge­schriobonon gbttlichen Gesetzes and mancher staatsgesetzlicher and vtilkerreehtlicher, auf Gottes such im Kosutos waltendev Geist sich zuriickfiihrender Bestitnnutngen and Einrichtungen. Das dritte endlich bestoht darla, dati sie lierrlichkoits- odor Ehronmachte gr) schrn hen and li stern. Aus dem Folgenden geht hervor, daft darunter Engel, unti zwar naher solcho zu veratohen strut, welclle im Gegensatz zu Michael and seinen Engels die Heils­gedanken unti -wege Gottes auf allerlei Weise zu 'durcbkreuzen and den Frommen, wo and wie sio nur kerden, zu schaden ver­suchen.

Es lag nahe, den Vorsuch zu machen, die drei wuchtigen, markigen Satze, welch(' der Vf von den Irrlohrern aussagt, auf die drei Strafbeispiele v. 5-7 zu beziohen. Es will aber nicht go­lingen.°') war làfit sick dio Boilockung des Fleischer aufs vor­ziiglichste mit dew, was kurz zuvor von den Sodomiten unti deren Genossen gesagt war, in Zusammenhang bringen. Attch ki;nute man die Verachtung von xretórv, zumal wens letztero im Sinne


b9) Der Plural xrpióri re_ e, Orig _(interpr. Hier., ex epist. ad amic. Alex., de la R. I, 5): dominationes, wird Anderung each 156;a, soia. Uri Vgl. 2 P 2, 10: xaì xt•eterrro; xara9paroCrres.

Si) Vgl. 2 P 2, 10: 86Eas od reiporoty (3Laa fr),soevis . Eph 6, 10: aes; iris doyrts, rrad; rà; i;oroia;, :zoò; Toìs roa/roxpdroecrs roti uxóror, rawest rrOs rft :rist;uerixà -tempia; às rots Isor•oariot,. Catene (VIII, 160) verstand ingenids tinter 6tas: set> 8ío 5ia9;aa,, von denen PI 2 Kr 3,9 sagt: rf; 8urxor•Ir; rii; xaraxiiosen alga, mind vielmehr ist Teich i1 &ax. Tile Sl xrttaai'17a 51}-r.

6r) So bezog Ritschl (Th. Stud. u. Krit. 1561, Ober die im Ilriefe des Judas charakterisierten Antinomisten", 105. 109) die Befleckung des Fleischer auf den in v. 5 erwehuten Unglauben tier Israeliten, insofern dies(' mit den unreinen Tochtern 3toabs Hurerei trieben (aber jenes Nieh(glauben liegt auf einer anderen Linie als diese Hurerei), die Nichachtung der it'etór,, daraul, dal] die Engel ihre eigene Herrnstellung gering geachtet (aber das pi) rrorfr Meer Herrschaftsstellung ist keine Veraebtung derselben), and die Lusterung von algae auf die Sodomiten, insofern diese namlich dadurch die Ehre der bei Lot einkehrenden Engel scbiindeten, als sie die­selben miflbrauchen woliten (aber wet wird letzteres 8dga; (3Àaugsi,isrv nennen !).

3 02 Per Kern des Briefer. 3. Charakteristik der Irr]ehrer.



der Autoritatsstellung Gottes uud Jesu gefalit wird, allenfalls bei den unglaubigen Israelite') wiederfinden, die oben deswegen, well sie Jesum verwarfen, ihnen Volksbestand der Verniehtung preis­gegeben saben. Aber, laflt sick das Jd .ag fl.cwgvtozaty mit v. 6 in bequemer Weise verbinden, d. h. mit der 1 M 6 geschilderten widernatiirlichen Súnde gesehlechtlichen Verkehrs der Geister mit „Menschentèchtern" 7 Man miitite den') schon aunehmen, data der Vf bei dieser mysteriósen Oeschichte einen Zug der Art kannte mid bei seinen Lesern als bekannt voraussetzte, wonach die dort als G6tters5hne bezeichuoten Engel vor Vollzug ihrgs grauenhaften Handelns von den andern, den guten Engeln, verwarnt worden wren and sick dutch Schmabreden an ihnen geracht haheu sollten. Will man diese Deutung nicht gelten Lassen, so wird man sich daze verstehetr missen, alle drei Aussagen, wio es such das óftoicu5 durchaus ermòglicht, ja nahe legt, als irgendwie auch von den Sodomites geltend aufzufassen.

Die Gottwidrigkeit and Verdammungswiirdigkeit des Ver­haltens der Lihertinisten gerade mit Beziehung auf das óótiag f3).aurpì1:ieh' zeigt der Hinweis des Vf in v. 0 auf ein Wort des Erzengels Michael wider den Teufel, das nichts von Liisterung enthalt, also voraussetzt, data die dem Teufel als einen( Geistwesen, trotz seiner Gottesfeindschaft, noch eignende Iloheit und Macht von .jonem Engelfiirsten durehaus anerkannt wind ,,M i c h a e 1 dagegen83), der Erzeugel, ale or, mit dem Toufel streitond, sick fiber den Leib Mosis unterredete, wagte es nicht, oin Urteil der Lasterung vorzu­bringen, senders' sprach (nut): es scheltè dich der Herr!" Mau sieht, wie wir schon andeuteten, aus diesem Satze deutlich, daB vorher bei ()gat nur gottfeindliche Geistwesen in

Betraclit kommen kiinnen. Wiirea die degas als Engel nber­haupt, ja ausscbliefilich a's die guten gedacht, so batte es heitlen miissen : Michael wagte Di eh t e i n iii ti 1 den Teufel zu hasten), wahrend jene g a r die guten Geister zu )astern cicli nicht scheuen.R4) Aber dann ware etwa zu erwarten gewesen: o?'Oé, Ilse'*) arts;Iarle zi%. Die biblisebe Geschichte weifì von solch dialektischem Wortgefecht zwischen dem Erzengel Michael, dem Schutz- and Schirmengel des Volkes Israel (Dau• 10, 13. 21. 12, I. Off 12, 7) e"), betters des

6') ó be ,Thy. 6 (fpy., Ere ist en lesen. B (darnach such Lachmaun): ore 3f. 6 dey. Tore. Will man nicht fair letzteres ein ,tort setzeti, so muti man 6 Te lesen, (vgl. Tsthdf.: ntnallem o re"). Finem Ste entspricbt Clem. Al. adumbr. (girando), Hies-on (in ep. ad Tit. 3, 2: quando 1icb. arch. e. diab. disputabat) and Vg (cum Miche arch:ing, cum diab. disputans alter­caretur).

6i) So Spitta.

as} Vgl. Henoch 20, 5: hfiyarl., 6 tf; xrvr' (lyieoi. dyyi)au', 6 irrì z(ip Tob ,laoO riya9ii:r' Tsrayf((ros sai ieri vni 1.a(3 (so ist zu lesen, nicht ydry).

Judti 8. 0. 303

Leichnams Moses nichts. Es lag freilich natie genug, die keusche alttestamontliche Erziihlung vota geheimnisvollen `l'ode dos un­vorgloichiicheu Gottesmanues uud dem schier unerklarharen Vet­schwindeu seines Leibes auf der begonuenen zarton Linie weiter auszuscbmiicken, wie es in der jiidischen Legende gescheheu ist und wie, naeh dem Zeugnis der Alten 8e), in der apokryphischen Scbrift fiber die 'slrcP.Otg 31weaé ug (Assuntfifio Jlasis) zú lesen gowesen rein muff. Donn das uns erhaltene Bruchsttiek ell dieses Bucher enthalt gerade das Stack nicnt, auf welches hier von Judas hingedeutet wird. Die heilige Geschiehto berichtet bekanntlich nur, dati \lose, als er, gòttticher Weisung folgend, in Fiille seiner Kraft, allein auf den Berg Nebo gestiegen and dort, nachdem er gewiirdigt war, das Land Kansan in der ganson Ausdehiiung zu schftuen, naeh dem oder am ?ilunde Jahves gestorben sei, and dati
6') Clem. Al. Admnbr. (Zahn, Borsch. III, 84. 96f.; Stiihl. III, 207): „Hic marina assumtionem Moyai.' Zahn hem. a. a. O., dati auf diese ,I+di.rur; M. wabreehl. auch - mit Unrecht von C. Clemen (s. u. Aum. Fil zuriickgewiesen - das eurtickgehe, was Clem. Strom. I, 153 (Stiehl. II, 95 and VI, 132 (Stiihl. If, 495) iiber Mese zit berichten weil: daB er noch einen dritten Names (neben i Lose and loakim) im Himmel naeh -seiner Ilinauf­nahme bekommen babe, Melchi, úr; yaon+' of f+íorar, and dati Jesus den More bei seiner Hinaufnahute in doppelter Gestalt gesehen habe, einerseits in Gemeiuschaft mit Eugeln, anderceits auf dens Gebirge, umgeben von Seliluchten, wie,er des Begr3bnisses gewiirdigt wurde new. Orig. de prineip. III, 2, I (de la E. I, 138): de quo (sc. serpente, Aber die Verfiihrung Eras dutch Satan) ilk Ascensione 3foysi, cuius libelli memiuit in epistola sua apostolus Judas, Michael archangelus cum diaholo disputans de corpore Jlovsi aft, a diabolo inspiratum serpentem causem exstitisse praevaricationis Adam et Evae. - Didym.tat zu unserer Stelle (Zueptl S.02, 15íf.): such der Teufel sei niche substantialiter matura mains ... *licet adversarii huius cottemplationis praescribant praesentem epistolam et lfoyseos assaiatfonem propter eum locum, ubi signiiicatur verbuin arehangeli de corpore Mojseos ad diabolunt facture. - Nash Cramer Caters 160 bidet der Cod. Bodl. Rawlins-on G. 157 vor Jud 9 (6 Je Mix.) die in Unzialeu geschriebeiten Worte h i roe .iftncle C1.TO%bíyae. Ebeuso hat die Minuskel +8 (Dresd.) am Hawk: 3h0ra; sierosníyot'. Vgl. autierdem Gelas. Cyricen. Comment. in Acta Synod. Nic. II, c. 20: le l7ir37.(y Ira/...lfono. 3fiyaìr'. 6 dry. 6ialtyóurro; r(5 bra‑

13ó1.(;r 1.rytr• el.-0 .'6a r+a{rraroe àrioi' shoe :(cites lsrior)*Erte. sai :àt.a. 2Éye+- sYn rraose6roe teli hoC d;Fl.$E eS :-r,cC1ra a$roú sai 6 sòor(oe

iyf+'ero (Mansi II, 858). - Die vermemtliche Entdeckung Herders („Briefe zweener Briider Jesu in unserm Kanon", 5. Abschn.), Judas babe in s. 13riefe nirgend auf jiidische 'L'raditionen timid 1,ngellebren, aueh keine apokr. Schrifteu (such in v. 14f. dui IIenochbuch nicht), sondoru parsische Vor­stellungen, wie rie der `Leudavesta biete, ime Auge, verdient nur Erwithnung, keine 1Viderlegung.

67 Es sei verwiesen auf die Edilio princeps von Ceriani (Mouum. s. et prof. I, 1, p 55-61; 1861) smile die Ausgaben von 0. F. Fritzsche, Libri V. Test. pseudep. rel. 132-162 (auch in Libri apocr. V. T. gr. 700ff.) 1871, and C. Clemen, Heft 10 der Lietzmannschen Kl. Teste f. theol. Vorless. u. tlbg. 1901. Clemen bearbeitete die Himmelfahrt Moses° auch in Kantzsch' Apokr. u. Pseudepigr. des AT. 1 , II, S. 311-331 (Text nur in deutseher Ubersetzg).

3 04 Per Kern des Briefer. 3. Charaktcristik der Irrlehrer.



Jahve Bin im rl'al, im Lande der Moabiter, gegeniiber Beth-Peer begraben babe, ohne das jomand soin Grab zu finden vermoeht hstte (5 M 34, 1-7; vgl. 31, 14f). Dafi dose als Mittler des alttestautentlichen Bundes, als Pefreier and Fiihrer des Volker lerael, ins Dienste Gottes, itn Grande eineu Kampf wider Satan gefnbrt, stand jedem glaubigen Israeliten and Christen fest: wie leicht konnte, tinter Beuucksichtigung dessen, was fiber semen Ausgang am Scliluli des Pentatencbs zu lesen war, Gs) turd unter Kombination theses Berichtes mit deco, was Sacharja K. 3 fiber die linter dent Widerstand Satans erfolgto Wietlereinsetzung des Itohenpriesters Josua in das durch die Esilstrafo unterbrocheue hoilige Aunt erzahlt war, das, was Judas bier semen L.esern zu bedonken gibt, um das verabscheueusw•urdige Tun der Libertinisten zu voranschaulichen, bei praktischer Schrifterklarung aulkommen oder auch Bestandteil einer im Dienste fronnner Erbanung stehendeu Sehrift werdon! Judas setzt bei seinon Lesern offenhar Bekannt­schaft nut diesel. Ausmaluug ties bib1ischen Borichts fiber Moses Leicbuam voraus; es versteht sick, tlaB el. das am erston konuto, wo er es mit Christen zu tun }ratte, die von Hause aus Writ ji discher Haggada vortraut waren and such 'loch Hach ibror 13e­kebrung zu (:ltristus trait Nutzen derar'ttgo Schriften, vie die Assumptio Mocis and - so fiigen wir bier schou, mit Beziehung auf v. 14 f., hinztt - das Much Hetroch, lecen zu darfen glaubten. Das Wort: „Der Herr scholte dick", wo „der Herr" an botonter Stella steht, indem vorausgesotzt wind, dal eiueut Engel, wenn auch einetn Horrscherengel, das Aussprechen eiees Droh- and Scheltwortes nicht zukomnte &e), aber auch daB oin solches Wort alshald seine Wirkung offonbaren masse, ist bekauntlich Sach 3, 2 entnomtnen. Sacharja bekontmt den Llohoupriester Josua ale vor dear Engel Jahves stehend zu schauon, aber auch „don Satan zu seiner Rechten stehend, tun ihn zu befehden" ; worauf Jahve, das will bier cagen dot' Engel Jahves, als Jahves Uittler, stun Satan, der nicht will, daB das Volk Israel wiedor lebendig werde, den Teutpeldieust wiedor einrichte and das Sinaigesetz wieder zur Geltung bringe, zweimal spricht: 111' V-)1!, Jahve, „welcher Jerusalem erwAhlt hat" (LXX: f;rtrgilatrt zevtoc É), uoí, dtút3uh). Dail bei der Redewendung wary term ' y (vgl.

") 11'underlicher Weise babes alte Ausleger Catene 162) das ar%,rut .Ik.,selc, auf das (Iesetz (das Volk sei niche were des Gesetzes, babe der Teufel zu Most) gesagt. ale er rem Berge mit den Gesetzestafeln herab­stieg)r andere auf das Volk Israel bezogen (das Volk babe es nicht verdient, aus Agypten befreit zu werden).

Bengel: „Reserratum divinum". Vgl. Jer 11, 20: rpb, of ct:reed­l.v~n zò (Ileofo,1 d /rot. 1 P 2, 23; AG 23, 3; 2 Tm 4, 14; Catene 161: aria-).I :TEP (Michael) udràr yv iut reO iavrov ùro.Tóroo.

AG 25, 18) (3Luuqvtla5 der sichtlich an botonter Ste11o stehende Genitiv (i'1.erurp:piéag nur ein Genie. apposit. oder qualit. (vgl. 2 P 2, 12: In.cíurpriiov ,Qtuty) sein kann, wird durch den Zu­sammenhang durchaua gefordert, and das allerdings alto MiB-verstandnis, es liege ein Genit. obj. vor, als handle es shch um ein Wort der Liisterung, das der Satan ausgesproclten babe, and wider welches Michael kein Urteil zu fallen gewagt babe"), be-dart haute 7l.) wohl keiner Widerlegung mar.

Wie tenders gebahren sieh „d i o s e", die Irrlehrer, von denen die Loser in ihrern Christenstande bedroht shad (v. 10)1 „Alles, was aie nieht wissen, lantern sie; was sie aber in natiirlicher Weir() wie die unverniinftigen Tiere vorstohen, darin warden sie voruichtot." Per Oven-stand der Lasterung erscheint bier erweitert: zwar sind unter den von goo befafiton Objekten such die till ctt v. 8 einbegriffen zu denken, tatsacblich aber schreibt der Vf von den Irrlehrern, daB sie lore Lasterungen et-streckon auf alles, was sie nicht konnen, wenn sie anal darum wissen, davon geheirt habon; dens vie kómiten sie es song verlbistern? Es konnen darunter, zumal im Gegeusatz zu dent, was danu als Objekt ihres auf Grund von Naturtriehen vorhandenen, einer sozusagen instinktmafligen Ver­stehons genannt wird, nur uborsienliche Wirklichkoiten gemeint sein, demgemafi auch nicht eigentlich die Ietzteren bloB, soweit Fie Gegenstaud offeubarungsutitl3igen,_ alt• oder ueutestarnentlichen Glaubens rind, sondern iiherhaupt idles, was fiber die fdnf Sinn() I,inausgeht nod zugleich dons religiiisen Gefahl. Wiesen turd Walton eigentfimlich and heilig int. Donn der Begriff ID.aurpìJriEiv in unserem Zusammenhang erfordert Beschraukung auf das religiose Gebiet. Sio erniedrigen sick zu den Tioren binab, deren Art es ist, int llnterschied vom ?ilouschen, dab sie der Vernunft, des Ver­mogons, sich fiber die sinnlichen Triebo and 1Vahrnebmungen



'01 So sehon Seven's in der Catene 8 163: ,Miehaei wagte niche den Teufel, der doch Làsterer and Gottbek3rnpfer von Aufang an war, in eine Verurteiiuug and flescbuldigung wegen Lasterurtg zu verwickein". Ebd. in der Cat.: der Teufel babe bei der Bestattung des Leichnams Moses in der Weise wider Hose gelbstert, daft er gesagt babe: More-sei ein Murder, well er den Agypter erschlagen. 1)iese Lasterutrg babe der Erzengel nicht ertragen (of r. ercyse.n.7ì,r• rat' ne,rois Y1.aayrf i'ar. Bier scheint der Ausleger tti:t -sy%rr,' oder blofles 1i-syeau' Mr fear gelesen zit haben; vgl. AG 25, 18: ((friar lgqroo,•, woftfr }tee. HP u. a. f;rlyrevor). Ferner S. 161: Auf dem Berge. da der Herr verkllitt worden (Mt. 17, 3), babe der Teufel zu Michael gesagt: „Gott hat gelogen; er hat Mese (ins Land Kamm) hineiugebracht, wohin er docb, wie Gott geschworeu, nicht komuten solito". Vgl. d. sla­vische Mosessage, Benwetsch \Gottg GW phi!. Kist. Kl. 1808, 607. - Calov.: ultionem de blasphemia sumere.

71) Gleicbwohf Wigdisch: rs2aoy,,.riur gen. obj. (die Liisterrede des Teufels) oder qual.

Wohlenberg, r. u. 8. PL.br. or. Jud.br. 3. Aare. 20

b


-
inaus denkend and wollend zu erhoben, ermangeln and nor ibren angehorenen, natîirlichen, dem Flcischo anhaftenden Reizungon Folgo gebeu 2) ((juorx&s, Gegensatz ).oyrr(5s). So sein• rergessen sie ibrer Uenscheuwiirde, geschwoige des neuen Standes, dessen sic (lurch Offenbarung and Ergreifen der christlichen Wabrheit gewurdigt worden sind and dessen unrergleicbliche Herrlichkeit sie erfabren haben. Staff. dat) nun der \'f, in foretell roiuenr Gegensatz zu 1V.uorjr7[rozorr', aueh in lob die Versiindigtutg (ter Libertinisten benennt, etwa: dessen riibmen sie sick (Jk 4, 16. Ps 10, 3 ff. 35, 26), sagt er sofort and nicbt ohne Ironie 25), daf) sic, in dem Bereich dessen sick bewegend, was von der natarlich­sinnlichen Ausrnstung erfalt wird, der Veraichtung anhoimfallen. Audi hier gilt das Wort Pauli: ,,Was der lleusch saet, das wind or ernten. Wer auf das Fleisch sliot, wird ram Fleisch das Vor­derben etnten" (GI 6, 8; vgl. Phl 3, 19; Eph 4, 22). Es ist, so scheint es, ein grundsatzlichor \Iaterialisrnus, in christliches Ge-wand gokleidet, nit Christi Namen gedeckt, von dem die Leser unseres Briefes angesteckt zu werden drohten.

Halle Judas in v. 5-7 auf drei Gottesgerichte verwiesen, die don Lesern als abschreckendes Beispiel dienen sollten, und hatte or darnach v. 8- 10 (Ho Irrlebrer charakterisiert als Locate, welche sick tleischlicher Zuclrtlosigkeit leingebett, Gottes and Christi llnrr­schaftsstellung verachten, Engolmacbte, ja die gauze Ltbersiuulicbe Glaubenswelt verlastern, (lagegen sich zur Stufe der unverniinftigen, blot) sarkischen Antrieben folgenden Kreatur orniedrigen, um da­durch der Vernichtung anheimzufallen, so raft er nun ein Well!) aus, das densolben Irriehrern gelto, and zwar in dreifacher Be­ziehung, v. 11. Das ot:(ri mit dem Dativ atobt wio Foust unheil­vorkiindigend 't), bier selbstverstandlich im weissagenden Ton im Hinblick auf das Endgoricht. In den drei sick anscbliefienden, mit Sire eingeleiteton Satzen stellen die Aoristo inroer,



ú 9i uav,

Igey. a)-riotrr, 'icthior'ro droi der Vergangenheit angehSrigo Tat­sachon all geschehen fest, nicbt om Standpunkt des nit dui angedeuteten zuknuftigeu Gerichts, sondern der Vf blickt von seiner Gegenwart aus auf sie bin als wirklich (leider !) vorgekommene Begebeuheiten. Dies rir( aber benennt in den zwei orsten Fallen die Versiincligung tits Ursacbe des zu erwartenden Gerichts 75), trod im letzteren ein dem letzten G erichtvoraufgehendes, (lasselbe im vorweg an



") Bengel: per faenitates naturales, de rebus naturalibus, modo cogno­scendi naturali, appetitu naturali.

Ilorneins: sensuurn notitia ad eomessstiones et libidines abufuntur, ita ut in his rebus, in quibus ipsa animantia rationis expertia moderate se gerunt . . . illarum irti nuihtm modutn net mensuram teneant.

") S. z. B. Mt 18,7; 24, 19. - Off 12, 12, wo bedeutsame Zeugen den Akkus. bieten.

rs) Vgl. •r,. B. Mt 23, 15. 23. 25. 27.



kiindigeudes: ,,Webe ihuen, dean sits gingen den Weg Kains, and stiirzten sich in die Verfiihrung Bilearns urn Lohu, und gingen zugrunde vermiige des Wider­spruchs Korahs." Den Weg Kains gingen, hesebritton sic, das ist das crate, urn deswillen der Vf fiber sic das Wobó tuft, wobei der Dativ Mr-p all Dat.. loc.° gewertet soin will (rgl. AG 14, 16. Rìi 4, 12). Mit dem Ausdruck ,.Weg Kains" soli aber gewil3 nicht blot) gait allgetnein angegebon werden, data innerhalb der sundig gewordenen Menschheit der Gegensatz von Gerechten and Ungerechten zuerst bei Abel and Rain bervor­getreten sei, insofern jeue Irrlehrer von den beiden Wegen, die sich (lanais schieden, den Kaius ") gegaugen seieu (Hofm.). (ie­ma13 den beiden folgenden Beispielen will such etwas Cbarakter­istisches oiler vielmehr das Eigeuartige des siiudigen Verhaltens Kains erkannt sein, all welshes auch auf die Irrlehrer anwendbar­sein mula. Da den spi teren Juden Kain als Symbol nines religiòs­sittlicben Skeptizismus, als sinulicher Uensch, all Ver: chter mid Spotter mit Beziebung auf (lie 0berainnliche Welt, gait, so bat Spitta 's) die schon von Schueckenbergergeàutierte mid zu be­griiu(len veisuehte lleinuug wieder nachdrtecklich verteidigt, dal) der Weg Kains an uuseter• Stelle eben im Lichte jener aul3er­kanonischen 'Tradition zu beurteilen sei. Aber bestenfalls k a u n diese Anschanung zur Zeit Christi fiber die Gesinnung Kaius bestauden haben, mid warutn sollen wir iiber den Rahnten der biblisehen Erzablung hiuausgeben? Nash letzterer ist Kain der erato Minster, Bruderetoder, der seine blutige Tat aus voller Uber‑


306 Der Kern des Brides. 3. Charakteristik der Irrlehrer.

Judà 10. 11.

307
leguug

heraus, mit List so),

aus h at3

und Neid

gegen

Abel all

;6)

S. Kiihner-Gerth Il, 1,

442. - Von

Debit-Blass

§ 198,

5 all Dat.

modi beurteilt.


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