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Konferenz deutscher Elterninitiativen in Berlin: Politiker von CSU, SPD und CDU fordern neues Einreiseverbot für Mun



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Konferenz deutscher Elterninitiativen in Berlin: Politiker von CSU, SPD und CDU fordern neues Einreiseverbot für Mun


Aus: -Berliner Dialog Nr. 3-Weihnacht 1995

Die Erneuerung des Einreiseverbotes für den Führer der Mun-Sekte (Vereinigungskirche) fordern der Berliner Bundstagsabgeordnete Senator a.D. Thomas Krüger (SPD), der Bayrische Landtagsabgeordnete Markus Sackmann (CSU) und der jetzt in Leipzig lebende ehemalige Stellv. Bundesvorsitzende der Jungen Union Udo Schuster (CDU) im Rahmen einer Konferenz der Vorstände von Betroffeneninitiativen in der deutschen Hauptstadt. In der Begründung ihrer Forderung heißt es:

"Sektenführer Mun, der in den USA wegen krimineller Delikte in Haft saß, will am 12. November zum ersten Mal seit 23 Jahren wieder öffentlich in Deutschland auftreten. Bisher hatte ihn ein Einreiseverbot daran gehindert. Die Mun-Bewegung ist voll auf ihren Gründer und 'Messias' Mun ausgerichtet. Sie weist totalitäre Züge auf. Sie zerstört Familien. Darauf wiesen bei der Konferenz besonders die anwesenden, persönlich betroffenen Familienmitglieder hin. Ihre Anhänger beutet die Mun-Bewegung gnadenlos aus.

Mun und seine Führungsriege greifen in sämtliche Lebensbereiche ihrer Mitglieder ein. Berüchtigt sind die sogenannten Massenhochzeiten, bei denen Tausende junge Menschen zur Schaffung einer neuen Menschheit und 'Blutslinie' von Mun getraut werden."Die drei Politiker fordern das Bundesinnenministerium auf, alle notwendigen Schritte einzuleiten, damit Mun keine Einreise in die Bundesrepublik Deutschland erhält. Im Hinblick auf die Gefahren, die von der Mun-Bewegung für Jugend, Familie und öffentliches Wohl ausgehen, hat Großbritannien bereits auf persönliche Initiative des Innenministers Michael Howard ein Einreiseverbot verhängt."


Einreiseverbot verlängert


Inzwischen hat das deutsche Innenministerium unter Bundesinnenminister Manfred Kanther das aus den achtziger Jahren stammende Einreiseverbot für Mun ausdrücklich verlängert. Begründet wurde es mit der zu erwartenden Beeinträchtigung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Auch für seine Frau Han, Hak-Ja besteht nun Einreiseverbot. Wie am Rande der dann als Lesung durchgeführten, von ca. 800 Personen besuchten Veranstaltung aus Kreisen von Führern der Mun-Bewegung gesagt wurde, scheint die Bundesregierung jetzt auch darauf zu dringen, daß diese Einreiseverbote im gesamten Gebiet des Schengener Abkommens gelten

Non olet: Bush und die Mun-Million


Der frühere amerikanische Präsident Bush und seine Frau Barbara Bush sollen etwa eine Million Pfund für ihre Mitwirkung bei dem Mun-Familien-Festival in Japan erhalten haben, behauptet die Daily Mail am 5. September 1995. Organisator des Bush-Trips und der sechs Veranstaltungen ist die zur Mun-Bewegung gehörende "Frauenvereinigung für Weltfrieden". Japanische Betroffenenhilfsorganisationen und christliche Gruppen hatten Bush vergeblich gebeten, auf seine Tournee zu verzichten, weil sein Honorar aus Geld bestehe, das auf ungesetzlichem Weg Tausenden von Mun-Opfern weggenommen worden sei. Die United Church of Christ in Japan z.B. hatte an Bush geschrieben: "Bitte lassen Sie sich nicht durch den Namen der Vereinigung täuschen, sondern bedanken Sie, welche Gruppe dahintersteht, und denken Sie an den Schaden, den Ihre Verbindung mit dieser Organisation für zahllose Menschen anrichten kann. (Q: Washington Post vom 8.9.1995, Daily Mail vom 5.9.1995 und eigene Berichte)

Verschwesterung zur Schaffung der Munschen Weltfamilie


Nach (angeblich) 160.000 japanischen Frauen, die nach Korea gereist waren, um sich dort mit Koreanerinnen zu "verschwestern", werden solche Zeremonien jetzt überall in der Welt von der "Frauenföderation für den Weltfrieden" unter Leitung der Mun-Frau Han, Hak-Ja durchgeführt, so z.B. im Januar in Washington, USA, und am 22./24.4.1995 in Wien.

Verschwesterungs-Gelöbnis


Bei den Verschwesterungszeremonien wird ein Gelöbnis mit folgendem Wortlaut gesprochen und unterzeichnet:

"Durch diese Schwesternschaftszeremonie verbinde ich mich in Freundschaft mit meiner Partnerin, um so eine Brücke des Friedens und der Versöhnung zwischen unseren Nationen, XY und YZ zu bilden. Als eine Frau, die um den Frieden auf allen Ebenen menschlicher Bestrebungen besorgt ist, werde ich mich darum bemühen, eine Friedensstifterin zu sein und im Bereich meiner Familie, der Gemeinde, Gesellschaft und zwischen Nationen vereinigend zu wirken." Kultur und Sportfestspiele der Munbewegung Unter einem neugeschaffenen Symbol findet das Kultur- und Sportfest der Mun-Bewegung (World Culture and Sports Festival" WCSF) statt. Die verwendete Swastika ist im Gegensatz zum Nazi-Hakenkreuz rechtsdrehend und soll die Ausbreitung des Ideals wahrer Liebe und die Bewegung in Richtung auf die Realisierung der einen Weltfamilie symbolisieren.


Neue Mun-Jugendorganisation


Eine weitere Organisation fügt die Mun-Bewegung ihrer an Vereinigungen nicht armen Bewegung bei: Die 1994 gegründete Youth Federation for World Peace (YFWP) soll Ausbildungsprogramme, Diskussionsforen über Jugendprobleme, Stipendien, Programme für Werte-Erziehung, Konfliktlösung und ähnliches organisieren.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41170576.html

09.08.1976

Messias muß der Reichste sein

Der koreanische Sektenführer San Myung Mun, seine Gläubigen und sein Imperium

Ein Koreaner namens Mun will der neue Messias sein. Seine rabiat antikommunistische Sekte soll schon zwei Millionen Anhänger zählen, die für ihren Heiligen einen Millionenreichtum gespendet und zusammengebettelt haben. Hunderte von Eltern bangen um ihre Kinder, die, falls sie heimkehren, zutiefst verwirrt sind.

Er war 16 Jahre alt, als ihm, anno 1936, auf einem Hügel in Korea der Gott der Christen erschien und ihm den "Schlüssel zur Wiederherstellung des himmlischen Königreichs auf Erden" übergab.

Nach achtzehn Jahren Nachdenkens war für San Myung Mun -- sein Name bedeutet etwa "Kunde, so hell leuchtend wie Sonne und Mond zusammen" -jene Schlüsselübergabe etwas Sonnenklares. Denn Gott, glaubt Mun, pflegt ein paar tausend Jahre zu warten, bis er einen neuen Messias schickt.

Adam, der als erster das Paradies auf Erden errichten sollte, hat kläglich versagt. Denn er ließ sich von Eva zum Geschlechtsverkehr herumkriegen, nachdem die es schon, pfui Teufel, mit dem Satan getrieben hatte. Erschwerend kommt bei der Munschen Interpretation des Sündenfalls hinzu, daß Eva erst 15 war. Sex ist bei Mun ab 21 erlaubt.

Christi Mission wurde durch die Juden verhindert, indem sie ihn ans Kreuz schlugen. So hatte Satan wieder freie Bahn. In jüngerer Zeit bezog er das Hirn des Juden Karl Marx sowie die Köpfe von dessen Gefolgschaft, der Kommunisten. Die gilt es auszurotten, alsdann alle Völker der Welt unter Muns Herrschaft in Liebe zu vereinen. All das soll schon bald, in den 80er Jahren womöglich, erledigt sein.

Mun, ein spinnerter Heiliger? Keineswegs. Einer der gefährlichsten Sektenführer, dessen 1954 gegründete "Vereinigungskirche" angeblich zwei Millionen Anhänger, 30 00<) davon in den USA, zählt.

Als "Sun Myung Moon", so die amerikanische Schreibweise, residiert der mondgesichtige Koreaner heute mit Frau Han Hak-ja, acht Kindern und Beraterstab abwechselnd auf zwei fürstlichen Landsitzen nahe New York. Der Wert seiner US-Latifundien wird auf über 30 Millionen Mark geschätzt.

in seinem göttlichen Namen tanzt das koreanische Kinderballett "Little Angeis" durch die halbe (westliche) Welt, zu seinen Ehren jubeln die "New Hope Singers". Er genießt die volle Unterstützung des Park-Regimes in Südkorea, wo er mit Sektengeldern ein 30-Millionen-Industrieimperium (Ginseng-Tee, Titanium, Draht, Handfeuerwaffen) aufgebaut hat.

Das Geheimnis seines geschäftlichen Erfolges ist einfach. Tausende von "Moonies", so die amerikanische Bezeichnung der Mun-Anhänger. die dem harten Kern angehören, widmen sich Tag für Tag dem Verkauf von Votivkerzen, Erdnüssen und Blumen, oder sie sammeln für vorgeblich wohltätige Zwecke wie Drogenzentren und Anstalten für geistig Behinderte.

Sie wissen, daß sie die Spender täuschen, aber da alles Geld der anderen des Teufels ist, beunruhigt sie das nicht. "Messias muß der Reichste sein", lehrt Mun, "nur Messias hat die Fähigkeit, alle Dinge zu beherrschen. Solange er das nicht erreicht hat, können weder Gott noch Messias glücklich sein."

Gute Moonies geben der Sekte alles -- Ersparnisse, Auto, persönliche Habe bis hin zu Erbüberschreibungen. Sie hökern und sammeln, bis 20 Stunden am Tag, das bringt im Schnitt pro Kopf 100 bis 200 Dollar ein. "Sinnlose Sklavenarbeit", erregte sich die New Yorker "Daily News", "die es Mun erlaubt, wie ein Pharao zu leben."

Da aktive Mun-Süchtige -- in den USA schätzungsweise 7000 -- in Schlafsäcken auf Fußböden ihrer Sektenhäuser schlafen und sich mit einem Minimum an Nahrung zufriedengeben, kostet ihr Unterhalt den "Father" oder "Master", wie Moonies ihren Halbgott nennen, nur wenige Cent pro Tag und Kopf.

Muns Vermögen fließt teils nach Südkorea, teils wird es in den USA angelegt, teils in europäische Missionierungszentren transferiert. Bei diesen Geldgeschäften, argwöhnte kürzlich ein britischer Staatsanwalt, gebe es "wohl mehr Mond- als Sonnenschein".

Weit rätselhafter aber als Muns finanzieller Aufschwung sind seine Erfolge als religiöser Führer. Beobachter können an dem Asiaten mit den erstklassigen Schneideranzügen keine Spur von Charisma entdecken.

Wohl verspricht Mun seinen Adepten "Antwort auf alle Fragen". Doch seine Pseudoreligion bietet neben militantem Antikommunismus lediglich ein diffuses Gemisch aus westlichen wie östlichen Wahrheiten, aus Astrologie, Numerologie sowie aus Altem und Neuem Testament, deren Inhalt, weil verschlüsselt, angeblich nur Messias Mun entschlüsseln kann.

Warum dann geraten immer mehr Menschen, meist im Alter zwischen 16 und 30, überwiegend Angehörige der weißen jüdischen und katholischen Mittelklasse, in Muns Bann? Warum stutzen sie sich die Haare, legen kreuzbrave Kleidung an und erklären Drogen, Zigaretten, Alkohol und vorehelichen Sex für Teufelszeug? Carl Waranowski, 23, Ex-Moonie: "Durch Gehirnwäsche."

Ted Patrick, Mitverfasser eines gerade in Amerika erschienenen Buches* über diverse obskure US-Sekten, stützt diesen weitverbreiteten Verdacht, wobei ihm Muns Herkunft schon suspekt vorkommt: "Der Begriff 'brainwashing' kam aus Korea, als dort, während des Korea-Krieges, viele unserer Gefangenen intensiver politischer Indoktrinierung unterworfen waren. Dieselben Methoden wendet die Vereinigungskirche an."

"Reverend" Mun erwartet von jedem seiner Ganztagsanhänger, daß er etwa alle zehn Tage ein neues Mitglied wirbt. Rekrutierer verbergen sich hinter einem halben Dutzend verschieden benannter Vereinigungen -- so wirbt etwa auf Universitätsgelände die "Hochschulvereinigung für die Erforschung von Prinzipien" (C.A.R.P.).

Die Anwerber laden zu unverbindlichen Diskussionsabenden ein und propagieren dann Trainingskurse, deren Dauer von drei Tagen über 21 bis zu 120 Tagen eskaliert.

Muns Name kommt meist erst nach einigen Schulungstagen ins Spiel -- wohl mit Bedacht, denn er hat keine gute Presse. Moonies werden, wenn sie hinter grüngestrichenen Tischen Blumen anbieten oder in schneeweißen Overalls New Yorks verdreckte Straßen schrubben, von Passanten verhöhnt oder bei Demonstrationen Abtrünniger beschimpft.

Der New Yorker Reporter John Cotter, ein erbitterter Kritiker der Mun-Sekte, der sich aus beruflichem Interesse einem Wochenend-Einführungskurs unterzogen hatte, war entsetzt über sei

* Ted Patrick/ Tom Dulack: "Let Our Children Go!'. Thomas Congdon Books, E. P. Dutton & Co., New York: 286 Seiten: 8,95 Dollar.

ne eigene Reaktion: "Wem immer ich ins Gesicht sah -- es wurde gelächelt. genickt. Hier ist doch alles fabelhaft, dachte ich, und fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, daß ich hier eingedrungen war."

Seine kritische Haltung gegenüber den Moonies verblaßte nach drei Tagen mit folgendem Stundenplan:

7.00 -- Wecken

7.15 -- Kaffee

7.30 -- Turnen

8.00 -- Frühstück

8.15 -- Diskussion

8.45 -- Singen, Beten

9.00 -- Einführung

9.30 -- Vorlesung

12.00 -- Singen, Beten

12.15 -- Vorlesung

13.30 -- Singen, Beten

13.45 -- Mittagessen, Diskussion

15.00 -- Singen, Beten

15.15 -- Pause, Diskussion

15.30 -- Spiele

16.45 -- Singen, Beten

17.00 -- Pause

17.30 -- Singen, Beten

17.45 -- Vorlesung

19.30 -- Singen, Beten

19.45 -- Diskussion

20.15 -- Singen, Beten

20.30 -- Abendessen

21.00 -- Diskussion

21.45 -- Singen, Beten

22.00 -- Vorlesung

22.45 -- Singen, Beten

23.00 -- Reflexion, Diskussion

Drei solcher Tage, und die Moonies werden "fund-raising" geschickt. Noch ein paar, und sie brechen erfahrungsgemäß sämtliche Kontakte der Vergangenheit ab, erklären Eltern, Familie. Freunde, Schule, Kollegen als des Satans. Wer dann besonders hingebungsvoll die Taschen seines "wahren Vaters" San Myung Mun füllt, ist bald reif für Missionierungsaufträge in anderen Kontinenten, für Elitekurse in Seoul -.-. und für den Psychiater.

Hunderte von Eltern in den USA. in Frankreich, England und auch in der Bundesrepublik haben sich unterdessen zu Interessengruppen zusammengefunden und Anwälte gebeten, ihre Söhne und Töchter aus den Klauen des koreanischen Heilsbringers zu lösen. Polizei und Staatsanwaltschaft sind höchst selten zur Mithilfe bereit -- religiös darf hüben wie drüben eben jeder nach eigener Facon selig werden. Die Elternsorgen sind jedoch sehr wohl auch politisch begründet.

Mun sieht Korea als sein Israel, das, ganz im Sinne Parks, von den Kommunisten befreit und wiedervereint werden muß. Er umgibt sich mit den rechten Leuten: Muns Top-Assistenten Bo Hi Pak, Ex-Militär-Attach6 an der koreanischen Botschaft in Washington, werden Verbindungen zur koreanischen CIA nachgesagt.

Nachdem Mun im Juni vergangenen Jahres in Seoul vor über einer Million Zuhörern die Kommunisten als "Partisanen des Teufels" bezeichnete, nachdem Vereinigungskirchler aus 60 Nationen ihren Entschluß verlasen, ein "internationales Korps von Freiwilligen" zu hilden, frohlockte Mun gegenüber der " Korean Times": Dieses Korps werde "eine wichtige Rolle spielen für das Überleben Koreas".

Seine Entschlossenheit demonstriert Mun mit verbalen Kraftakten. "Eines Tages", weiß er, "wird mein Wort, ohne daß ich danach strebe, fast als Gesetz gelten." Gott habe sich auf einen großen Tag vorbereitet, "ähnlich dem Tag der Landung in der Normandie".

Opfer sind in seinen Schlachtplan einkalkuliert: "Zehn- oder Hunderttausende von euch", so Mun vor Jüngern, müßten bereit sein, für die Ziele der Vereinigten Familie auf Erden zu sterben.

Der körperliche Verfall und der psychische Zustand von Mun-Jüngern sind oft beängstigend. An Moonies, die beispielsweise ins Krankenhaus von Barrytown (US-Staat New York) eingeliefert wurden -- in Barrytown ist das Hauptschulungszentrum der amerikanischen Vereinigungskirche stationiert -, stellte ein Arzt alle klassischen Symptome extremer Paranoia fest. In einem NBC-Interview bezeichnete er diese Patienten als desorientiert, realitätsfern, zutiefst verwirrt.

Falls es Familien gelingt, ihre verloren geglaubten Kinder unter Vorwänden wie Familienfest oder Todesfall nach Haus zu locken, sind sie hilflos: Die Sektierer wirken wie hypnotisiert, sind von schwersten Ängsten geplagt.

Ein Frankfurter über seine heimgekehrte Tochter: "Noch immer hat sie Angst, daß Mun eines Tages persönlich kommen könne, um die Abtrünnigen zu strafen." Bebende Dielen in der Wohnung, verursacht durch einen Preßlufthammer auf der Straße, deutete das Mädchen als Satans Vergeltung.

http://www.stern.de/panorama/sun-myung-moon-guru-mit-geschaeftssinn-536981.html

Sun Myung Moon: Guru mit Geschäftssinn

25. Februar 2005

Aufgewachsen als Bauernsohn, baute Sun Myung Moon eine globale Bewegung auf, die ihn als Messias verehrt. Doch der Sektengründer, bekannt für seine Massentrauungen, denkt pragmatisch und erschuf ein Wirtschaftsimperium.



Auf einem Berg in Korea soll ihm Jesus Christus erschienen sein: Sektenführer Sun Myung Moon

Von seinen Anhängern wird der koreanische Gründer der "Vereinigungskirche", weltweit bekannt als "Moon-Sekte", als Messias verehrt, der auf Erden einen himmlischen Auftrag erfüllt. In den Augen seiner Kritiker ist Sun Myung Moon, der an diesem Freitag 85 Jahre alt wird, ein ideologischer Verführer, der es dank einer ergebenen Gefolgschaft zum Milliardär gebracht hat und eine religiös legitimierte Herrschaftsordnung in der Welt erschaffen will.

Spektakulär sind Moons Massentrauungen, bei denen er in Stadien und per Satellit tausenden von Paaren rund um den Globus seinen Segen erteilt. Aufgewachsen in einer Bauernfamilie im Nordwesten Koreas, baute Moon eine globale Bewegung ("Moonies") auf, die über ihr religiöses Anliegen hinaus auch mit ihren politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten bekannt wurde.

"Retter der Menschheit"

Um den selbst ernannten "Retter der Menschheit" Moon ist es in den vergangenen Jahren im Westen ruhiger geworden. Ein Grund ist der starke Mitgliederschwund der Gemeinschaft in Westeuropa und vor allem in den USA, wo er in den 70er Jahren als der wohl umstrittenste Sektenführer galt und 1982 wegen Steuervergehen zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt wurde. Damalige Vorwürfe der "Gehirnwäsche" von neuen Mitgliedern tat die Gruppe als Verleumdung ab. "Die westlichen Medien haben sich an die Aktivitäten seiner Kirche gewöhnt", sagt der ehemalige Korea-Korrespondent der zur Moon-Gruppe gehörenden "Washington Times", Michael Breen, in Seoul. Auch seien die Anwerbeaktivitäten der Sekte nicht mehr so sichtbar wie früher.

Weihwasser für die Paare: Sun Myung Moon und seine Frau Han Hak Ja bei einer Massenhochzeit im Olympiastadion von Seoul 1999

Dafür verlagerte Moon den Schwerpunkt der Aktivitäten seiner Sekte immer mehr in andere Weltgegenden, vor allem nach Lateinamerika, Osteuropa und Nahost. In Deutschland wurde dem Ehepaar Moon allerdings die Einreise verweigert. Die Bundesregierung rechnet die Vereinigungskirche den so genannten Psychogruppen zu, von denen eine Gefahr für junge Menschen ausgehen könne.

Moon wurde am 6. Januar 1920 in Jeongju in der stark christianisierten Provinz Nord-Pyongan als fünftes von acht Kindern geboren. Am Beginn seines Werdegangs als Führer einer asiatischen Neureligion steht eine Vision: Mit 16 Jahren soll ihm auf einem Berg in seiner Heimat Jesus Christus erschienen sein. Dieser soll ihm verkündet haben, er werde seine "unvollendete Mission" auf Erden beenden. Der charismatische Moon sieht sich und seine Frau Han Hak Ja als die "Wahren Eltern".

Restaurantketten, Pharma- und Medienunternehmen

Doch seine Tätigkeit als Prediger im Norden Koreas brachte ihn im Mai 1948 in ein Straflager. Im Korea-Krieg wurde er im Oktober 1950 von UN-Streitkräften befreit. Im Mai 1954 gründete Moon in Seoul die Vereinigungskirche, der er 1996 den programmatischen Namen Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung verlieh. Die Bezeichnung als Sekte lehnt die Gruppe wegen des negativen Untertons ab. Moon schuf ein breit gefächertes Wirtschaftsimperium, zu dem Pharmaunternehmen, eine Waffenfabrik, Restaurantketten, Zeitungen wie die konservative "Washington Times" und die US-Nachrichtenagentur UPI gehören. Durch die Medienunternehmen sichert sich Moon nicht zuletzt seinen Einfluss in der US-Hauptstadt.

Seit seiner Erfahrung im Arbeitslager ist Moon erklärter Gegner des Kommunismus. Das hielt ihn jedoch später nicht davon ab, Millionen in Nordkorea zu investieren. Moon denke pragmatisch, sagt Breen. In der Vorstellung des Sektenführers ist das irgendwann vielleicht einmal wieder vereinte Korea das neue Israel, von dem der Weltfrieden ausgehen wird.

http://www.atimes.com

Oct 31, 2009

Korea: New moons are rising

By Bill Berkowitz

OAKLAND, California - This month, the Reverend Sun Myung Moon went to Washington to introduce As a Peace-Loving Global Citizen, his autobiography that, according to the Moon-owned Washington Times, "recounts the joys and challenges, the teachable moments and the monumental experiences of his life - much of it spent as a spiritual leader".

The newspaper reported that Moon received "congratulatory greetings" from Senator Joe Lieberman, former secretary of state Alexander Haig and former president George H W Bush, "hand-delivered by his son Neil Bush".

The younger Bush, who has a long track record of working with Moon-sponsored organizations, told the audience of 1,300 that "Reverend Moon is presenting a very simple concept. We are all children of God."

In January, Moon will turn 90, and while he's alive and apparently well, he is deeply involved in charting his group's future.

Last year, Moon named his Harvard-educated youngest son, the 30-year-old Hyung Jin Moon, as the president of the World Unification Church. Another son, Hyun Jin Moon, Moon's oldest, is also in the mix. Whenever he dies, Moon's death will nevertheless usher in a major period of adjustment.

Moon founded the Unification Church in the 1950s, and it remains a controversial, powerful and misunderstood enterprise to this day.

To many observers, Moon's activities - including accusations of cult-like practices, his imprisonment for tax evasion, the prayer vigils for a Watergate-afflicted president Richard Nixon, his support for right-wing death squads in Central America, the strange spectacle of mass weddings, the church's close ties to the Bush family and legions of stories about de-programs trying to reclaim Moonified souls - may seem so 20th century.

The Unification Church has been a religious, business and political enterprise and there are a number of routes it could take to the future: It could grow like The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Mormons), it could remain controversial similar to the path of the Church of Scientology or it could try to become just another church among many - in other words, more mainstream.

While the Moon organization has been prepping for transition to younger leaders for quite some time, Frederick Clarkson, a journalist who has written widely about the church, including in his 1997 book, Eternal Hostility: The Struggle Between Theocracy and Democracy, told Inter Press Service (IPS) that "even with the passing from the scene of the man many believe to be the messiah, the more things change, the more they stay the same".

"Many of the Moon offspring and the children of other members of the inner circle have been very well educated and have been given experience in running the core operations," veteran journalist Robert Parry told IPS. "I think the business aspects could be rather smoothly transferred. And with the money goes the political influence."

"There also is an element of 'The Godfather' in this, as the second generation may try to further sanitize the organization's history," said Parry. "That could make the political influence-buying even safer, though it is hard to know whether the second generation shares some of the right-wing politics of the elder Moon, even as that repressive ideology is disguised under the happy-sounding phrase 'world peace'."

In addition to the myriad Moon-sponsored conferences and events that always seem to be taking place somewhere, it might surprise you to learn that the Unification Church recently sponsored a major soccer tournament in Spain.

And while most of the matches didn't draw huge crowds, the media gave it extensive and generally positive press coverage, a longtime Moon-watcher told IPS. One of the major purposes of the tournament was to mainstream people's acceptance of Moon and his organization as simply "one religion among many".

According to Hyung Jin Moon, garnering favorable press coverage is an important part of the organization's mainstreaming strategy as it moves forward. He recently proudly noted that there had been some 85 major articles on the Unification Church in Korea last year and none were negative.



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