D. Pb. Ba'chnrann in Erlangen, t Prof. D. Dr. P. Ewald


Der Briefschlitf3 : 5, 12-14



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Der Briefschlitf3 : 5, 12-14.
Donn was noch folgt, betrifft mehr iiufloro und persiiuliche Angelegenheiten. 9.uaachst versicbert der Vf , d a B or den Lesern durch Silvanus, den treuen Bruder, wie er erachte, mit wenigen Worten geschriebeu Italia (v.123). Silvanus, in der Apostelgescbichte Silas heiBond (l5, 22 ff. 40; 16, 19 ff. ; 17, 4 ff. ; 18, 5), von Pi sowie an unserer Stelle gonannt (1 Ti und 2 Th 1, 1; 2 Kr 1, 19), ohne daB beido lTamen, genau genommon, dassolbo bedeuteten, da vielmehr Silvanus nur ein we gen

77) Da3 Úffff)ff7Ufl ist nicht mit AB vg zu beseitigen.
P

154 II, I. Erie ahnungen vorzugsw. d. innergemeindl. Leber d. Christen betr.



der die Christen ads Borufene entgegengehen, als cine solche be­zeichnet, die in dem in dor Endzeit erscheineuden Christi's offenbar werden soli. Ware das die Meinung des Apostola, so hi tte or sieli sicherlich deutlicher ausgedrackt. Mau batte freilich Ursache an solchem Verstàudnis, weun man, wie es insgemein geschieht, das folgende Partic. 6).fyov m`ori nicht zu den llauptverba ziehen zu darfen, sondern mit dem vorausgohenden Gedanken der ewigen Horrlichkeit verbinden zu sollen glaubte. Irn Gegensatz zu dieser, die die Leser aut Grind ibrer erfolgten Berating zu erwarten haben, sage der Apostel, daB sie, che sic dieselbe erlangen, eiue kurze Zeit gelitten baben warden, danu aber, wane sic der ó6}a teilbaftig goworden, ivardon die kurzfristigen Leiden ihr linde er­reicht haben. Aber wenn etwa Hoftn. bemerkt, der Apostel schlielie jeues Partic. Aor. so an, wie wens Ens ire do;c u9w voraus­gegangen ware, so steht letzteres eben nicht da, tmd sic; riir .. . 3ó av ist dieser Wendung nicht gleichwertig. Zutn Vorigen ge­zogen triírde der Satz den widersinnigen Gedanken ergeben, daB Gott dio Leser nach kurzem Leiden zu einem }errliehen Ziel be­rufen babe. I)as haben auch durchweg die i lteron Erkliirer emp­funden and dartim das el).fyov 7rcri'Mrtcrg auf dio vier folgeuden Verba bezogon. Nur dacie irrton sie, weun sie linter Au6eracht­lassuag der Bedoutung des Part. Aor: vielfach abersetzton, als stiiudo srdoyorras da (vgl. Luther: ,,euch, die ihr eiue klein) Zeit l e i d et"). Dena sie douteten die von Gott her zuversichtlich or­warteten zukflnftigen Handlungen zaraeriatt usw. auf Gottes­wirkungen, die in die Gegonwart, in die Zeit des sei es kurzen odor, wie man es such, aber irrig fallte (vgl. 1, 6; uud den Gegen­satz ceh i.roy rlósu), geringen, loicbton 7') Leideus hineinfielon. Aber wenn dona das ;ra.drrac inn Verhaltnis zu den F'uturis zwoifellos otwas bezeichnet, das claim aufgehort haben wird, sveno jeno gatt­lichen Ahte erfolgen, so bleibt nur eine zwiefache Auffassuag ala meglich lihrig. Entweder 1st gemeint, daB den Lesero cine Zeit and Art des Leideus bevorstohe, die idles dagoivesene in eiuzig­artigor Weise iibertrifft, die letzte grolle autichristlicle Drangsal (Mt 24, 21 f. 29 Par. ; Off 7, 14 ; c. 13; 14, 12 f.), auf welch() auch Pi Eph t%, 13 hindeutet, wenn or von der Weil z fj sror ieràr spricht, da die Christen mit den biisen Geistmiicliten zu kampfen haben (6, 12) and der Vollrastung Gottes bediirfen werden, odor jene Verheifiungen slid in dem Siine eschatologisch zu fasseu, daB sie auf die Endvollonduug gehen. Und letzteros wird, da inn andern Fallo cine Aussag8 daraber vermitit warde, daB es sick uni cine vein gegonwartigen Leiden wesentlieh verschiedeno Not- and Kampf 

i) So die Peschita: kleine Nate. v. Soden notiert ala Variante 3)i a, von 3 min geboten.
4t

156 Der Briefschlun.

5, 13. 157

1llerbringung des Briefes miindlich bestellen solite (Eph 6, 21 f.; HI 4, 7f.), kann rich jene lobende Charakterisierung nicht he­ziohen, well von einer Beauftragung mit soldier Bntsclraft gar nieht die Rede ist. Ebensowenig etscheint jene Pradizierung des Silvanus als angezeigt, wolite man sic ausgesprocheu lasson mit bestig darauf, dall er den Brief nack einem Diktat des Aposiels niedergescln•ieben hale. Wahl aher erklart sich die Betouuug der Treue unti Zuvorlàssigkeit des Silvanus ads ungezwungenste, Wean wir anuehmen, dal der Apostel ilnn im gauzeu die Kom.zeption des Briefesubertrug, immerhin so, dall uhm Petrus die in ange­messene Formi su bringenden Gedanken im wesentlichen an die Hand gain's) Petals nicchie siell in l-andliabung der griechisclien Siiraole nicht so sichnr and gowandt wiasen als Silvanus, der riamala, ala er zutn erstonmal in nnsern Gesielitskrcis tritt, beini Apostel­kouzil, v'ielleieht in Jerusalem nur voriibeigeliend weilte. IConnte er uieht aus outer mit grieeliisehor Kuitur durchsetzten Diaspora­gemeindo, etwa Alexandrien, liorstammen? tinti man legroift immerbin von unscrew Stelle aus dia friiber after, bosondors von Boehm) i0) vcrtretone Vermutung, dal. Petrus seinou ersten Brief hehraiseh odor aramaisch geschrieben, Silas slier ihn iibs.setzt hale. \Venn es nur wabrscheinlich zu machen ware, dall luiser Brief eine Ubet'setzungsarbeit darstellt !

Noch bedarf die Frage der Erwi gmig, in welchern Slime der Apostel hinzugefiigt babe: Mg 1.o 4 ofurr, Man hat gemeint, mit Beziehung auf jene Bczeichunug des Silvanus als des lreuen Bruders (so z. B. Zahn a. a. O.). bides, wozu hedurfte es jener, diese lohende Charakterisierung nicht stiva hestatigonden, sondern eher ihre ICraft uud Wirkuug abschwachenden Aussage von der persiinlichen Er'vagnng unti Beurteiluug des Schriffslellera? Ponti jener Aus­druck scheint nahe zu le-geii, dati dar Apostel voraussetze, man kdnne darauf, worauf er cicli hezieht, verschiedenor Meiuuug sein, ja glaubeu, daB er such irte (vgl. Hafni.). Er kann tatsacllicli nur Bezug haben auf das di. ril.íyeu' SC), gegeu welche 1"assung man uicht einwendeu solito, es niili3te in diesel]. Falle das rà; 1.oyi orrut

der Klaugahulichkeit gewiihlter, der lateinischen Spracbo out­nommeuor, sum Verkehr in der grieehisch-romischen'Welt hestimmtor Eigennarne war fiir das aramaische welches letztere ja uicht etwa als ciao verkiirzte, abgeschiiffene Form far SiLvanus an gelten hat, kenuen sir als einen in der. Urgemeiude angesehenen Mann, der niit Judas (B.usabbas) als llherbringer des bekanuten Send­schreibens rum Apostelkonsil den P1 and Barnabas naeh Antiochien begleitete, AG 15, 25-27. Er uud dieser Judas heitien Propheten 15, 32, and àrir no)1.o5, so lesen wit. ebendort, .runbrri).roui' zoiicr úc1r;i.g:oiig zu). gmeaei,'prgur. Auf seiner zweiten Missionareise hat Silas bekanntlich an Barnabas' Statt PI beg1eitet AO 15, 40, hat also gerade in weiten Kreisen der fiber kleiuasion hiu and her serstreuten Loser des I. Potrushriefes gewirkt. Jn '1.'hessatonicli, BorSa, Athen, vor allem in Korinth (vgl. 2 Kr 1, 19) treffen wir auf weitero Spuren seiner missionarischen Arheit. Dann ver­schwiudet or flu• uns aus deco Gesiehtskrois, um spider an unserer Stolle and bier zmn letzten Male wieder aufzutauchen. Jedenfalls war or dem Pt von seiner anf5nglichen Wirksamkeit in Jerusalem her wolilbekannt and wind in der Zeit, da des Heidenapostels Halide gebunden vyaren, wieder Ansehluli an den ersten unter den Zwàlfen gesucht and gefuuden babel]. Aber was bedentet es, wean der Vf versichert, er babe den Lesern durch Silvanus, den treuen Brudsr, geschrieben? Per Ausdruck arir D1.oi rrroi ist nicht eindentig. Audi AG 15, 23 kann man zwoifohi, oh btoh Boten­dienste gemeint Sind, odor oh auch die Abfassung selhst, natiìrlich naeh vorgangiger Instruktion, odor sin hervorragendes Mail der Boteilignng bei der Abfassung ausgedrackt werden soli, wean es dort hoil3t, die Apostel, Aitesten and die gauze Gemeindo batten .,durch die Band" von Judas uud Silas an die heidenehristlicheu Brnder in Antiochien, Syrien and Oilieien geschrieben. In der Regel hat man angenommen, dai3 Silvanus an unserer Stolle als Uberhringer des Briefes an die kloinaaiatischen Leser gekenuzeichnet and angokiindigt unti durch den Zusats zoú 'irwroti.acle -poil nosh hcsonders als zuverlassiger Bate - und offenhar steht diese Pra­diziernng des Dlannes mit der Tatsache, deli Petrus ,,durch" ihn

geschrieben, in Zusamrnenhang begiaubigt verde. Aber solite der Apostel es wirklicl, haben far nótig erachten mússen, iu dieser Beziehung den Lesern die Zuverlassigkoit des ihnen ohm Zweifel w-ohlbekaunten Mauncs in Frinnerung zu hringen? Audi war diese Enipfehlung bier wenig angebracht odor violmehr zwecklos. Penn goschah wirklich das Unglaubliche, daB Silvanus den Brief linter­schlug and nicht iiberbrachte, so bekamen die, far welehe er be­bestimmt war, den Brief, also auch jene Empfehlung des Silvanus, gar nicht zu lesen (s. Zahn, Einl. 11, 10; j 38). Audi auf die Zitve1'lassigkeit von Nachrichteu, welche Silvannus etwa noben der

s) So auch k;rbt, a. a. 0. S. n, unter unubtiger uud nnmotivierter,
ja luistatthaftcr llinzunahme des Markus als des 11itko»zipienten dea Silvanus.
~'} Chr. Frid. Boehme, Epistola ad Hebraeos latine vertit atque eom 

mentarío instruxit perpetuo 1825. S. Praef, p. XLV sqq.

so) So schon Peach,, Vnlg sixt e'en) (per Silvannm fidclcm fratrem e'ofiis, sit aróitror, breriter scripsi; darnacli Crunch: ieli habe euch in liiirze, vic ich meine, geschrieben; der richtigc Vg-'I'ext lautet freilich: per Sily. vobis fidelem fratrem, ut arbitror, etc.), boh.; Ililar. (s. u. Amu. 311; fermer Erasmus, Beza, Horneius, Steiger, Hofmann. - Seltsam war die 3leinnng des Gretius, dea n73 zo7gofrar gehe auf deu gi71.'/.ell Sat'!. 3rri .'.'rÌ.

„soviel mich erinnere(1), babe ich euch selion friiher einmal einen kurzen Brief und zwar durch Sil'anus geschrieben".


158 Der Briefschlut3• 5, 12. 159
hinter Wynn, oder f.jQaf/fa stollen. Her entsc]leidet lediglich der Sinn und Gusaunurenhang. Kurz und larig, wenig tind viol sind sehr subjektive Begriffe. Potrus verriit, indem or so schreiht, ciio Empfindung, dal3 der Brief nur kurz sei. Er ist es ja aueh im Vergleich etwa mit einem Rtimcrhrief und don Korintlierbriofen, ether iutmerhiu lang gegentiber dem Phlm.br., dem 2. is. 3. Johbr., huger such As der 2. Ptbr.sl) Andersoits hat der 1'f des Hhhr. sein SchrifWiick als ktirz bozeichnet (13, 22: atit aqazt:`(rv i.tirsrrerÌu 15Mr'). I't rechnet mit der illrigliehkeit, dal3 andera,52) dali such die Leser anders urteilon, Er vill vielleicht ciner et­waigen Einweadung der Leser, der Brief soi unn5tig lanb geraien, sovohl mi6 T3ezielntug auf die Mahe, dio er sich tiainit gontacht, als awl( und besouders in Riicksicht daranf, dal) es gait, jenon 7irkularhrief immer vieder ahznschreihon, damit or ti•eitergehe, hegognon. T l ni ersoheiut das jetzt zu Elide gohende Scbriftstiick kurz, und vielleielst in Ansehung der 1S'ichtigkeit der von ibm darli hehandelten Gegenstiinde, noel zu kurz. Er kónnte wehl, wenn or wollte, ihiten'loch mebr bieteu (vgl. 2 Pt 1, 12. 15), will an aber nieht. Was nun die falgenden Partizipialaussagen sranuicrlwv -r.tri. i.Tr; trter vorrrv r. rÍ.. (v. 12b) betrifft, so ist das Vorhtiiudnis der­selbon vesontiioli mit abliingig davos, oh man (st'g fGa@ale oder nri'irs, n-elclies ]etzte>:e natiirlich nicht Conj. Aar. (so Knopf), sondern Imper• Aor. ist, Best. Dali letzfere Form, réiu textkritiseli anges•ehen, denlrorzug vordiene, ja eigentlich alleiu beriicksiclitigungs-vert sei, ist wohl xioin3ich allgeineiu zrtgestandeii.ss) Man glatsbt aber, nicht damit zur•oclitlcomnien sci 5nnert.") llofmaun ineint, diese LA Ferdanka „ibren ursprnng •abi eheinlich nur einer llifideutung des •rtfúrrir, als oh damit auf den luhait des Brides lingewiesen ware, der dio Loser ota-as kesuen lake, zu dosseni Aneiguung sie nun ermabnt werden". Aber s-at•um soilto nicht ehenso leicht die Beziehung des xttzrrriv auf, sei an den gauze's vorausgegangenen Brief, soi an auf vinzelnes, was •orainfgegangen ist, als sahwierit; odor unnnoglioh erklàrt worden, dagegen die auf

das folgende Re]ativtm rig als gofordert erschimnen Fein, infolga woven dann das nuuniehr unertri3g;ielro ari'rs in tózij•r,ure tnge­waudoit wurde, vielleicht unter Einsirkung von Jim 5, 2; 1 Kr 15,1; 2 Kr 1, 24? Indem man denn srttpaz aaOv von isrrEt[reri•owv ziem 



gr) Der Kanon des Cod. Claremont. z hlt z. B. fiir dea 1. Pt 200, fiir den 2. Pt 1.40 Slid-ten; a. Zahn, G. des nil. Kan. II, 308f.

5r) Vgl. Hilarins: ,,ut arbifror,. breviter scrip?i; licet lengum esco aliis videatar, breeiter id, Miens materiam maierem serihendi.

53) Tschdf.a W.lf, v. Sodeti bieten einstimmig tt, ;1 r%rr. Ho SAll and viete min; Ree. nit KLI' iurr,'xarr, vgl. Rm 5, 2; 1 Kr 15, 1; 2 Kr 1, 21.



Et) So z. B. Debr. Blass § 205, 8. 124: ,,dem Siine sacri wohl unuitig­lirhu; ihnlieh Knopf; WindiseL iibersetzt: ,,in welcher íbr stebt", iinfiert siri aber nieht fiber den Fall.

Hell scharf sondert, iusoferu der Infinitivsatz ratirriv nur von letzterein I'artizip, keineufalls irgendwie an ersterem gehire, erklart man - so Hofmann --, in der Aunahute, dati etwas fiber den lnhalt des zui• Erledigung gekommenen Br•iefganzen ausgesagt werde, dieser Inhalt sei wesontlieli Lrmahnung, abet writer toils vorausgoschickter, tells eiagellochtenctr Tlezeugung, dall das, worm die Leser sit stollen gekommen sind, wahrhaftige Omuta von Gott ist. Dal) Jena T.aslnsung der beiden Par•tizipien voneinander oiniger­rualieu unnatiirlleh- sei, wird jedermann zngobeu. Aber iiben•haupt erfordert es die Pflicht des Exegetes, zututchst bei der LA furs

stones zu bloiben and zuztisehen, ob ibr nicht angemessener abzugewinnen sei, raid ersi im iulersten Notfall su der anderon iiberzugelnen. Hinter Varaussetsuug der l;ichtigkeit der er teron ist also das zredrriv nicht auf das Folgeude, pondera auf das \'oraus 

geherule zu beziehen, and For Fig starker als Burch oin Komma zu interpungieren. Das Relativunn steht daps, wie so oft in unserem Brief, im Simi eines Demonstrativums (vgl. speziell zu nnseror Stella 5, 8, wo sicli ebenfalls ern Tniperativ an ein Rein-6v-tun anachlofi: SJ c'('riarrinr; ja soilto nicht unser rig i'v iure mit betvtil3ter Rúekbezieluiiig auf jene _SIahnung, devi Teufol zu

widerstelien , gesagt soia ?). ,,In s i e, d i o G n ade t r e t e t !"
•ird pian fi•eilich kaum iihei~etzen diirfeu; dens das w irde den

erstmaligen Eintritt in don Christenstarid bezoiehnen, daze konnte der Apastel nicht auffordern wolleli. Aber tfrrre heiBt auch trod gerade: stchet, í:n Gegensarz zum Fallen odor Lieges, vgl. Eph 6, 14, and fig if r wird statt i) gesagt warden

well vorausgesetzt wind, daft ciie Leser heroits auf den Roden der Guada getreten sind wean man nicht etwa cis fassen will im Siine von : mit Beziehung auf. R'enn win bedenken, dati der Apostel kurz zuvor naehdrtiakliehst, dariri gleiehsatu die Summa des Brides zusannmenfassond, die Loser ermahnt hat, sie sollten starkon Glaubens dam Teufol viderstohen, unii wenn or sie auf ibrc Berufung zur awigen Gottesherrlichkeit, als die sia der Giade (aottos zu ver­dankeu habeas, usd atti die weitere Grradonhetatiguug des soia au­gefangenes Work zit Ende fithrenden Gottes verwiesen hat, so worden wir nicht irre gehen, went' wir annehrnen, dati eben mit Beziehiing darauf unti besonders such auf dio in ihrem Vo]lsinnn freilich eschatologisch zu voratehenden, tatsiichlich slier such schon in der Gegenwart zu vorliiufigor Frfoliung kommendon futurischen Pradikato 2arctpriast, urrio(rr, o-aerthart, $s; rrA itharr, jene energiselie, militarisch k]ingenda Anfforderung an dio Loser richtet : auf dieser Gnade, in die ihr getreten said, steht felt! Dann wind aher ands zatdrlii' firm it/Ohl /derv' rot Stsov eben tlarauf gehen, dati der Apostel kurz zuvor von Gott all or Gnade geredet batte, v. 10, vgl. v. 5 (den Deiriiitigen gilt er Unado). Er will,

nachdom Silvanus sein Werk getan, seinerseits such eino Ermun­terung und oin bestatigendes 7.oatgnts hiuzttfiigen, das 9,eugnis nimlich, daB dies eine wahrltaftige, zui•erlassige Guado G o t t e s sei, i1•obei I~%t~Jr; S ss) als Attribut von /efers in dent Sinue cetstandon sein will, drill die Gnadeni•erheil3ung, welcho don Lesern kurz zuvor als Trost dargeboton worden ist, sick nicht als Lage herausstellon, sondern ah eino ganz geWiB skis verwirklichonde slob erweisen wen-de (vgl. 1 Kr 1, 8f.; 2 Kr 1, 20; 1 Th 5, 24; Bui 11, 29). Was zurtachst von dent Worte der Verlloil3ung gilt, wind auf die in ihm beseblosseno Sadie iiltertragen. Detn \\'orte von der das lIeil vollondonden (inado solicit -sits fest trauen, 1, 25. ]:;r a ttaert•o(7t' aber, und nicbt eiufach ,etaerreGit•, sagt Pt, uicht so, als oh or tneinte, sein Zeugrtis zt ohs-as andereni, zur Erutahuuug o(ler zum 9.eugnis eines anderen, etwa zu dent des Silas und des Paulus), hinzufúgen 'Ltl Sollen denn das hetBt É:Crf1(tert'PFIt' nicht -; cinch n•iirde matt, lago der Ge(lauke des Hinzukomtnons zurn Zoug­nisse eines ancient vor, offenbat• denselben Gedanken des Ninzu­koinmens auch helm Begriffe des Ermahuens erwarten. Aber auch :;iclit xdllig idoutisch ist das Kompositutn mit (lem Simplex, sonder' es wir(1 bedeuton; ,.etlras hozougen, wovon orauszusotzen ist, da[3 sits es selbst schon wissen und glaubon" (llofm.) s'). Wio trefflich fiigt sieh nun, nantlich als lnhalt des ,rrteazcr%ún', der iniporatitischo Satz ak %v UriirE an !

Etwas mysteries klingt und ist doch bei naherer Betrachtuug (lut•chaus durchsichtig dot G r u 13 v. 13 : Es g r i - i B t o u c h d i e in Babylon weilendo Mitauserw•ahlto und Markus, m e i n Sohn. Dail Markus der ails der AG 12, 12; 13, 5. 13; 15, 37 bokannte ,.Johannes, mit (lem Zuuamen Markus" (AG 12, 12) ist, von Paulus K1 4, 10; Philni 24; 2 Tm 4, 11 erwiihnt, unit von Pt an unseror Stelle in uneigeutlicher Weise als sein Sohn be­zeicltnet wird, so niimlich, daB Pt sein geistliclter \rater lcurde (Phhu 10; 1 Tin 1, 2; 2 Tm 1, 2; Tt 1, 4; 1 Kr 4, 17; vgl. 15; GI 4, 19; 3 Jo 4 u. a.), nicht aber in leiblichent Sinne,s5) leidet

ss) Vgl. z. B. Mt 22, 16 = Mr 12,11; Jo 3, 33; 5,31f.1i.il.; AG 12, 9; 2 P 2, '22.



55) Bongel: testimonium lam per Paulum et Maus audierant prident: Petro insuper testatur.

S') So z.B. Piat.Cratyl.3976. Oft bei Pint.: Sere. 12; Nik. 6; Lysand. 22. - Lucian. Alex. 42.

5i) So soli nach Isehodsd (in der Elul. zur Erkhiruug des 31arkuser.; 8. Saehau, Verz. der syr. lldschr. der Kg]. Bibl. zu Berlin 1, 301; nun liege der Text vollstiindig vor in Florae Semiticae V [19111, Tradslation S. 123, syr. Text. S. 201) Clem. Al. den Ansdruck verstanden babes, and zwar

einem „groBen Brief e gehen die, welehe die ehelicheu Verbindungen ver­werfen", wohl dem hip; yapix4_ oiler der Schrift atol ;eaaraha_, welcher Clemens selbst Erwithnung tut (Paed. II, § 91; 1I1, 41). Die von Ischodad

keinen Zweifel. Und auch die Meinung, data die ,,Mitauserw•àhlte" elite Gemeinde bezeicbnen soil, nicbt aber eino Einzelperson, sei es das Eheweib des Pt s9) oder gar sonst eiue chr•istliche Frau,90) bedarf kauni ersi eines Beweises. Warum tarde der-Apostel wchl deren Aufonthaltsort nonnen, nicllt aber seinen eigenet:, der ja dawn nicht mit jeneln identisch sei' kennte? Wie solite diese Fran alien Gemeinden, an die unsor Brief gerichtet ist, hekannt gowesen soia? Und ware Dine Verwandte Petri geineint, so durfte ciao Andeutung dieses Verhaltnisses nicht fehlen. Die Miterw•ahluug kann nur auf die Angeredeton gehen. Petrus bestelit also einen GruB von der G o m o i n d e , in tier or ebon weilt und wo er schreibt, wie denn schist' vetschiedene griecbischo Handschriflen, nicht nur mebrere min, sondern such N, citi a'zz%r;a[tt einscbieben,

ebenso dio Peschita („die erwablto Gemeinde" ; nicbt: die Mi

t -

erwkhlte) and Vulg. (eeclesia sinew est in Babylone conelee/a). unì Ausdruck vgl. 2 Jo 1. 13. Wurde die Gesamtkirche, Hach Bern Vorbilde alttestamentlicher Darstellung (Hos 1, 2ff.; 2, l ff. 19f.; Jes 50, 1; 54, 5) and in siehtlicher Anlebnung an parabolische ori Briiutigam, Hoclizoit, Hochzeitsmahl hergenommene Spracho und Ausfiihrungen Jess' (vgl. Mt 9, 15 Par.; 22, 2ff.; 25, 1 ff.; vgl. das 'làuferwort Jo 3, 29), in der apostolisehen Zeit die Brant Christi genaunt (Off 22, 17), dio boi der Wiederkunfl des Berra Hochzeit



angeffihrte Stelle beriihrt sick tcilweise mit Strom. III, 52 (vgl. Iltreos sal (híÌ.e:r.o, LraeJozorioas•ro). 8. Zahn, Betractatione? NK'r 1901, S. 74-If. In den in 11or. Semit. X, vol. IV veriiffentlichten Giessen Isehodads zum 1 Pt findet sich in 1 P 5, 13 uichts Entsprechendes.

59) So z. B. Mill (p. 562): milli vehemens suspicio est per i,r• is Baft•%rrrt ol,-iz)f/.r4e intelligi hie Petri TJToretul ; Fidei simili suseeptae, Vitae, laborum Soeiam usw., linter IIinweis auf die bekauute Stelle Clem. Al. Strom. III, 53 (Stahl. II, 220): ,,Die Apostel fiiltrten, indent sic sich angelegentlichst ihrem Dienste and unahgezogen ihrer Predigttiitigkeit widmeten, ihre Gattinen mit sich herum, nicbt als Ehefrauen, sondern als Scbwestern, damit sic ibnen Gchiilliunen wiiren an den Frauen in den 1-13usern: so draug die Lehre des ilerru dutch deren Mitwirkung such in die Fraueugeuùicher eia and zsrar ohne able Nachrede." Vorsichtiger Ben gel: Sic coniugern swam appellare ntdetlu•, cf. 3, 7; erat enim sorer, 1 Kr. 9, 5. Ebenso z. B. ]layerhoff, Alford. - Dion. Bars. (p. 113) versteht linter der Miterwiiltlten dell bei Pt w•eilenden Apostelkreis, woven Pt den Markus trenne, well er zu den Siebenzig gehtirt babe end sein Schiffer gen•esen sei, and unter Babel die Gesamtheit der Apostel, w•eil, im Gegen­satz zu der babylonischen Sprachverwirruug, an die Apostel der bl Geist and die Velkerspraeheri rerteilt worden seien. (Ob der Text bier in Ord-'lung ist?) Verschiedenes '1'raditionstuaterial stellt Barhebraeus (syriace e ree. Klamroth, 1878, S. 29) zusammen.

50) Clemens rerstaud (Aduntbr. zu 2 Jo 1), svio es scheiut, die 2 Jo 1 genannte r'.%tira xi-Dirt aìs quandam Babylonian, Eleetam nomine, wozu ihn sicherlich eino Bezugnahuie auf 1 P 5, 13 veranlafite, indem er jene mit der an letzterer Stelle Genannten identitisierte, s. Zahn, Forscbg. III, 92, 102. Kinl.16, Ann). 11, § 38.

11'ohlenberg, I. u. 2. Pt.br. u. Jud.br. s. Aar]. 11


ta

162 11er BriefschlnB,



mit ibm feiert (Off 19, 7; vgl. 21, 2 f.), oder wurde die von Christo der Gemeiude erwiesene Liebe und das von ibm zu ihr begrffndete Vorhiiltnis aufopferndor unti fiirsorgonder Liebe mit der Liebe des Mannes zum Woibo verglichen (Eph 5, 23 if.), so lag es maim genug :such eine Eiuzelgemoinde als Jungirau, die dem Herrn als Braut zugeftihrt werden solle (2 Kr 11, 11), zu betrachten, aber auch, wie an uuserer Stello, die Beziehung auf jeues Bìld von Braut und 13rí;utigam, Mann und lVeib, zurffcktroten zu lasson unti cine Einzel­gemeindo ohne sseiteres als woibliches Wesen vorzttstellen und zu bezeichnen. Selbstverstiindlich wirkte auch die híiufige alttestament-]iche Bazoichnung Jerusalems als Mutter Israols, dann wieder als Jungfrau, Tochter Zion o. í;. mit. Die Frage aber, oh 1'tr tinter Babylon ein eigentlich so heiliendes, tivelches dann nur das am Euphrat golegene, keinesfalls slier das àgyptischo, zwiscben Heliupolis unti Memphis, beim heutigon Kairo gelegene, mehr einem Militiir­lager gloichende als stiidtischen• Charakter besitzoude Babylon sein ktinnte (Strabo KVII, 1, 30, Gas. 807; ed. Meineke vol. 3, S. 1125), oder eine allegorisch sogenannte Stadt moine, wird neuer­dings immer mehr in letzterern Shine entschieden mid zwar zugunsten Roms,°') der gewaltigeu Welthauptstadt, dio je làngor je mehr die Zap des alttestamentlicben Babel anzmrehmen uud sich zum Typus der Hauptstadt des kfinftigen antichristlichen \Velt­reichs zu entwickeln schiera, Man vg1. Stellen aus der Off Jo wie 14, 8; 16, 19; 18, 24.92) Und warum solite nicht schon vor der \eronischen Christenverfolgung den Christen solcho allegorisch­t,nystische Bezeichnung Roms geliiulig oder doch verstàndiich ge 

9') Harnack, Chronol. d. altehristl. Lit. bis Ens. I,-459, welcher wie den Aufang (1, 1. 2); so such den Sch1ull des 1 Pt (5, 12-14) als Zusatz ansieht, wodureh erst dss bis dahin nameulose, Schreiben 2u einer Petrussehrift gestempelt worden sei, wirft ernstlieh die Frage auf, ob Rom oder Jerusalem gemeint sei. Auch auf letzteres Weise Markus and anssehielilich Silvanus; das ,,geistlich Sodom uud Agypten heillende" (Off 11, 8) Jerusalem babe ebensowohl wie Rom ,,Babylon" genaunt werden ktinnen. Jerusslem konnte fiir den Vf der Off unmoglich attch das Babylon des antichristlichen Retches bedeuten. An Jerusalem ist das Gottesgerieht der ZerstiUung schon vollzogea als an einem zweiten Sodom; davon unterseheidet der Vf aufs schiirfatc Babylon (11, 8. 16, 19 fist ,,die groBe Stadt" Jerusalem; das ,,Erdbeben" v. 18 fist dasselbe tuie 11, 13; im Gegensatz za einer nur teilweiso iiber Jerusalem kommenden Zerst»ruug wird dann von „den St idten der Heiden" geeagt: gateau', vor alien] Babel, v. 15", dessen vifilige Vernichtung 17, 1-19, 10 geschildert wird). - \Venn Erb es (Ztscbr, f. Kgscl. 1901, 18f.) sick 1 P 5, 13 far Babylon = Jerusalem entscheidet, so bestimmt ihu dazu seine haltlose These, Pt sei nicht in Rom gewesen.



Q') Es soli hierntit nicht etwa behauptet werden, dal] der Seller der Offenbarung unter der von ibm geschauten antichristlichen Hauptstadt das empirisehe Rom gemeint babe. Iut Gegenteil. Vgl. ubrigens Zahn 1Ein1. 11, 38f., § 40, Ann]. 5.

wesen sein? Uud batten die Empfànger unsores Briefes den Sinn dieses Namens aus sick selbst nicht vorstanden, so brauchte der llberbringer sio nur darfiber zu belehren, woher das Schreiben kam, and alsbald muffite jodem Einsichtsvollen das Licht iiber die Bedentung jeues Wortes aufgehen. Um Rom allein kann es sick ja haudeln.os) Von oilier 11'irksamkoit des Apostols Petrus in Babylon woiB die gosamto alte Uberlioferung bis his Mittelaltor hinein nichts.Vl) DaB Pt sein Lebon in Rom beschlossen hat, snag er nun, was sehr walirschoinlich 1st, schon in tier Neronischen Christonvorfolgnng bingerichtet worden sein oder erat sp ter, kann nur unbelebrbare nud starve Voreingenomntenheit leugnen. Es iiegt auBerhalb des Rahmens ttnserer Ausle.gtwg, auf die bierhor geharen­den, violfach vorhandelten Fragen des nSheren einzugehon.

Gur GruBbesteilung von der riimischen Gemeiude and seinem Sobne Markns fiigt der Apostol in v. 14 die Auffordorung, daB sia, die Laser, cicli selbst unteroinander „tuit eiuom KuB der L i o b e" g r Ct B e n in 5g e n: zugleich eine Ermahnung sum Boweiso heiliger and herzlicbster Brudorliebo. Wir warden annohmen diirfen, daB solch anbefoblenes gegonseitiges Kiisson in einer Gemeinde­versammhuig zwischen Briidorn and Waders.), Schwostern and Schwestorn entweder sofort bei Verlesung des Briefes eben an dieser Stelle stattfand, unter Gobetawunsch fiir den Vf, dom der Leiter des Gottesdienstes selbst oder durel ein Gemeindeglied Aus­druck verliehen haben wird, odor bei Gelegenheit der nachsten Abondmablsfeier, wo seit alter Zeit der beilige KuB iiblich gewesen zu sein scheint,95) ebenfalls natiirlich verbuuden zu do» ken mit

51) Scholl Papias sehtint die Ausicht vertreten zu haben (vgl. Ens. h. e. II, là uud dazu Zahn a. a. O. If, 18 u. 20, Amu. 3; such Gscb. des at. K. 1, 888); ferner Her. vir. ill. 8 (iiber Markus: dessen gedenke Pt in seinern 1. Bride, sub nornine Babylonis figuraliter Remain significaus); Iiilarius (neben der anderen Deutung: ,.in confusione generationurn"; Cassiod.: Babylonia = saeculi stius confusio); And r. v. C a es. in Jo. spec. (zu 17, 6. 7) c. 54, p.76 (ed. Sylbg.; - in Chrysost. Comm. im \1', Frkft. Ausgabe v. J. 1697, tom. II, ci. 669): sai ií ava,3arrea í1è Psi" B't'h iwY li' ir7 laror. Meese aeon;yóeat'ra[. Catene bei Cramer VIII, 82 (vgl. Sehol. bei Matthaei p. S0, 205) : ISnat•1ai a o7Y T(O7Ixó)rsaoY zii' Paerr ii' ót•a[tír!:;ai. 1)esgl. Cat. zu Off 17, 7 (Cramer 429): Baffle rara b'ar Xa).era, as firs 7Ó3' X[fr~Ói' Xa9'83' 'ral>rrr rsisrr[ti T sai aliti' sip' Pooj[ p' :ra%aldt's iba sai MITT m- 9eir, d ruoróìro Sosti. - Einzigartig scheint die Noti

bei Syncellus, z. J. der \Velt 5540, der g5ttl. Menechwerdung 40 (Chrono­graph. ed. Dindf. 627) dazustehen: /í1.1o3 (im Geget.satz zu denen, welcbe den 1 Pt von Rom geschrieben sein lassen) d~Q lórrnr;c 9 aoi ysyeri5 3ar. „Hoc via ea codd Ni Ti 1luxi,sse censendunt est" Mgt Tischdf. hinzu. Pas glaubte Mill (Proleg. 1027; NT 562).



41) Zahn a. a. O. S. 20: ,,Es gibt keine des Ndtneus ~verte ilberlieferung fiber einen Aufenthalt des Pt am Euphrat". Es kann bier nor auf Zabn's weitere gelehrte Na hweise daselbst verwiesen werden.

9i) Einer festen Stelle in] Gottesdienst begegneu wir innerhalb unserer Quellen fiir den FriedenskuB zuerst bei Just. Apo). I, 65 and dann

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