D. Pb. Ba'chnrann in Erlangen, t Prof. D. Dr. P. Ewald



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Kommentar

zum

Neuen Testament

linter 31I fwi rku n g YL rl

Prof. D. Pb. Ba'chnrann in Erlangen, t Prof. D. Dr. P. Ewald in Erlangen,


8tudienrat Lie. Fr. panel: in Seihwabach, Prof. D. E. Riggenbaeb in
Basel, t Prof. D. G. Wohlenberg in Erlangen.

tiara ii age geban


von

D, Dr. Theodor Zahn.

t

3. Au$age.

Band XV:

Der erste and zweite Petrusbrief and der Judasbrief



anegelegE von

G. WohlenUsrg,

S. Aoflage.

Leipzig. 1923. Erlangen. A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung Dr. Werner Scholl.

Der erste

and zweite Petrusbrief

und der Judasbrief

ausgcIegt

•on

D. G. Wolllenuerg,



Profe.=_or in l:rlan;;en.

àyxl :•,f jalbuchGrei

\r ~
! i 1.~ .'_.:ii.é ~'}~ O'~

hi r G. . A b f,. T . ..

Leipzig. 1923. Erlangen. A. 1)eichertsche lrerlagsbuehhandlung Dr. Werner Scholl.
Herrn Kirchenpropsten Friedrich Paulsen
Herrn Hauptpastor Jurgen Martens
Herrn Pastor Hugo Wiebers

3iirabilis est gravitas at alacritas Petrini sennonis, lactorrm suavissime retinens. Deluge I, Gnomon Ni. Ti. su 1 Ptr. 1, I.

Die ander Epistel hat S. Parris damn!) geseihrieten, daB er sahe, wie die recht­schaftene reine Lehre des Glaubens wàrdo gefnlscht, verdunbelt und nnterdnîckt we rden. I, ut her , 1524 (Erl. Auag. 52, 213).



IoGd a s ÉyPrs}^tr à:zroro,l-iv dl.yóorrXor irít•, arTl.r,nmfrdr~r at TrJr 7P~s ovprrrroe Xríorro> inQmirÉrk%r %óywv OrigeAe8 

in 1latth. torn. X,

1?.

Gf:';AMT


HOCi1àCriUt. LrltìLiGTiIEK WUPPERTAL
Standort: W ? 1

Signatur: 1 ti S 1 5 7 5 ( 3)

Akz.•Nr.: 79/1 3447 ld.-Nr.: W3363677

Allo Rochte vorbehalton.

)9.262,5-1

als den Vorsitzenden der drei Genieinden


des S. Johannes-Parodiialverbandes in Altona
in Erinnerung all unvergmene Jake
gemeinsamer kirdilidier Arbeit

gewidmet



4

Inhaltsiibersicht.

R;nlettnug,



Selle

Vorbemerkuug 1X

§ 1. Der erste Petrasbrief XI-XXVI


  1. fiber Petrus XI

  2. the Leser des Briefes XV

  3. Verxinlassung unti Zweek XV11

  4. Zeit und Ort der Abfassung X1

  5. Iuhalt XXI

S. ESpracheeit .

chth . .. .. .. . .

. . .. .. .. . XXIII

7 XXIII

§ 2. Der ztireite Petrusbrief XXVII-XXXIX

I. Verfasser mid Leserkreis XXVII



  1. Zweek uud Veranlassuug XX.l'I

  2. Sprache xXXV

  3. Abfassungszeit unti -art XXXVI

  4. Inhalt mid Eiuheit XXXVII

  5. Echtheit s. S. XLIV

§ 3. Der Judasbrief XXXIX-XLIV

I. Der Verfasser XXXIX



  1. Veranlassung und Zweek XL

  2. Verh~ltnis znm 2. Péirbr XLI

  3. Sprache XLIII

  4. Abfassungszeit XLIV

§ 4. Zur 1•:chtheitsfrage des 2. Ptr mid Jud XLIV

§ 5. Zur `1'eztkritik XLIX

§ 6. Aus der exegetisehen Literalur LI

Seste


Auslegung des eraten Petrasbrlefes . . . 1-161

Zuscbrift and Grua 1, 1. 2 . . . . . . . 1 8

1. Danksagung fir den empfangenen and den 'loch zu er 

wartenden Ileilsstand 1, 3-12 . . . 8-30

II. Ermahnungen zu einem heiligen, aus dem Staude der

Wiedergeburt her orgehenden Leben 1,13-5,11 . . . 30-165


VIII Inhaltsiibersicht.

Sate


  1. Ermahuungen zu einem wahrhaft frommen Leben im

allgemeinen 1, 13-2, 10 30-67

  1. Ermahnungen •r.u einem ernsten lrerhalten innerhalb

der Welt und ihrer Ordhnugen 2, 11 3, 7 . . _ 67-93

  1. Ermabnungen zu einem heiligen Leben im Gegensatz

zur heidnisehen Welt 3, 8-4, 6 . . . . 93-130

  1. Ermahnungen vorzugsweise das innergemeindliche Leben

der Christen betreffend 4, 7-5, 11 130-155

Der Briefschluli 5, 12-14 155-IAA



Anslegnug des zweiten Pctrusbriefes 161-278

Zuschrift and Grub' 1, 1-4 - . 164-I76



  1. Ermahnung zu praktischem Christentum im Blick auf das Ziel der Erkenntnis Christi and den Eiugang in sein ewiges Reich 1, 5-11 . . . . 177-187

  2. Fiirsorge des Apostels fiir Belehruug and Ermahnung seiner Leser. Wichtigkeit and Verl3ssigkeit des aposto­lischen and prophetischen Wortes I, 12-21 . 187--210

  3. Warnung vor kiinftig bei den Lesern anftretenden falsehen Lehrern 2, 1 3, 13 . . . . 210-269

  4. Der Apostel weissagt ihr Aufireten and Scbicksal and

beschreibt ihr Wesen and lVirken als Libertinisten c. 2 210-244

  1. 1)cr Apostel erinnert an erg; ngene Weissagungen fiber

die Spsitter der Endzeit 3, 1--13 244-269

Per Briefsehluli 3, 14-18 269-278

Auslegung des Judasbriefes 278-334

Znschrift and Cirull v. 1 u. 2 . . . 278-284


Per Kern des Briefes: Ermahnung nun Kampf fiir dell Glaubeu

wider Libertinisten unit Spitter v. 3-22 28I-332

Der Briefschlua v. 24 u. 2.5 332-334

Einleitung zu den beiden Petrusbriefen and
dem Judasbrief.

1'ori)emerk u ng.

D.e siehen Bride, welch') in uusorrn Kanon neben den pau­linischen einschlietilich Hbrbr. Aufnahme gefundon haben, sawn zu l:usebius' Zeit 1) unter dem Namen k a t h o l i s c he Brief') be­gegneud, spiiter sebr hàufg epistolae canurev:!re heitiend, 7) bilden



r) Ens. h. e. 1f, 23, 24: Irixer;9or•, oh rj lrocírrl Trvr drorr4ofr6r•mr xa­ol.rxrirr irreotokeo• Elea' i.iyerar. Ebd. à 25 ram Judasbrief: rrrr'r; ... Trar irrrrr Ltyorrdreor xa9olrxwr. Vi, 14, 1,; Cyrill. catech. IV, 36. - Origenes hat nieht blot; dem 1 Plr (Ens. 1'1, 25, 5). tieni I Joh ide orat 22; tom. XVII, 19 in .lltth.). dem Jud (in cp. ad Ronr. lib. V, e. 1; de la H. IV, 519), sondera auch-dem Barnabasbrief die Bezeicbuung katholisch beigelegt (c. eels. I, 63; - vgl. Zahn, GK II, 951: darnach war in dem wahrscheiulich von Orig. rer­fatiten Onomasticon auch der Barnabashrief beriicksiebtigt und zwar als einer der kathol. Briefe, wail als achter; s.-auch Gebbardt in Pate. apost. opp.' I, 2, p. LII, Aom. 27). Schon Clemens Al. nennt (Adumbr. in ep. Jud, Inscr. u. v. 1) den Judasbrief katholisch", aber such das apostolische Sendschreiben, AG 15, 23ff.: r.arir ar,e• trrrorol.r'pr r;;r•xaao3.rxO TrorCl.TOOrdl.tal, Strom. IV, 13, 97; s. Zahn, Forst& III, 95, Alum 14. 'Ober den Simi die-sea Attributs ,allgemein" ist bier nieht water zu handeln. Jedenfalls ist an Leserkreise in ts-eitestem llmfange gedaeht, demgemiifl aber auch an cinen weniger auf Einzelgemeinden als auf die ganze Kire.he beziiglieheo, allge­mein wichtigen, aligemeine, prinzrpielle I'ragen betreffenden Inhalt. Vgl. die Ubersehrift des zwciterr Hitches des Hermes'Crisineg.• `l;'ouou Toropsyforoo rreb; Tdr zóyoa xar7oÌrxd; (die 31einung Hcitzensteins, Poimandr. S 193, es sei dos 2. Buell in unserer Sannnlung ausgefallen, seheint mir nicht er­wiesen).

1st die rr;misehe Synode . J. 382 bistorisch und der Kanon dieser Synode echt, was ich, trotz Dobschiitz' siegesgewisser Sprache (Deer. Gass. 1912, Vorwort VI, 4; 250f.), keiueswegs fiir ausgeseblossen hallo, so diirfte dieses Attribut zoerst dort begegnen la. a. O. S. 28: ,item canonicae epistolae numero septetn'. Zahn. Grundrili d. Gseb. d. Ntstl. K.' S. 85); e3 findet sich auch in dem wohl an: der Jlitte oiler zweiten Hiilfte des 5. Jhdt. stammenden beriihmten Prolog zu den kath. Brieten, der anhebt: Non ita ordo est apnd Graecos (iilteste Handschrift in tieni i. J. 516 ge-



7.C _ Vorbemerkung. Einleitttug zu dell hoiden Petrusbriefen uud dem .lndasbrief. XI



e r.

nicht nur in der handsebriftlichen liberlieferuug, sander)) cucir Mr die Oeschiehto dos 'Asti. Kanous eiue bésondere eigenarligo Gruppo. Die syriscbe Kirche hat lange von utshl. Briefon nur die pauli 

nischen anerkannt einige I3eaonrierheiten gohon uns hies nielrts

an, wie die, dal-1 ihr der Hbr und der Philem fatten, daf3 im Verlauf des dritten Jahrhundorls der Mr, ein 3. Koriuthor­brief, der alter sphtor wieder heseiiigt wurde, and der Philem hiuzutraton -, dagegen kcinen der katholisclron in ihrern Kanon gebaht. Um das .lahr 400 vollzog rich cine Aunaherung an die Eutn-icklung der allgeureinen Kirche des Orienta, insofern drei der katholisclten Briefe dear syrischen Kanon binztrgeftigE wuidon : Jais, 1 Ptr, i Job, wArend [ter 2 Ptr, der 2 and 3 .]oh and der Jud sowie die Offbg. ,fob. ausgeschlossen blieben.3) Die seg. Philoxeniana, elmo nette. vie! wortliebere Ubersetzung, so genanut oath dem Bischnf Phdoxenus (syr. Xonaja) vow) Mabug (= lliera­polis, Route lfenbidsch, wonig westlich von) Euphrat in alterer %eit Bambyke gonannt, Strain) XVI, 7.18), in desser) Auftrag vom Landhischof Potskarp verfafit (i. J. 508), umfalt cucii diese vier kleinererr katholischeu Briefe (sic) sind in die neueron Ausgahen der Pescllitta ubargogangen); ebenso die r-eielllich out Jahr•hundert spater, i. J. 616117 in Alexandrien von Thomas von Heraklea (Charkel, in Syrien, am Uittellirsudischen Meer)), niirdlich von Lao­dicea) vollzogene Revision der Philoxeniana, die in peiniich genauor Weise an dea grieehisclien Grundtext sich anseblielit. Aber kirch­ticbes Ansehen hahon dieso beiden Ilber•setrungwr nicht gewonnen. Kirchenbibel der Svrer ist die Peschitta gobliebon.

Der 1 Ptr scheint von Aufaag an keincm Wideraprueh be­geguot zu sein. Der .f ud, wegen seiner Kloinheit selbstverstdnd­liclr nur wonig hervortretend, war in der zweiten H51fte des zwoiton Jahrhuuderts im Abondlaude, so scheint es, gar nicht, turd im Morgenlande nur in geringem ,Natie beatritten. Origenes wonigstens 5uBert cieli eimnal so, da13 man merkt, or weiB von Leutou, die ihn aufochton. Spiitor alter, im vierton 'MR., hat er wieder mie vielfachom Widerspruch zu tun gehabt. Am un­gunstigston stela es mit der Bezeugung rind kanonischen An­erkennung des 2 P t r. Seine Kanouizitat hat sich erat durch­gesetzt, als das Anscben des Athanasins im griechischen Orient (367) und dor Eiullu6 von M5;nnern wie Hieronymus (Rom 382?) and Augustin (393 Hippo Regius; 397 Karthago) auch im Abend-tondo die kanonische Geltang alter katholischen Briefe herbeifiihrte.4)

schtiebenen Cod, Fuld. dc•r Vg., cd. Ranke p. 339): „epistolarum septem, quae rar=anic.te nuucupantur",

'j S. in Kiirxe Zahn, a. a. Cl. S. 45, 1 ; 53, 4. 4) S. lintel' S. XI.V.

§ 1. Der erete 1 etrusbrief.


1, Eine Monographic fiber Petrus kaun bier nicht photon werden. Wir mils: en una auf llitteilun g des Wichtigsten aus seiner) Leben bescln zuken and dirt•fen vor alleni Meta unteflassen, seine geistige Eigenart ans Licht zit steno'', um zu erkennen, oh and in welchem Sinne die hoiden im ntstl. Kanon vorlicgonden petrinischen Briefe sein Eigenltnn genaunt werdeu diirfen. ,flit seinem eigeutlichen N amen X'i[uur cider, so aitertiitulichor•, Xr,u w heiliend (vgl. zu 2 P 1, 1), Sobrl eines gewissen Johannes (Jo I, 42 ; 21, 1610, wofiir lit 16, 17 die ungeuartere Form .Iona begognot, sus Betbsaida st.ttnnrend (Jo 1, 44), you Hause aus suit seinem Bruder Andreas dots Fisclterlurndu•erls in Kaperuaum betreibend, •o or als ver•lreiratetet' Mara mit seiner Schwiegern)utter muter einern Dacha wahnt, hat I'lr aline Zweifel zn [lenen geh5rt, welche um die grolie Geitenweude, mit dem altteatarneutlichen Offenbarungsn•ort,

hesondcrs dem praphetisclrou and dem Verheiliuugawort, rich n ilrr and,

volt gltihonder Sehnsucht nach dem Morgeurot ties verheitienen Tager des Horr'n ausschauton. Jr hat daruur :ruck in Johannes dem Tauter oinen guttlielien Herold erblickt and sich von ihm taufen lasuen. Bald dar'naefi wird er von seinem Bruder Andreas dent Mauna von Nazareth zugefiihrt, Jo 1, 42, der ihnr miter he­tleutungsvollom Blicke das Wort znruft: „lu bist Simon, der Sohn des Johannes; du 1virst Fels, I(Qphas, genannt werden.'. Der Vor­sicheruug oiler Bestatigung lessen, was der Ilene .fiinger seiner Gebut•t uud Natur ]lath gagonwartig ist and add' selbstyerstandtieh bleibt, wind feierliclst das weissagantie Wort. gogeuubergestellt, data er im Gegeusatz daze ein Fels lieil3au wordo, worin eingeachlossort zu denken ist, Bali er als ein solchor auch rut Geltung kommen ver'de. Dent entspricht das beriihmtero Wort des Herrn an don­selbon Jiinger, Mt 16, 18: „Du bist tin Fels, 1Is, Iles, and atrf diesem 1'elsen, a until r r) ;zi rp ar, will id] bauen moine Ge­nieinde' usw. Das Wort klingt so, abs ob ant' ein vorausgegangenes, in dem horoits die Benennnng des ,Manner als Fels ausgesprochen war, Bozug genomnreu wurde (vgl. auch Mr 3, 16). Er seibst, der Angeredete, nicht Christus, auch nicht das I3ekenutuis zu ihm wird bier vom Herrn als Fels bezeichnat, Simon, selbstverstsutllich als der, welcher den llet•rn als Christus and als Sohn des lebondigen Cones hekaunt fiat.. Die k5nftig vein Herrn ins \Stork zu setzende Gemeindegriinduug soli slob in der Weise-vollziehen, (IA Ptr eineut Felsen gleich (vgl. Mt 7, 2.1) am Grunde eiucs gowaltigerr Gebaude3 zu liegeu kommen wind, mit dem die Jiiugerschar verglieherr wird, and daft sich auf ihm anti an ibn audero „lehendige Steine" (1 P 2, 5) aufbauon and anscbliefien werden. Dab Christus [ter

XII Eunleitung su den beiden Petrusbriefen and dem Judasbrief.


P



einige (Iruud- and Eckstein theses Banes ist, wind zwar nicht sus­gesprochen, verstcht sick Aber von selbst (1 P 2, 3-7; Eph 2 20; I Kr 3, 11; 2 Tin 2, 19). 'Au jener VerheiBung muff das weitere Wort hinrugenouimen werdent : „Ich Overdo dir die Schiassel des Kànigroiehs des l[irnmels gehen; and was du auf Erden hinden virzt, wird hn Himmel gebunden scin, and was du auf Erden lasen wirst, wird inn Himmel los scin". Unzweidantig wird Ptr bier ale cis Hanserwalter, oLor6po~ , vorgestellt, der den Hausbewoliuern, natarlich der Oemeinde, von den Schatzen and Giitern des houses auszuteilen hat, je nachdem es not tut (vgl. Mt 24, 45-51; Lk .12,42-48; Mt 13, 52 ; aher such AG 4, 35; 5, 2. 6, 2 ff. ; 1 P 4, 100, and mit der P,ofugnis betraut, „Regoln and Satzungen, gloichsa]n eine Hausordnung aufzustellon, wolche far die llausgenossen vor­bindlich ist" (Zahn z. d. St.). Henn das wird durel] den eigen­tîunlielren rabhiniscli klingenden Ausdruek binder' und liisen be­zeichuet. Jerre 1'erheiliungen slier haben sick erfúllt, ale Ptr votn ersterl I'iugsttagc all tatsàchlich die Geraeindeleitung in der Iland batto. Er reprisontiert die Apostel, er ist dorerr Easter, :recwsog (Mt 10, 2). Er woidet die Sohafo Christi, sia regierend and ver­corgend, Jo 21, 15-17, vgl. 1 P 5, 2--4.

Schein aus dem Gesagten orhollt, dall in der Tatsaclne, dal Simon in dieser seiner vom Herrn ihm zugedachten Berufsetellung Fels, ICephas, Tetras, heifien soil, eine Benennung 5brigens, wetebe cicli erat allrnàhlioÌi neben jener, wir wissen niebt wane, cin­gebargert hat, keineswogs eine Charaktcristik des Apostels in der Weise geschen worden dart, ale oh nun der Johannessohn von Retlisaida in seinen, porsànliehon Verhalten rich vie ein gen Himmel ragender and weithin sich erstreckender Granilberg, fast and hart vie Stahl, unbeugsaw in seineu Willenseintschlúason and nicht wankend in seineu %usageu benommen and núí Solhstàndià keit and iCahubeit, unbekantntert oder dale wenig hekammernd um andero seine]] Weg gesuclat batte. Wie wenig entspr3ehe these Art dem, was wir aus den Quellen, zumal den Evangelien, der Aposlel­geschichto, den paulioischon Briefen fiber Ptr wissen ! Man tut ihm nicht unrecht, Tenn man ihn zu den sanguinischen (:haraktoren rechnet, wait ihren VorzUgen mid ihreu Sehwàehen. In Ptr be­gegnet uns ein lounges, leblraftes, sum Spreohen and Handeln sehnell hereites, far altos Neue leieht hegeistertes Temperament. Folgenschwero, tier oinsetineidende Entschlasse nicht oho» laid-it faasend, Brach mil der Vergangeoheit, Widerstand gogen die lliehrhoit, grollo Opfer fordernde Ilandlnngon von sich selbst aus nur selten and nur schwer vollsiehend, verstcht er es bald, eine you auflern her ihm gezeigte Situation klaren Blickes zu prúfen and zu wiirdigon, sich in andoror (ledanken hineineuleben und sits sieh einznvorleiben. Aber aben diese Art hringt ea mil sieb, da0

§ I. Der erste Petrusbrief. }Gilt

aich nur zu loicht gefahrliche Selbstuibersehàtzung and verhàngsis­volle Naebgiobigkoit einstelit. Ilerselbe Jaeger, der sueben den Herrin im Namen der Gwalfc ale Christus and Gotten Sohn be­kaunt bat, will ihn dare" am Beschreiten der I.eidensballn hindern and null sic!' die Auredo Satan vole I[errn gefallen la.ssen. Und wie unnachahudich ist uns seine sicli Uberatutzende Has', sein zit. wet grnifender Eifer in der Geschichte von der FuBwwhung Jo 13, tiff. geschildert, seine stilrmische Liebesglut Jo 21, 7ff. Aber dersellie Jaeger, der dem llcrrn kúhn entgegeugohen will auf dem Mean), fàngt an, balm erston WindstoBe su zittorn and sou ainkeu (Mt 14, 2í3H.); derselba, welcher sick w•iederholetttliclr, ungeachtet filler 1ti'arnungen des noun, vertni[it, or werde gang gowiB arts Hen-rt nicht zu Fallo kommen, er wolle selbst fait ihm ins Gefangnis unit in den Tod gehen, bringt es nicht eismal fertig, eine Stundo mit iblu au wacheu; dereelbo .Binger, welcher das Sehwert far den Meister aieht• unrl dem bolloprieateriielren Knecht das Ohr ahhaut, slreckt vor einer Magd die Wafferr and verleugnet. den Horrn in kursor Frist dreimal. Auf dieser Linie liegt aueb coin von PI geragtes Verhalton in Antiochien, flat 2, I I if. Ptr ist ein Mann, der sic!) liinreiBeu làllt von dem jeweiligen Augenblick, immer guten 15`illens, aben• dio Verh:dtnisse oiler vielmehr sich selbst nicbt imnner in demselhon Mafia belrerrsrhend.

So erklart es sictn such, dull cieli Einwirkungeu atndcror, zumal jut Vergleich mit ihm stàr•kerer and meter selaópforisehor planner wle elites Paulus, urlscltvor allf ihn abttraekon. Had es mull ihm zum liuhma angereehnet warden, doll er dum sonderlichen Gnadongut, das Gott dem gewaltigcn Volkerapostel gcschenkt batte, seiner beileutsamenn Erkeuntnis von der I[eilsverlnittlung, seiner freien Aiirfasuug des Erg, seineu missionarischen ];rfolgon raekbaltlus Anerkemruug hat widerfalrren ];nsen (AG 15,7-12). Petrus er­mangeltc damals, Ms Pi ihn zuerat besuchte (G1 1, 18; AG 9, 27), noel, ktarer Einsicht chain trail die Heiden der Beselmeidung mid der Unterstcllung tinter das rnos]iische (iesetz nicht bediirftcn, urn Jinnger Christi zu warden and die 1[offuung auf die himmlische Seligkeit zu erlaugen, sondorn dal der Glaulre an den Gott, der Sanden vergibt and gcrecbt macht (lurch Christtuii, smut der sick anschliellenden Taufe dazu genage. Er bat darn], ()line 7.wcifel durcln Ei..wirkuug seitelns rtes Paulus vorhercitet, die manchorlei bei ihm rio bei aurlern clivistusglàubigen Israelites vorhaudenen ent­gegenstehenden Redosken im Gelnorearn des GL3ubens zurfnck­gednangt iufolgo der ihui widerfallrerreu himmlischen Offeubarung uhd des Coruolius Frlebnisses. Erst h. i PI ist doch die gleiche grrmd­tsàtzliche Uherzoaguug zu reifster und folgerichtigater Erkonntnis ausgewachson nand zu einer ímpndsiven Kraft• seines Lebens gowordon. So begreift es sich such, doll uns in den beiden Briefer des Apostels,

F.inleitung zu den bei:len Petrusbriefen nnd. dem Judasbrief.

§ I. Per erste Pefrusbrief. XV

welche in unsernt ICanon vorliegen, so manche Erimreruugon an Paulusbriefe begegnen. Der 1. Ptr ist entsebiedon vani lionror-, 5) besonders ah«, man miichte sagen Schritt fur Schrift, vom Epheser­brief nicht u nbeeintluflt geblieben. Im 2. Ptr fiuden wit' einen empfohleiidon Hinweis auf ein unii, so mula man aunehmen, nicht iibor-- kommenes, vorloreues Schteibeu des P], und ehoudort utiterlafit- or nielli, amen BIiek zu werfen auf alle andateti ibm hekaont gewordenon Briofe des Pl, worin er gema° der ibm voi liehenen Weisheit fiber dio den Apostel beschàftigenden Dingo rode, tin welchon", so fiigt or hiuzu, „sick einiges ScIiwerveNtaudIiche tindet, was die ungelohrigen und unhefestigten Leut© verdrehen" (2 P 3, 15. 16), wie or dens aneli in demselben 9,usanimenhalig l'1 Muoia odor violmolrr, sick Writ andereu seinesgleicben zusamnnenselilieliend, „unsern geliohfen Bruder" nonrit. Aber such der Jakobusbrief ') hat rieutliche Spuren bei Ptr in seinem erstoui Briefo zurnekgelaaaeu. Bei alter entschiedonen Einraumnung der Tailsache, daft Pti veruliige seiner saugninischen Voranlagung einer natarlichon Willonssfzirko ornmangelt uud úboí• sch5pfcrisclie Qedankenbildungen nicht verfiigt, n ill freilich nicht vergessen eein, daft or in der Steidle Jotti uud des Lebens, nnter der Einwirkung dea heiligen Goistes, an Starke und Pestigkeit, ]Clarheit der Erkenntnis, riickhaltlosorn Geuguislnut und flpfersinn gereift und gowachson ist, sodati sich jo lauger je mnohr das Wort des Heron an ibm verwirklichen konute: „und auch du, worn du sia beleebret hast, stkrke daino ricader" (Lk 22, 32). t1au kann violleieht sagen, dati Pii' in seiner weiclten Genrútsanlago, in seiner feurigen Liebe, in seiner unvorcirossenon Arbeit, in seinem martyriiunsfreudigen Eintreton fimo die Wahrheit (AG 4, 18 ff. ; 5, 40f.; 12, 3 ff.), aber anch in seiner Abhangigkeit von vorgangigen Gottesmknnorn und ibron Schriften ein Gegenstiick zum Propheten Jeromia bildet.

Vg1. I P 1, 14 und Rii 12, 2; I P 2, 25 und liti 12, 1; 1 P 2, 4-8 und R3 9,32f ; I P 2, 11 mid Rii 7,23; 1 P 2, 13ff. und R3 13,1ff.; I P3,9 und Ri; 12, 17; 4, 1 und Rii 6, 2. 7 (die Petristelle ist ohmic dica Rtirner­briefscrse kaunm verstaudlieh). -

°.) Vgl. z, f3, die Tabelle bei Credner, 1Snl. 8.634-635; tenie'. Gnbn, Einl.' Il, 36f.; 1 P 1 , I. 2 : Eph. 1 , I. 4. 7 ; 1 P 1 , 3- 4 : Eph 1, 3 (24. 2, R), vgl. 2 Kr 1, 3; í 1' 1, 5: Eph 1, 7, 9 (3, 16ff.1; 1 P 1, 10-12: Epb 3 2 3. 5. 6-10; 1 P l, 13ff.: Eph 2, 11 ff. t4, 17ff,); 1 P 1, 14: Eph 2,:3. 4, 18; i P 1 , 1 7 : E ph 2, 19; I P 1, 20. 21: Eph 1, 4. 6. 7 ; 3, 5.6; i 1' 2, I : H:plr •1, 22-5, 2; 1 l' 2, 2: Eph 4, 23; 1 P 2 9: Eph 5, 8; 1 P 2,11: Epb 4, 1. (2, 1 . 1 1 f f ; 4, 171E; 5, 3 ff ); I P 2, 1 3 : Eph b, 21 ; I P 2, 18--25: Eph fi, 4-8; 1P3,1-6: Eph5,2L-24; 1-P3,7: Eli]] 5,25ft.; I1' 3,8.9: Eph4,31-5,2; 1P5,5: F.ph5,21; 1P5,8.9: 1P6,11ff•; 1P5,14: };ph6,23.

3. 'Lahtt, Einl.3 1, 95f.; I P 1, 1: Jk 1, l; I P I, 6f.: Jk l, 2-4: 1 1' 1, 23-25: 3k 1, 18; 1, 10f- I'Jes 40. 6, ?]; 1 P 2, 1: Jk í, 21 ; 1 P 2, 1I: Jk 4. I ; 1 P 2.16; 3k 1, 25: l P 5, 5: ilk 4, 6 tbeidc zitierrn Spr 3, 34 in gleichem 1Vortlaut, 8.7rd;, nicht r-einrn; 1,Xx i; 1 P4,8: Jk 5,20 (beidestimmen iu der 1Viedergabe veri Spr 10, 12 gegen f.SX iiberein); I P 5, 6: Jk 4, i0; 1P5,8.9:3k4,7.

2. Die Le ser des ersten Briefos situi] „auserwiiblte

Beisassen' oderFremdliuge (vgi.2,1 l), „die zerairout Miei) in Pontus, Galatien, Kappadozion, Asien uud Bitlrynien" : 1, 1. 1L'enn hier Cilieion fehlt, so wird das nicht ziifkliig sein. Man wird zii be­rucksielifigen hahon, tlafi Cilicien cu don nmiE Antiochian in engator Verbiudung sfehenden llissiousgebieten gehàrto, vgl. AG 11, 25 f. 15, 23. 41. Gl 1, 21 (s. zu 1, 1, S. 3 f.). Galatien, olino 7weifel dio rbnrische Provinz dieses Nanlens, also such Lykaonien and Taile Phrygiens und Pisidiens niitumfassend, obonso Asian, d. h, der x°est­licho 1{iisteustrich Kleinasiens, batten das Evg erstmalig durch P1 und soiue .liitarbeitox• empfangen. Denrl nichts rletltet darauf hiti, dafi Pi auf seiner orsten 1Jissionsreise in ()don wie Antiochion ad Pisitl., lkonium, L}-stra, Derbe und spkter andersin•o in Itteinasien bereitsChris(en vorgofunden batte, Judenchrisfen niilnlich; u•ie man domi gemeiut list•, drill alsbald Hach der Sanrmlunl• dor eraston Ge­tneintle sui îrnnstfest manche von artswkrts gokommone Festgiste don Sauien dos Evg in ihro lleimallàndor zuriickgbracht batten. Dio AG wiirde uus eín v5liig verzoichnofos Bild von der missions­gcsebichtlicheu Wirksatukeit des ApoGtels Pl in Itleinasien bieten, vsenn jenc Auffacsung richtig wire. Schon darum kann die Meinung nicht zirrecht bestehen, dati unsei• 1 Plr an solche Christen, ge• nauer Jndenchristen gerichtet varo, deren Christeutuur sohou vor Pl auf Grund jenes lusammenhangs nrit dem far die Gemeindo Christi grundloglichen Plingatfost in Jerusalem entstanden ware. Es situi aber iiberhaupt nicht Juden-, sondern H e i cl en e h r i s t o n gewescu, mit welchen es unsor Brief zu turi bat-. Vou PI wonig­stens vision wir, dafi or unfor Judon nttl• sehr geringo Missions• orfolge batte, inn egentcil die Judea seinor Predigt und l1'irk­sanrkoit, tnil wenigen Ausuahmeu, fanatisclren Widoratand entgegen­setzten. Als Iloidencbristen sind die Lesor iiberdics uuzweideutig charaklerisiort - bei allen diesen und andoren in der Eiuleitung zu nem3ondon Stollen unserer Briofe ist jodesmal deren Auslegung ius Kommentar zu vergleichen - 1,14-18; 4, 2 ff.; aneli 2, 9 f., vgl. v. à. In freier Beuutzung der hokannten_ Hoseastoll© 2, 1.---3.

23 eriunert Ptr seine Loser darai], dali dio aims dor Finsternis zu fiottes ivunderbarem Liehte berufenen und bbkoln-ten Christen, riinst keine Volksgemeinschaft bildeteu, wií.hrend sio jetzt ein Gottes­volk sind, dati sie vinst koiner Btirmlierzigkéit teilbaftig gewesen, jetzt aber begnadigt vorden seien. Pen Gegensatz bildet nicht etwa, wie bei Hosea und wie es bior dar Fall sein miitito, wonn die Angerodetan Judenchz<isten waron, der im iinglauben gobliebene Toil Israele, soudern alle die, welehe dens Evg nicht gehorsamt haben. Bud ie tirate der Apostel von lsraeliten, dio zum Christen­tum bekehrt waron, soislechtlseg sagen kónnen, sie seien vorher ohne Erfabrung der Barmherzigkeit Gottes gobliehon? Auch dart


XVI Einleitung zu den beiden Petrusbriefen and dem Judasbrief.

es nicht als zufallig gelten, daB zu ).aó4 kein Artikol tritt, wio or nicht bitte fehlen kónnen, wenn bohauptet werden solite, daB die Leser das geistliche israel, das wahre Gottesvolk darslellon. ller Ausdruck draQiroeti idler 1, 1 konnte nut bei vorschnoller Be­trachtung and Beurteilung daze verleiteu, darunter die vorzugs­weise ()maimed Genannten, niimlich die jî discho Revolkerung, welche inmitten lieidnischor Umgebung lebte, zu veratehen. Auch bier durfte mindestens der Artikel nicht fehlen (vgl..Jk 1, 1). Nur das wird man sagen dinden, daB die oinetn Natine svio Pin nllr zrr nahe liegendo Vorstelluug von der Zerstreuung des jirdischen Volkes tinter allo Lander Trutt Vdlker• Trier seine Ausdrucksweise mit­bestimmt babe.

Man darf such nicht einwenden, dal ;,das kirchliche Alterturn den 1 Ptr stets fiir omen an Judenchristen gesebriebenen Brief gehalten babe".s) Allerdings, im Morgenlande nachweisbar von Origenes an, diese Meinung vorhanden ge vesen.9) Aber im Abend-lande begegnet tins, wenigstons zur Zeit Cassiodors (I 570 fiber 90 Jabre alt), die Briefî bersehrift ad genies (vgl. seine enarr. u. cod. Fuld.), and schon bei Ambrosius liest man im Kouiment. zu Ps. 118: ad dispersioneni, ad genies; obturso bei August. C. Faust. XXII, 89.1°) Enarr. im Psalm: 146 (147), 9.11) Die Auslegung

des Hilarius (v. Arles ? um 450) ist gauz von der Anscbauung getragen, dai die Leser Heidenchristen seien. Und diese Auf­fassung ist mit Recht neuerdings mit versebwindenden Ausrrabmen'E) dio herrschende goworden. i3)



8) B. Weill in seiner Ietzten in Aum. 12 genaunten Scbrift S. 17.

') Bei Ens. I). e. III, 1, 2f.: „Petrus hat, so darf man annehmen, in Pontes and Galatien trud Bithynien und Kappadozien and in Asien den dori in der Zerstreuung wohnenden Juden gepredigt; schtiefllich ist er nach Rom gekommen and dort mit dem Kopfe nach unten gekrenzigt worden, da cr gerade so leiden and sterben wollte." Ensebius selbst i11, 4, 2; Prolog eaten. Cramer ViII, 41. S. Zahn, Einl.' II, 12, 2. - Junil Afric., Hirer des Paulus v. Nisibis (um 551), Inst. reg. I, 6, dagegen: Petri ad genies prima (Kitt'', S. 478).



1o) Et Petrus scribers ad gentes, Migne 42, 460.

tigne 37. 1912: 1 P 1, 18 wird zitieri zum Beweis, daft ,,die jungen


Raben, die den Herrn anrufen", auf die Heidenchristen gehe,. und aus 
driicklich wird verueint, dati bier die Israelites genieint seien. Auch Tert.
Seorp. 12: Petrus ad J.'nnlicos . inquit wird Heidenchristen meinen. Hieren.
Mt de vir. ill. c 1 Ptr an Judenchristeu sehreiben. bat aber adv. Alvin.
I, 39 (ed. Mart. IV, 2, 180) die Laser des I Ptr auf Heidenebristen gedeutet.
'Y) Diese Ausuahmen Widen, nach vielen àlteren Auslegeru besonders
B. 1VeitI, zuerst in seinem ,,petrinischen Lehrbegriff' 1855; Lehrb. der
Einl. in dasNT' 1886, '1897 (§ 40, 1.2) u a.; zuletzt wieder in dem Heft
der „Bibl. Zeit- and Streitfrageu" (II, 9; 1906): Der erstc Ptrbr and die
neuere Kritik, S. 17ff.; Kiihl in seiner Umarbeitung des Hutberschen
Kommeutsrs su den Ptrbriefen and dem Judasbrief (in II. A. W. Meyers
Krit-ezeg. Kommentar iiber das 1'1') 41887; 61897 (Einl. §2). H r m. G ros c h,
Die Echtheit des zweiten Briefes Petri '1911 (bzw. 4191.4), 8. 148ff. denkt

3. Was Veranlassung and Zweek des 1 Ptr betrifft, so sind wir fiber jene nicht genétgend unterrichtet. Aber solbstver­stàudlich laBt sick dio Frago nach der Veranlassung nicht trennen von der nach dem Zw•eck. Und was letzteren anlangt, so darf man zwar nicht in 5, 12, wo der Vf versichert, er armammo and bezeuge, das sei wahre Guado Gottes, (auf welche sia bintreten u.) bei welcher sio felt bleiben mdgen (ari re ist zu leden; s. z. d. St. S. 159), eino kurze Zusamnionfassung des Briefinhalts sobers, als Wiese das ratlrrjv auf den ganzen Brief bin. Vielmehr hlickt der . Vf dort auf dio unmittelbar vorausgegangertenAusftihrungen zur rick (v. 5 b ff.). Aber allerdings, das liogt ihm immor wieder am Herzen, die Leser angesichts eiuer Lage, in welcher sio um ihres Christen­standes willen leiden miisson, zu ermahnen and zu herubigen, mit dem Hinwcis darauf, daB sie als 3-finger .lest Christi nun einmal keiu andores Los zu erwarten haben, ats einen Weg, der dem Jesu Christi ihres bimmlischen Erzbirten abnlich ist: per aspera ad astra, per crucom ad lucem. Sic solton die GriiBe unti Herrlichkeit Hires Christenstandes bodenken, auf das unvorgangliche, unbeleckte, un­verwelklicho Erbe schauen, das den Glaubigon im Himmel auf­bebalten ist. \Verdun sio hescbuldigt, dal sio, weil Christen, ÌJbel­biter seien, so sullen sie [lurch oiuen reebtschaffenen Waudel soiclie Anklagen als Liigen erweisen, and es nichi dahin kommen lasson, dati the Heiden bei ihnen einen Vor•wand an Beschuldigungen linden, die derv Christentum zur Last fallen. Vor alleni sullen sio in alien natiirlichen Lebensordnungen, die Hach Gottes Stiftung oder Zu­lassung um der Mensehan willen bestehen, w•ie in dem Verhilltnis des TJntortauen zur Obrigkeit, des Sklaven zum Herrn, der Ehe­galten zneinauder, um Gottes and um ihres Gowiasons willen ibren Pflichten nacbkommen. Aber such Hach iinen bin, im Gemeinde­lehen, sollen sie die Tugenden .leso Christi verkrindigen, auf tieni gelegten Grunde also stehen and bei dem begonnenen neuen \Vega so beharren, dal sio als lebendige Steins auf Christo als dem Gr•und­und Eckstoine aufgebaut werdon, and vor alleni brirnstigo Liebe zu einander beweison. Summa: sie sollen nicht vergeasen, dal3 sio Biirger Gottes rind, aus der grof)en Mange gottvergessener Heiden


an Judea- and Heidenchristen, welche letztere im Lauf sines Jahrzehnts die Mehrheit eriangt Mitten. Es handle sick gar nicht urn Gemeinden, die PI, sondern die Barnabas and Markus bekehrt Mitten. - Dag die fiir juden­ebristl. Loser angefiihrten Stellen. bes. 1, 1; 1, 18; 2, 2; 2, 10; 4, 4 nichts austragen, z. T. das gerade Gcgenteil einschlielen, daftir vgl. die Auslegung.

'S) Die Meinung einiger Alterer (z. B Benson, J. D. Michaelis, Credner), daB die Leser unseres Briefes vor ihrem Úberiritt zum Christentnm Pro­selyten gewesen seien, ist Burch niebis veranlalit Es krinnten solebe homer nur einen llruchteil der betreffenden Einzelgemeinde gebildet haben. Aber nicht das Geringste deutet darauf bin, das nicht die ganzen Gemeinden ins Auge gefafit seien.


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