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Keine slawischen Vorfahren



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Keine slawischen Vorfahren

Der Wikingerkönig Bolsleib der Kühne (992 bis 1025) aus dem Geschlecht der Dagoner/Daglinger ist keineswegs polnischer Herkunft. Bolsleib der Kühne (polonisiert: „Boleslaw Chrobry“) weitete sein Reich nach Westen bis zu den Grenzen der Ottonen und nach Osten zu den Grenzen des Reichs der Kiewer Rus aus. Das geschah in Nachfolge seines Vaters, der nach schlauer und listiger Wikingerart mit der Annahme des römisch-katholischen Glaubens als Heide einer Zwangschristianisierung zuvorkam, nun aber ab 967 seinerseits dem christlichen Auftrag gemäß alle alle umgebenden Heiden dem Glauben zuführte.

966 unterstellte Dago Mesico I. sein Reich dem Stuhle Petri als „Terra Petri“ (daher rührt das besondere Verhältnis der Polen zum Vatikan) und machte es gleichzeitig unabhängig von West und Ost. Es war kein „Lehen“. Die Hauptstadt des Mesico-Reiches war Posen, die Bischofsstadt Gnesen, wo ja auch die Gebeine der Dagonen ruhen, von Polen sinnigerweise umgefälscht in „Jagellonen“.

Die Schwestern Bolsleib des Kühnen hießen Gunhild, Geira und Astrid und heirateten norwegische, dänische und schwedische Könige. Was wohl diese Nationen zu ihren „polnischen“ Vorfahren sagen? Ich bin darauf gespannt, nach wieviel Jahren Friedrich der Große als polnischer Vorfahr auftaucht.

Ingrid Goldberg, Stuttgart
(Quelle)
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Aufräumung mit der Slawenlgegende

In dem Heft von Jochen Wittmann, Grabert Verlag, Tübingen wird mit der Slawenlegende aufgeräumt. Denn „sclavi“ wurden im 18. Jahrhundert zu Slawen, der Begriff „sclavi“ wurde von der römisch-katholischen Kirche für alle germanischen Stämme benützt, die noch Heiden waren. Dazu gehören alle Völker, die östlich und südlich der Ostseeküste siedelten, es ist das Gebiet, welches Polen und Tschechen nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt haben und als urslawisch bezeichnen.

Im Heft von J. Wittmann heißt es: „Die Sprache dieser ,Sclavi‘ genannten germ. Volksgruppen waren vielfältige örtlich unterschiedliche Mundarten mit althochdeutschen oder altniederdeutschen Idiomen als Kultus und Kultursprache, so daß es keine überlieferten Sprachschwierigkeiten gab, sie wurde jedoch aus klerikaler Sicht ,sclavonica lingua/verba‘ genannt. Die Siedlungsgebiete der Heiden in der Germaniae provincia nannte man analog ,sclavianiae regiones‘“.

Mesiko I. war ein Normanne/ Daglinger. Zur Frage, ob Wikinger und Goten in Ostpreußen gesiedelt haben, läßt sich feststellen, daß Truso bei Elbing ein Handelsplatz der Wikinger war und Agilla/Haffwerder am Kurischen Haff bei Labiau den gleichen Namen wie der 555 n. Chr. in Spanien ermordete Gotenführer Agila hat.
Hannelore Sommerer, Rosenfeld
(Quelle)
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Kritik der Slawenhypothese:
http://www.weltnetzzeitschrift-der-lotse.de/slawen.htm

http://www.info-serve.de/foren/thread.php3?Fname=Mitteleuropa&thread=1023957822&view=

Was in der DDR auf dem Stundenplan stand, wird heute nicht anders sein: Die Ostgermanen verließen in der sog. Völkerwanderung ihre Sitze und slawische Völker aus den Pripjet-Sümpfen siedelten sich, bis zur Elbe/Saale, dort an. Später traf die „deutsche Ostsiedlung“ auf diese angeblich Fremdvölkischen, die dann teilweise mit dem Schwert kolonisiert wurden. Die glückliche Wende kam dann mit dem Ende des zweiten Weltkrieges, als die Deutschen aus diesem „urslawischen“ Ost- und Sudetendeutschland „umgesiedelt“ wurden.

So wurde und wird ein Völkermordverbrechen größten Ausmaßes an unserem Volk scheinbar historisch legitimiert, ähnlich der Mythologie, welche die Zionisten benutzen, um ihren rassistischen Siedlerstaat in Palästina höhere Weihen zu verleihen. Nur, die Tatsachen hier wie dort sehen ganz anders aus, haben mit der offiziellen Sichtweise nichts zu tun (wiewohl selbst bei Stimmigkeit sich keine Rechtfertigung für Mord und Vertreibung ableiten läßt), was die folgenden kritischen Beiträge zur sog. Slawenhypothes beleuchten:
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    Zuerst: Die Sorben sind keine Slawen sondern bestenfalls „Sclaveni“. Soviel Zeit muß sein, bei den Originaltexten zu bleiben. Für die Thematik, daß es gar keine Slawen gibt, spielt die Frage der Sorben aber gar keine Rolle, denn es handelt sich um einen germanischen Stamm. Der Name wurde auch anders gedeutet. Ähnlich ist es mit den andern sog. Stammesnamen.

    Die Ostkirche hat hier bei uns sehr wohl missioniert. Das erwähnt Helmold (indem er den Svantevit aus einem St. Vei-Kult erklärt), das belegen die Gründungssiegel Berlins die Jazo von Köpenick vor byzantinischen Zwiebeltürmen zeigen, das belegen aber auch der bezeugte steinerne und östlich ausgerichtete „Tempel der Morgenröte“ in Jüterbog, der tatsächlich eine byzantinische Kirche war. Natürlich waren das nicht Cyril und Metod, die bekanntlich u. a. in Böhmen (Czechei) missionierten.

    Die Ostkirche verwendete ihr Griechisch, das sich im Laufe der Jahre weiterentwickelte (wie etwa das heutige Französisch zum Latein). Deswegen kann man in der später „slawischen“ Sprache alte Bestandteile finden, die über das Griechische kamen, andere Wörter wurden von den Ostgermanen (den sog. „Slawen“) übernommen bzw. beibehalten. Die Czechei hat ihren Namen übrigens von einem Unterstamm der Hunnen, den Cichen.

    Was soll der Link zur Domowina? Ich bestreite nicht die Existenz irgendwelcher Bräuche der Lausitz. Aber weder die Osterreiter, noch das kunstvolle Bemalen von Ostereiern oder dergleichen sind „typisch sorbisch“, sie finden oder fanden sich auch bei den andern Stämmen.

    In einer Quelle wird gesagt, die Varäger in Nowgorod hatten ein großes Götterbild und nannten es Thor. In einer andern Quelle (Nestor-Chronik glaube ich) wird genau dieser Gott dort Perun genannt. Und die Lappen verehren den Gott unter dem Namen Horagalles (entstanden durch Verschleifung aus Thorr-Karl – siehe J. d. Vries). Perkunas („Eichengottheit“) ist sprachlich identisch mit dem römischn Hercules, dem griechischen Herakles und dem germanischen Fiörgyn. Es ist aber ein Beiname des Thorr, der offenbar neben dem Hauptnamen auch von den Varägern verwendet wurde. So wie Radegast ein Odinbeiname ist (und der Tempel in Groß Raden ein Odinstempel war).

    Ich bin auch gut mit Czechen, Polen und einer Jugoslavin befreundet, ohne sie zuvor zu Fremden machen zu müssen. Meine eigene Sippe kommt aus dem Gebiet der Böhmisch-Mährischen Höhe. Übrigens war es diese Jugoslavin, die im Austausch des Goethe-Instituts bei uns lebte, der ich zuerst die Theorie, daß es keine Slaven gibt, mitgeteilt hatte. Sie war deswegen gar nicht erstaunt. Ihre Antwort: Ja, wir haben in der Schule gelernt, daß wir von den Goten abstammen.

    Quelle: www.tempus-vivit.net

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    Zunächst noch ein Nachtrag zur polnischen Sprache, die eine Kunstsprache ist.



In Polen wurde noch unter König Jagel (Jagiello) weder im amtlichen Verkehr noch in der Literatur die polnische Sprache gebraucht; 1501 bei Johann von Ostrorog heißt es: „Wer in Polen leben will, soll polnisch lernen!“ Im 16. Jh. wird die Bevölkerung mit allen Mitteln der Gewalt, mit Enteignung des Besitzes, Vertreibung und Mord gezwungen, die polnisch-glagolitische Sprache anzunehmen. Dennoch lassen viele polnische Worte noch die ursprüngliche germanische Herkunft erkennen: Garbarz = Gerber, Malarz = Maler, Slusarz = Schlosser, glattki = glatt, krotki = kurz, uregulowac = regeln, falszowac = fälschen, Ratusz = Rathaus usw.

    Was die politische Einstellung von Schröcke, Greill usw. betrifft: Wenn das ein Grund sein sollte, deren Forschungsergebnisse abzulehnen, dann dürften wir weder „Herr der Ringe“ ansehen (Tolkien war ein Vertreter der Überlegenheit der „Weißen“), nicht Fontane und Wilhelm Busch lesen (waren Antisemiten), nicht in Luthers Kirche gehen usw. Das Vorwerfen eines politisch anderen Standpunktes ist nicht die Art, wie man sich mit mißliebigen Theorien auseinandersetzen sollte. Ich werde das jedenfalls nicht tun. Ich werde auch Bücher von Links- oder Rechtsextremisten dann lesen, wenn sie mir glaubwürdig erscheinen.

    Was nun das Slawenthema angeht. Ich habe mich schon vor 20 Jahren mit „Slawenmachern“ auseinandergesetzt. Ich bin von den Primärquellen überzeugt. Wenn Adam von Bremen etwas über Wenden/Wandalen schreibt, dann ist er mir glaubwürdig, weil zu Adams Zeit jeder einen x-beliebigen Wenden fragen konnte (derartige Stammesüberlieferungen wurden damals noch mündlich weitergegeben). Auch daß das Wort Slaven erst 1520 oder meinetwegen auch schon im 12. Jh. auf Urkunden auftaucht, während schon 7 Jahrhunderte früher die Bezeichnung Sclaveni erscheint, ist für mich ein völlig eindeutiger Beleg, daß das Wort weder slovo = Wort noch slava = Ruhm bedeuten kann. Die Weneder erwähnt Tacitus als Germanen, Tacitus hat seine Informationen teils von Germanen in Rom, teils vom Augenzeugen Plinius, ist also absolut glaubwürdig. Ich werde deswegen aus den Wenedern keine Slaven machen.

    Ich persönlich benutze übrigens schon lange die Bezeichnung „Wenden“ (statt Slaven), um die Frage der Zugehörigkeit (entweder Wandalen, oder Slawen) einfach offenzuhalten. Denn immerhin, darin dürften wir wohl übereinstimmen: Sich selbst haben diese Stämme nie „Slaven oder „Sclaveni“ genannt.

    Quelle: www.tempus-vivit.net

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    Deine Auflistung von Belegen gegen die Wenden-Wandalen-Theorie sind meiner Ansicht nach nicht ausreichend. Ich will hier nur kurz darauf eingehen.



    Die Sprachreste der Sorben (kein Stammesname, sondern der Raum um Zörbig) rühren daher, daß bekanntlich die Ostkirche hier missioniert hatte. Dort wollte man (da die Sprachvielfalt als heidnisch und nichtgöttlich – Babel – empfunden wurde) eine einheitliche christliche Weltsprache wie Ostrom mit seinem Lateinisch. Daher trugen Mönche das Griechisch-Glagolytische bzw. Kirchenslavisch in die Stämme, wo sie missionierten. Cyril und Metod nahmen z. B. 16 griechische Zeichen unverändert in ihr neues cyrillisches Alphabet. Die sog. „slavische Sprache“ war hier also von Anfang an eine Fremdsprache, die sich durch die Missionierung usw. ausbreiten konnte (in Gallien haben die römischen Besatzer bekanntlich auch ihr Latein eingeführt und deswegen sprechen Franzosen heute eine romanische Sprache, nicht mehr Celtisch). Das erklärt nun auch, warum wir leichter Englisch, als eine slavische Sprache lernen können. Das Slavische war ja zunächst eine liturgische Sprache mit zahlreichen Flüsterlauten. Als später von Westen aus missioniert wurde (die Ostkirche war hier in Mitteldeutschland und der Czechei ziemlich erfolglos gebieben), blieben einige Inseln der früheren Mission übrig, und zwar in den unzugänglichen Sümpfen (Spreewald, Sorben), wo schon die slavische Sprache der Ostkirche Fuß gefaßt hatte. Allein die Bräuche der Sorben zeigen noch heute keine Unterschiede zu germanischen Bräuchen.

    Die Räumungstheorie (Germanen zogen ab, Slaven kamen ins Land) ist gar nicht nachweisbar (auch nicht archäologisch), selbst die Volkssagen widersprechen dieser Theorie. Woher kommen den Sagen vom Wilden Jäger „Wode“, wenn Germanen weggezogen waren und Slaven hier lebten? Die kannten Wodan doch angeblich gar nicht. Und die deutschen Siedler waren Christen und wollten erst recht mit Wodan nichts zu tun haben. Wie konnte sich die Sage vom Königsgrab von Seddin (Bronzezeit) erhalten, wenn ihre ßberlieferer weggezogen waren? Da geht es um den Schatz im Hügelgrab, eine Geschichte, die ein vielleich zurückgebliebener Germane sicher keinem slavischen Einwanderer mit anderer Sprache erzählt haben wird. Wieso erzählen mittelalterliche Chronisten (Ordericus Vitalis, Doderik) von den Göttern Thor, Frey und Oden bei den „Slaven“

    Ob die Bezeichnung „Sclabenoi“ (Unfreie, Sklaven) erst im 6. Jh. entstand, oder schon älter ist, lasse ich einmal unberücksichtigt. Jedenfalls hat „Servus“ eine andere Bedeutung (Diener). Herder hatte die Bezeichnung Slaven allgemein verbreitet, nicht selbst erfunden. Es ist die unzulässige ßberbewertung einer Schreibvariante.

    Das Wort „Sclaveni“ kommt bei Jordanis vor (nicht aber „Slavi“), nur wenige jüngere Quellen haben auch die Schreibweise „Slavi“ (auch diese führt Schröcke an). Die rührt daher, daß man das „c“ irgendwann wie ein „z“ sprach: „Szlavi“, dadurch fiel es fort. Die Nachkommen des Frankenreiches nennen sich heute auch nur „La France“ (wie „z“ gesprochen). Wir finden die Z-Verschleifung auch im „slavischen“ Götternamen Daschbog (Dazbog), der aus älterem Dac-Bog (der Gott „Dagr“) entstanden ist. Siwa ist nur Schreibvariante zu nord. Sif. Die anderen von Dir genannten Götternamen werden heute selbst von slavischer Forschung teilweise gar nicht mehr anerkannt. Percunas ist Pruzzisch/Baltisch, „slavisch“ heißt der Gott Perun (der „Schläger“, wahrscheinlich aus Perkunas=Eichengottheit abgeleitet und in einer Chronik wurde der Perun von Nowgorod sogar Thor genannt). Triglav ist Verkürzung aus griechisch „Tricephalos“ (die Dreiköpfige), ein Beiname der Hecate. Eine Gottheit (Göttin) dieses Namens wurde hier niemals verehrt, aber byzantinische Mönche benutzten in ihren Texten nun einmal Namen der griechischen Mythologie, um die heidnischen Gottheiten erklären zu können (Interpretatio Graeco), wie die römischen Chronisten entsprechend römische Namen verwendeten.

    Rußland und Weißrußland waren sehr wohl germanisch besiedelt (u. a. Goten, später Varäger-Vikinger), das Gebiet hieß im Mittelalter Groß- oder Kaltschweden. „Ruß“ ist eine Landschaft in Norwegen, deren Namen man mit in dieses Land gebracht hatte. Daß „Asien“ vielleicht auch mit den Asen (Göttersippe) zusammenhängt, scheint nahezuliegen, und daß noch heute im Russischen „odin“ das Zahlwort „Ein/Eins“ bedeutet, weil Odin der „Erste der Asen“ ist, sei am Rande bemerkt. Auch die Bezeichnung Wojewode (und viele andere Begriffe) sind germanisch. Denn natürlich konnten die Mönche der Ostkirche nicht die gesamte Sprache abschaffen, zahlreiche Begriffe der alten Sprache vermischten sich mit der Missionierungssprache und haben sich bis heute erhalten. Deswegen sprechen wir ja auch von slavischen Sprachen, nicht mehr vom Griechisch/Glagolitisch.

    Die Theorie, daß die Wandalen über Spanien bis Nordafrika zogen und in der alten Heimat ein menschenleeres Land hinterließen, läßt sich nur durch einen Blick in das Werk des Ammianus Marcellinus widerlegen. Da schicken nämlich die zahlreichen zurückgebliebenen Wandalen eine Delegation nach Nordafrika und bitten die dortigen Wandalen, doch auf ihre heimatlichen Höfe zu verzichten, man brauche den Platz dringend für die zahlreichen Nachgeborenen. In dieses übervolle Land sollen irgendwelche „Slaven“ eingesickert sein? Völlig unhaltbar.

    Die sog. „slavischen“ Stammesnamen entpuppen sich bei genauerer Untersuchung als reine Siedlungsnamen. Etwa „Circipanen“ (lat. Circus = Kreis, Panen = Peene: Kreis Peene), Warnower (an der Warnow), Redarier (um Rethra), Obodriten bzw. Abodriten (die Abgetretenen), Sorben (um Zörbig), Ukranen (die Ranen an der Ucker, Ranen sind die germ. Raner oder Runer), Heveller (an der Havel) usw.

    Was das Buch von Schröcke betrifft, so habe ich es mir nun besorgt und teilweise gelesen. Ich finde es inhaltlich in Ordnung, gut recherchiert und empfehlenswert (wurde auch in Karfunkel positiv besprochen). Wenn man ein Buch liest, muß man nicht die politischen Ideen des Autoren übernehmen. Man kann ihm unterstellen, daß er vielleicht von einem Großgermanien träumt (dafür habe ich allerdings noch keinen Beleg gefunden). Es ist ja an uns, diese Theoien positiv zu verwenden: Wenn wir uns bewußt sind, daß es keine Slaven gibt, und wir mit Polen, Russen, Czechen usw. nur Goten, Wandalen, Weneder, Gepiden, Markomannen, Quaden usw. vor uns haben (mit durch die Missionierung veränderter Sprache), dann können wir viel leichter die alte Feindschaft mit den Polen oder Czechen überwinden und diese können viel eher in den Deutschen nicht die früheren Kriegsgegner, sondern die verwandten Stämme im Westen sehen. Man kann also Forschungsergebnisse ganz unterschiedlich nutzen, und daher finde ich dieses Buch wichtig. Schon vor Jahren gab es von Lothar Greill „Die Slawenlegende“, auch wohl ein Autor aus dem konservativen Spektrum, deswegen dennoch ein wertvolles Buch.


    Also: Bitte etwas weniger Dogmatismus, mehr Buchkritik statt Autorenkritik, und etwas Gelassenheit: Ein derartiges Buch wird weder zu revanchistischen Forderungen, noch zu einem neuen Hitler führen. Es könnte aber dazu führen, daß Europa auch hier etwas enger zusammenkommt.

    Quelle: www.tempus-vivit.net

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    Das Ur-Atlreich der Sudentendeutschen und Schlesier

    Am Ostrand des deutschen Sprachraumes wurde eine Siedlungskultur unterbrochen, die im Falle Böhmens, Mährens und Schlesiens in ununterbrochener Folge zwei Jahrtausende gedauert hatte.

    Geschichtslüge

    Bereits im 15. Jahrhundert, als mit den Hussiten und Taboriten ein völkisches Erwachen der Tschechen erkennbar geworden war, hatten diese erstmalig in den Sudetengebieten versucht, einen territorialen Anspruch zu erheben. Was damals nicht gelingen konnte, das bewirkten 500 Jahre später zwei verlorene Weltkriege und eine Reihe Irritationen, Desinformationen und Manipulationen in der Geschichtsdarstellung. Der aus dem Boden gestampfte tschecho-slowakische Staat, in den man auch die dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen gepreßt hatte, erklärte diese zu Staatsbürgern minderen Rechts, die angeblich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert von tschechischen Fürsten als Immigranten und Kolonisten ins Land gerufen worden wären. Mit dieser Geschichtslüge hatte Prag die „moralische Grundlage“ zur Hand für den Hinauswurf der angestammten Bevölkerung.

    Der Philosoph Arthur Schopenhauer sagt, jeder Irrtum, der falsch stehenbleibt, müsse früher oder später Schaden stiften. In diesem Falle geht der „Irrtum“ vor allem auf das Konto des Panslawisten und Geschichtsschreibers Frantisek Palacky (1798-1876), der im vorigen Jahrhundert diese Kolonisationslüge und andere Unwahrheiten in die tschechische Nationalgeschichte geschrieben hat. Galileo Galilei stellt zu solchem fest: „Wer die Wahrheit nicht weiß, ist bloß ein Dummkopf – wer sie aber weiß und dennoch Lügen spricht, der ist ein Verbrecher.“ Ein solches Urteil kann freilich nur für Leute gelten, die mit der komplexen Materie vertraut sind. In der Politik, der Publizistik oder auch der Landsmannschaft wäre meines Erachtens ein Menetekel erst dann erkennbar, wenn die erste Reichsgründung in der kelto-germanisch-deutschen Geschichte, die im Jahre 9 vor Christi Geburt durch den Markomannenfürsten Marbod erfolgte, etwa übergangen werden würde.

    Sie wird nämlich im Jahre 1991 zweitausend Jahre alt. Diese erste Reichsgründung steht zugleich für das 2000jährige Jubiläum der Besiedlung der böhmisch-mährisch-schlesischen Gebiete durch Germanen, die sich mit den dort schon 400 Jahren länger anwesend gewesenen keltischen Bojern zu den heutigen Sudetendeutschen gemischt haben.

    Zum ersten Male erwähnt werden die Markomannen, ein Teilstamm der germanischen Sweben, von dem römischen Feldherrn und Staatsmann Gajus Julius Cäsar, und zwar in seinen Berichten über den Gallischen Krieg im 1. Jahrhundert v. Chr. Die zweite Erwähnung stammt aus dem Jahre 9 vor Christus, als der römische Feldherr Drusus den Markomannen in der Gegend von Bad Nauheim eine Niederlage beibrachte. Dieses Ereignis dürfte der äußere Anlaß für Marbod gewesen sein, seinen Stamm in die natürliche Festung Böhmen zu führen. Allerdings ist auch nicht auszuschließen, daß die dort lebenden keltischen Bojer die Markomannen zur Stärkung der Abwehrkraft gegen die expandierenden Römer herbeigerufen haben. Jedenfalls haben die Kelten beim Eintreffen der Germanen das Land nicht verlassen.

    Das Reich der Markomannen

    Mit seinem Reich schuf König Marbod in Böhmen, Mähren und Schlesien ein wehrhaftes Staatswesen, das – wie wir aus zahlreichen römischen Quellen wissen – das Weltreich Rom vier Jahrhunderte militärisch in Atem gehalten hat. Als Kernstämme gehörten ihm an: die Markomannen, der swebische Bruderstamm der Quaden, ein Teil der Wandalen und nicht zuletzt die Bojer. An bekannten Gefolgsstämmen kamen hinzu: zeitweise die in Thüringen lebenden Hermunduren (ein anderer swebischer Teilstamm), die Semnonen (noch ein Teilstamm der Sweben), sowie rund 200 Jahre lang die Langobarden. Dieser Germanenstamm aus dem Gebiet der Wesermündung durchquerte Böhmen auf einer Nord-Süd-Wanderung mit dem Ziel Italien. Gebietsmäßig erstreckte sich das Markomannenreich über Böhmen, Mähren, Schlesien, den nördlichen Teil Niederösterreichs und die Westslowakei.

    Dem „Chronikon Altinate“, einer Quelle des 10. Jahrhunderts, ist zu entnehmen, daß diese Gebiete dann im 5. Jahrhundert unter die Herrschaft des Hunnenkönigs Attila gerieten. Ein Teil der Bevölkerung ist damals vor den Hunnen geflüchtet – der andere geblieben. Viele Völker haben im Lauf der Geschichte ein ähnliches Schicksal zu tragen gehabt. Der Name der Markomannen schließlich begegnet uns letztmalig in der „Gotengeschichte des Jordanes“ aus dem Jahr 551 nach Christus.

    Sein Verschwinden hängt wohl weniger mit dem Auszug der Langobarden zusammen, der um diese Zeit erfolgte, als mit dem abermaligen Einfall eines mongolischen Reitervolkes in die Sudetengebiete: der Awaren. Im Gefolge dieser awarischen Eindringlinge – wie zuvor wahrscheinlich schon im Troß der Hunnen – sind die Vorfahren der heutigen Tschechen ins Land gekommen.

    Erster Holocaust in Europa

    Soweit die offizielle Lesart, wie sie in den Geschichtsbüchern steht. Der Grund, weswegen die tatsächlichen Eindringlinge hinter den Awaren versteckt werden, ist möglicherweise auf die Verwirrung zurückzuführen, die der Namenswechsel der Hunnen lange verursacht hatte.

    Dieses vitale Volk hatte sich nämlich nach dem Tod Attilas und seinem Rückzug aus Europa am Wolgabogen in Südrußland niedergelassen, ein neues Reich gegründet und sich den Namen „Chasaren“ zugelegt. Nachdem es alle Völker ringsherum unterworfen hatte, begann es bald weiter zu expandieren und im 7. Jahrhundert einen Kriegszug ins Donaugebiet zu unternehmen.

    Nach alter hunnischer Sitte nahmen die Chasaren bei ihren Kriegszügen Sklaven für Kriegsdienste mit, in diesem Fall sogar vier komplette kaukasische Stämme mit Frauen und Kindern. Diesen oblag es, den Heerbann auf dem Marsch zu versorgen und ihre chasarischen Herren bei Laune zu halten. In Mähren und der Westslowakei setzten sie sich dann für rund 200 Jahre fest und behielten Land und Leute unter der Knute. Als einzig erhalten gebliebenem Geschichtswerk aus dieser Zeit, das der Quellenstürmerei im Mittelalter entgangen ist, wird in der „Chronik Fredegars und der Frankenkönige“ anschaulich über dieses weithin unbekannte Kapitel berichtet. Im Jahre 830 schüttelten die kaukasischen Sklaven schließlich ihr Joch ab und nahmen blutige Rache an ihren Unterdrückern, die mittlerweile den jüdischen Glauben angenommen hatten. Dabei vernichteten sie auch die dortigen chasarischen Siedlungen mit Kind und Kegel so gründlich, daß rund 600 Jahre lang nichts von jüdischem Leben in Böhmen, Mähren und der Slowakei mehr zeugte. Anschließend gründeten sie einen eigenen Staat, den sie in einem Anflug von Größenwahn „Großmährisches Reich“ nannten, weil sie auch Böhmen und die Restslowakei dazuerobert hatten. Von Karl dem Großen und den Ungarn ist dieses Staatengebilde 907 endgültig liquidiert worden.

    Nach der Zerschlagung des Sklavenstaates dürften die eingeschleppten kaukasischen Stämme, bei denen es sich zweifelsfrei um die Frühtschechen handelt, bei der einheimischen Bevölkerung lange in einem ähnlichen Abhängigkeitsverhältnis gestanden haben, d.h. „Unfreie“ gewesen sein. Eine eigene Oberschicht haben sie jedenfalls nicht gehabt. Nur so ist zu erklären, daß der Chronist Karls des Großen, Einhard, rund 250 Jahre später nur von germanischen Namen in Böhmen zu berichten wußte. Auch die „Xantener Annalen“ berichten zum Jahre 846 nur von „Böhmen, die wir Wenden (also Wandalen) heißen.“ Von Einhard ist dann aber ein Wort überliefert, das 1000 Jahre später falsch interpretiert werden sollte und allergrößte Irritationen hervorgerufen hat.

    „Slawen“ – Legende



    Einhard schreibt zum Jahr 805 nach Christus: „Im selben Jahr schickte Karl sein Heer mit seinem Sohn Karl ins Land der Sclavi, welche Behaimi genannt werden.“ Dieses war natürlich mißverständlich. Andererseits können die frühtschechischen Unfreien im Lande kaum ein so großes Gewicht gehabt haben, daß Einhard die Sudetengebiete nach ihnen als „Land der Sclavi“ genannt hat.

    Als Volksgruppenbezeichnung kann „Sclavi“ also nicht gemeint gewesen sein, zumal der Begriff dafür – so wie wir ihn heute kennen – erst im 18. Jahrhundert durch einen Schreibfehler bei der Übersetzung des deutschen Historikers August-Ludwig Schlözer (1735-1809) entstanden ist. Schlözer hat bei „Sclavi“ einfach das „c“ vergessen und ist damit zum Erfinder der „Slawen“ geworden. Ein Partizipant an diesem kardinalen Mißverständnis war der deutsche Philosoph Johann-Gottfried Herder, der darum sein „Slawenkapitel“ entwickelte und die Legende von den Slawen wissenschaftlich absicherte.

    Die Wahrheit aber ist: Zur Zeit Karls des Großen hat man unter „Sclavi“ schlicht das Gegenteil von Christen verstanden, nämlich Ungläubige, Ungetaufte oder Heiden. Auch im frühen Judentum hat man diesesn Ausdruck gekannt und für Leute anderen Glaubens gebraucht. Aufgrund des Einhardschen Berichts haben sich dann auch vierzig Jahre später „vierzehn behaimische Herzöge“ dieses Makels entledigt und sich in Regensburg taufen lassen. Die Tschechen aber haben diesen Schreibfehler trefflich zu nutzen gewußt, fortan „Sclavi“ als „Slawen“ interpretiert und daraus ein Totschlagargument entwickelt, das lange Zeit jeden Zweifel an ihrem Erstgeburtsanspruch auf Böhmen, Mähren und Schlesien im Keime erstickte.

    Irrlehre wird geglaubt

    Kein Wunder, daß die Sudetendeutschen inzwischen zu einem hohen Prozentsatz selbst glauben, ihre Vorfahren wären – von tschechischen Fürsten gerufen – als eine Art Gastarbeiter in die Sudetengebiete gekommen. Dieses völlig auf dem Kopf stehende Bild ist so verbreitet, daß es inhaltlich kaum noch in Frage gestellt wird. Stellvertretend für alle anderen sei hier nur ein Vertreter dieser Schule genannt, der auf deutscher Seite entscheidend zu dieser Meinungsbildung beigetragen hat:

    Der Prager Universitätsprofessor Dr. Wilhelm Wostry. Wostrys Glaubensbekenntnis lautete: „Nichts kann an der Tatsache etwas ändern, daß alle Quellen des 9. Jahrhunderts – sobald sie die Nationalität der Einwohner Böhmens und Mährens erwähnen – Land und Leute als slawisch bezeichnen. Der Wissensstand des hochangesehenen Universitätsprofessors ist offenbar keinesweg so umfassend gewesen, sonst könnte er sich keine solch hochnotpeinliche Blöße gegeben haben.

    Der große Physiker Max Planck hat Phänomene dieser Art folgendermaßen charakterisiert: „Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre und länger, bis sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren aussterben müssen, sondern auch ihre Schüler!“

    Der bedeutendste Vertreter des sudetendeutschen Standpunktes war der deutsch-jüdische Landesarchivdirektor aus Brünn, Prof. Dr. Bertold Bretholz, eine seltene Mischung aus hoher Fachkompetenz, bemerkenswerter Zivilcourage und feinem Gespür für unredliche Absichten. Er scheint geahnt zu haben, was für die angestammte Bevölkerung auf dem Spiele stand und setzte den „Kolonisationstheoretikern“ daher seine „Kontinuitätsthese“ entgegen: „Das deutsche Volk in Böhmen und Mähren ist nicht zurückzuführen auf eine spätere Kolonisation, sondern auf uralte, durch nichts unterbrochene Ansässigkeit zuerst germanischer, dann deutscher Stämme.“

    Im Jahre 1922 veröffentlichte Bretholz, der zuvor schon einige größere Geschichtswerke über Böhmen und Mähren geschrieben hatte, seine berühmtgewordene Streitschrift „Palacky´s Kolonisationstheorie“.

    Wegweiser aus dem Lügengewirr

    Obgleich Bretholz damals noch nicht wissen konnte, daß sechzig Jahre später sowohl die „Slawenlegende“ geplatzt ist, als auch die „Chronik des Cosmas“ – auf der die gesamte tschechische Frühgeschichte basiert – als Fälschung dasteht, ist es ihm in dieser Streitschrift trotzdem gelungen, seine „Kontinuitätsthese“ schlüssig und fundiert zu entwickeln. Diese 23-seitige Broschüre, deren Inhalt niemals widerlegt werden konnte und der seine Aktualität bis heute erhalten hat, gehört als geistiges Rüstzeug in die Hand jedes bewußten Sudetendeutschen. Bertold Bretholz selbst, der den Sudetendeutschen die von Gott gegebene Heimat vergeblich zu erhalten versuchte, hat weder das Münchner Abkommen noch die Austreibung erlebt. Er ist 1936 im Alter von 74 Jahren in Brünn gestorben. Seine berühmte Streitschrift aber, die heute so aktuell ist wie damals, ist geblieben. Sie harrt ihres Einsatzes als Wegweiser aus dem babylonischen Lügengewirr.“

    Literaturhinweise:


    Die Chronik Fredegars und der Frankenkönige.
    Phaidon-Verlag, Essen und Stuttgart 1986
    Der dreizehnte Stamm.
    Gustav Lübbe-Verlag, Bergisch-Gladbach 1989

    (Quelle: Rolf-Josef Eibicht/Anne Hipp: Der Vertreibungs-Holocaust – Politik zur Wiedergutmachung eines Jahrtausend-Verbrechens, Riesa 2000, Seite 103 – 107)

    Aus: www.info-serve.de

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    Keine slawischen Vorfahren



    Der Wikingerkönig Bolsleib der Kühne (992 bis 1025) aus dem Geschlecht der Dagoner/Daglinger ist keineswegs polnischer Herkunft. Bolsleib der Kühne (polonisiert: „Boleslaw Chrobry“) weitete sein Reich nach Westen bis zu den Grenzen der Ottonen und nach Osten zu den Grenzen des Reichs der Kiewer Rus aus. Das geschah in Nachfolge seines Vaters, der nach schlauer und listiger Wikingerart mit der Annahme des römisch-katholischen Glaubens als Heide einer Zwangschristianisierung zuvorkam, nun aber ab 967 seinerseits dem christlichen Auftrag gemäß alle alle umgebenden Heiden dem Glauben zuführte.

    966 unterstellte Dago Mesico I. sein Reich dem Stuhle Petri als „Terra Petri“ (daher rührt das besondere Verhältnis der Polen zum Vatikan) und machte es gleichzeitig unabhängig von West und Ost. Es war kein „Lehen“. Die Hauptstadt des Mesico-Reiches war Posen, die Bischofsstadt Gnesen, wo ja auch die Gebeine der Dagonen ruhen, von Polen sinnigerweise umgefälscht in „Jagellonen“.

    Die Schwestern Bolsleib des Kühnen hießen Gunhild, Geira und Astrid und heirateten norwegische, dänische und schwedische Könige. Was wohl diese Nationen zu ihren „polnischen“ Vorfahren sagen? Ich bin darauf gespannt, nach wieviel Jahren Friedrich der Große als polnischer Vorfahr auftaucht.

    Ingrid Goldberg, Stuttgart


    (Quelle)

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    Aufräumung mit der Slawenlgegende



    In dem Heft von Jochen Wittmann, Grabert Verlag, Tübingen wird mit der Slawenlegende aufgeräumt. Denn „sclavi“ wurden im 18. Jahrhundert zu Slawen, der Begriff „sclavi“ wurde von der römisch-katholischen Kirche für alle germanischen Stämme benützt, die noch Heiden waren. Dazu gehören alle Völker, die östlich und südlich der Ostseeküste siedelten, es ist das Gebiet, welches Polen und Tschechen nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt haben und als urslawisch bezeichnen.

    Im Heft von J. Wittmann heißt es: „Die Sprache dieser ,Sclavi‘ genannten germ. Volksgruppen waren vielfältige örtlich unterschiedliche Mundarten mit althochdeutschen oder altniederdeutschen Idiomen als Kultus und Kultursprache, so daß es keine überlieferten Sprachschwierigkeiten gab, sie wurde jedoch aus klerikaler Sicht ,sclavonica lingua/verba‘ genannt. Die Siedlungsgebiete der Heiden in der Germaniae provincia nannte man analog ,sclavianiae regiones‘“.

    Mesiko I. war ein Normanne/ Daglinger. Zur Frage, ob Wikinger und Goten in Ostpreußen gesiedelt haben, läßt sich feststellen, daß Truso bei Elbing ein Handelsplatz der Wikinger war und Agilla/Haffwerder am Kurischen Haff bei Labiau den gleichen Namen wie der 555 n. Chr. in Spanien ermordete Gotenführer Agila hat.

    Hannelore Sommerer, Rosenfeld


    (Quelle)

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Literatur:


• Lothar Greil, Slawenlegende, Iptinger, Wiernsheim 1982, ISBN 3-923568-002

• Heinrich Schlifkowitz, Der germanisch-deutsche Charakter des Wendlandes im Licht einer korrekten Personen- und Ortsnamenforschung, München 1986.

• (ders.) Typische Ortsnamen zwischen Elbe und Weichsel, München 1988.

• Franz Wolff, Ostgermanien – Waren die Ostvölker Slawen? Widerlegung einer polnischen Legende, Grabert Verlag, Tübingen 1977, ISBN 3-87847-037-1

• Schröcke, Germanen/Slawen – Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes, Nordfriesische Verlagsanstalt, ISBN 3-922314-97-X

• Die „Schlawiner“ – Die Geschichte der Sclavi/Slavi/Sclaviner/Schlawiner auf dem Prüfstand. Von Richard Vindelicius, Damböck-Verlag

• Franc Jeza, Der skandinavische Ursprung der Slowenen, Verlag Michael Damböck

• Wittmann, Jochen, Der Streit um die Herkunft der Slawen – Enthüllung einer Legende, Grabert Verlag, ISBN 3-87847-176-9 —> Hier

• Jochen Wittmann, DIE DAGLINGER/“PIASTEN“ und die germanische Kontinuität („Es ist wohl das besondere Verdienst des Autors, mit diesem Buch die vollständige Genealogie des erst seit dem 13. Jhdt. „Piasten“ genannten Daglinger-Geschlechts einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht zu haben. Daraus ergibt sich wie von selbst mit ergänzend erläuterten Namensgebungen und aufgezeigten Heiraten die durchgehend germanische Kontinuität dieses ursprünglich aus dem heutigen Norwegen stammenden Geschlechts, welches mit Dago/Dagr, genannt miseco/mesica (poln. Mieszko I.), den Grundstein an Warthe und Neetze für das spätere und allgemein ebenfalls erst vom 13. Jhdt. an als Polen benannte Land im ostgermanischen Bereich legte.“)

—> Anhang zum Buch: STAMMTAFELN UND GENEALOGISCHE ÜBERSICHTEN DER DAGLINGER / „PIASTEN“.



Zu den Kaschuben in Westpreußen schreibt Jochen Wittman:

    .
    Die nicht nur im pommerschen Urkundenbuch erwähnten Kaschuben/Cassubie in Pomerellen waren ihrerseits ein Teilstamm der germanichen Pomeranen auf überwiegend burgundisch-gotischer Volksgrundlage. Ihr unabhänigier Herzog Swantopolk von Danzig-Pomerellen (um 1217-1266), seine Brüder Wratislaw I., Sambor II. und Ratibor sowie seine Söhne Westwin II. und Wratislaw II. führten unschwer erkennbar althochdeutsche Namenszusammensetzungen und hatten gotische Vorfahren, waren in jener Zeit auch nicht „polnische Teilfürsten“. [...] Vor allem nach dem 2. Thorner Frieden 1466 kam es zu stärkeren polnischen Einwanderungen, un diese beeinflusste in der Folgezeit die dortige sprachliche Entwicklung zu einem Gemisch aus ortsansässigen deutschen Mundarten, einem vorher schon vorhandenen pruzzischen Dialekt (nach 1309) mit dem Polnischen zur nicht flächendeckenden kaschubischen Sprache. Protestantische Geistliche im 16. Jahrhundert waren es dann, die zuerst für den Gottesdienst auch eine kaschubische Schriftsprache schufen (1586 und 1643), die in dieser Form zur allgemeinen kaschubischen Umgangssprache wurde.

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Zu den „Wendland-Slawen“ in Niedersachsen:
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    Die Slawisten haben natürlich auch die Polaben (an der Elbe Wohnende) im damals östlichen Sachsen, dem heutigen hannoverschen Wendland, als „sclavi“ der Quellen nicht übersehen. Auch sie sind allerdings eine Teilgruppe der herulischen Abodriten mit sächsischen Einsprengeln und sprachlich eine altsächsisch-niederdeutsche Mundart. Sie brauchen weder einzuwandern noch „einzusickern“, nur weil sie mit einem Neustammnamen wie ihre Stammesbrüder auftauchten. Sie waren wie alle ihre Nachbarn schon da, nur von der Christianisierung durch die Sachsen noch nicht erfasst worden. [...] Ihr Siedlungsland nannte man daher deutsch Wendland. Die polabische Sprache als „slawisch“ zu bezeichnen ist eine erst neuzeitliche Fiktion.

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Interessanter Text:
www.weltnetzzeitschrift-der-lotse.de

http://detlefnolde.wordpress.com/2009/03/07/slawenlegende/

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http://forum.thiazi.net/attachment.php?attachmentid=85020&d=1162565856



http://www.velocitypress.com/HitlerMedal.jpg

90. Jubiläum des Oberland-Gedenkens am Schliersee


Hier ein interessanter Artikel über das letzt in Form eines Traditionsverbandes bestehende Freikorps:
OBERLAND VORAN! 90. Jubiläum des Oberland-Gedenkens am Schliersee
Geschrieben von: Jochen Weber

Am 22. Mai 2011 fand in Schliersee das 90. Jubiläum des Gedenkens an die 52 Gefallenen des Freikorps Oberland statt. Das Gedenken wurde vom Traditionsverband „Freikorps- und Bund Oberland“ und der Landsmannschaft der Oberschlesier durchgeführt. An diesem Tag wurde jenen Männern gedacht, welche am 21. Mai 1921 bei der Erstürmung des Annaberges für die Befreiung Oberschlesiens von den polnischen Aggressoren gefallen sind.

Unter dem Dachverband des „Selbstschutzes Oberschlesien“ (SSOS) schlossen sich Anfang 1920 mehrere patriotische Verbände und Freikorps zusammen, um den Willen der Oberschlesier zu vertreten, welche in einer demokratischen Volksabstimmung mehrheitlich für den Verbleib im Deutschen Reich stimmten. Da dieses Ergebnis von polnischen Gruppen wie der „Bojowka Polska“ nicht akzeptiert wurde und diese mit bewaffneten Gruppen versuchten, doch noch einen Anschluss an Polen zu erwirken, wurden die Freikorps – darunter auch die Oberländer – aktiv.

Polnischer Expansionswille gestoppt

Die Entscheidung fiel durch die Erstürmung und Einnahme des strategisch bedeutsamen Annaberges durch das Freikorps Oberland. Bei den Kämpfen starben 52 Angehörige des Freikorps. Der Aufstand selbst endete am 5. Juli 1921 mit einem Waffenstillstand, der auf Druck der Alliierten zustande kam. Die Polen beugten sich diesem Druck, wollten den Aufstand aufgrund der Niederlage nur als eine militärische Manifestation sehen und befahlen deshalb die Beendigung der Kämpfe. Durch die Einnahme des Berges konnte den polnischen Expansionsplänen Einhalt geboten werden und so Oberschlesien vorerst von polnischem Einfluss frei gehalten werden. Obwohl sich die Oberschlesier mit einer Mehrheit von 59,6 Prozent für einen Verbleib bei Deutschland aussprachen, setzten die Polen unter Führung von Wojciech Korfanty nun auf politischen Druck. Dies führte zu einem 1922 in Genf unterzeichneten Teilungsvorschlag, der ein Drittel des Landes Polen zusprach. Beim Deutschen Reich verblieb der zwar flächen- und bevölkerungsmäßig größere, jedoch vor allem eher agrarisch geprägte Teil des Abstimmungsgebietes. Große industrielle Komplexe – vor allem die Kohlereviere – gingen an Polen.

Zurück zur Gegenwart: Da vor einigen Jahren – insbesondere 2007 und 2008 – Proteste von Linksradikalen zunahmen, musste man sich beim Gedenken auf dem Weinberg bei Schliersee auf ein stilles Innehalten und eine stille Kranzniederlegung beschränken. Auf Grund von Auflagen und politischem Druck konnte nicht wie in den Jahrzehnten zuvor eine Gedenkansprache mit musikalischer Begleitung durchgeführt werden.

Kränze wenige Tage nach Feier zerstört

Dieses Jahr fanden keine Gegendemonstrationen statt, so dass wenigstens dieses Gedenken friedlich abgehalten werden konnte. Jedoch wurden nur wenige Tage nach dem Gedenken die niedergelegten Kränze zerstört.

Der feierliche Teil fand in Bayrischzell nahe dem Schliersee statt. Hierbei wurde neben interessanten zeitgeschichtlichen Vorträgen auch der Wille bekräftigt, in den kommenden Jahren das Gedenken am Schliersee fortzusetzen. Aufgrund der erfreulichen Tatsache, dass viele junge Leute an dem Treffen teilnahmen und einige noch am selben Tag den Wunsch äußerten, der Traditionskameradschaft Oberland beizutreten, steht einer Fortsetzung auch nichts im Wege.
--
Wer Interesse am Freikorps Oberland hat, der kann sich an folgende E-Post-Adresse wenden:

bund-oberland@web.de


Christian Daniel Rauch : Frédéric II de Prusse (Frédéric le Grand) : Les Vertus : Equestrian Statue of Friedrich II - Unter den Linden and around – Berlin:

http://worldvisitguide.com/oeuvre/photo_ME0000114180.html

http://www.faz.net/artikel/C31325/kattowitz-der-neue-schlesier-30337749.html

Kattowitz

Der neue Schlesier

In Oberschlesien wächst ein neues Selbstbewusstsein heran, das nicht polnisch und nicht deutsch, sondern „schlesisch“ fühlt. Das gefällt nicht allen Polen und auch nicht allen in der deutschen Minderheit. Ein Besuch im „schlonsakischen“ Kattowitz.

Von Konrad Schuller 22. Mai 2011 2011-05-22 11

Herr Maksymilian hat eine unübersichtliche Familiengeschichte. Zwei Großväter waren im Krieg bei der deutschen Wehrmacht: einer beim Heer, einer bei der Marine. Der Großonkel dagegen konnte den Führer nicht ausstehen. Er ist zu den Engländern durchgebrannt, als polnischer Pilot der Royal Air Force. Siebzig Jahre danach fährt Herr Maksymilian Taxi in Kattowitz. Von der unermesslichen Baugrube im Stadtzentrum, wo gerade statt des alten, nach Desinfektion und Bratfett riechenden Hauptbahnhofs eine glitzernde neue Einkaufswunderwelt entsteht, geht es hinaus zur Sportakademie: zu Alexandra, Karolina und Mariola, den Stürmerinnen vom 1. FC.

Genau so kompliziert wie Herrn Maksymilians Großvätersituation und so verworren wie die Verkehrslage am Hauptbahnhof ist die Vergangenheit dieser Gegend. Die polnische „Wojewodschaft Schlesien“ (nach deutscher Nomenklatur umfasst sie nicht ganz Schlesien, sondern nur dessen südöstliches Ende) hat in den letzten hundert Jahren viermal den Herren gewechselt. Bis 1922 gehörte der deutsch-polnisch durchmischte Kohlenpott um Kattowitz zum Deutschen Reich. Dann fiel er nach blutigen Volkstumskämpfen und umstrittenen Volksabstimmungen zum ersten Mal an die neu entstandene Polnische Republik. 1939, nach dem deutschen Überfall auf Polen, kamen Jahre brutaler Germanisierung, 1945, nach dem Untergang des Dritten Reiches, folgte die rücksichtslose Polonisierungspolitik der Kommunisten. Seit 1989 sucht nun das demokratische Polen die Scherben zu kitten.
In den Familien des „östlichen Ruhrgebiets“ haben diese Wechsel unzählige Risse und Narben hinterlassen. Unter den Nazis ließ sich jeder, der etwas werden wollte, in die deutsche „Volksliste“ eintragen und ging zur Wehrmacht. Zugleich aber - und manchmal in ein und derselben Familie - entschieden sich viele für die polnische Sache. Die gingen dann in den Untergrund, oder sie schlugen sich zu den Alliierten durch wie Herrn Maksymilians Großonkel.

Das Deutsche war strikt verboten

Unter den Kommunisten hatten es dann beide nicht leicht. Zwar wurden die Deutschen aus Oberschlesien nicht ganz so systematisch vertrieben wie aus anderen früher deutschen Gebieten des heutigen Polen - die Stammbäume waren hier zu verflochten. Viele sprachen neben Deutsch oder Polnisch den „wasserpolnischen“ oder „schlonsakischen“ Dialekt, ein Gemisch aus Altpolnisch und Tschechisch mit deutschen Einsprengseln. Und vor allem brauchte der neue Staat Männer in den Kohlegruben. Wer also ein polnisches Vaterunser hersagen konnte, durfte bleiben.



Zum Thema

  • Kaczynskis missglückter Angriff auf die Schlesier

Andererseits aber haben die polnischen Behörden damals Tausende von Deutschen, die als „Nazis“ galten, in die tödlichen Internierungslager gesteckt, die sie gleich nach dem Zusammenbruch des Reiches eingerichtet hatten - oft in den Baracken ehemaliger deutscher Konzentrationslager. Das Deutsche wurde strikt verboten. Das Spitzelwesen reichte bis in die Familien hinein, und so ist es gekommen, dass heute trotz eines vorbildlichen Minderheitengesetzes, dass das demokratische Polen sich nach der Wende gegeben hat, selbst führende Vertreter der deutschen Restminderheit die Sprache ihrer Vorfahren oft nur mühevoll beherrschen. Auch der schlonsakische Dialekt mit seinen deutschen Worten für „Tisztuch“ und „Waszbret“ galt unter den Kommunisten als anrüchig, und wenn die Kinder ihn in der Schule sprachen, gab es Linealhiebe auf die Hand.

Das erste Zeichen war die Volkszählung 2002

Aber nicht nur diejenigen hatten es schwer, die im Krieg auf Hitler gesetzt hatten. Auch wer damals zu Polen gehalten hatte, war jetzt bedroht. Der antideutsche Untergrund war meist zugleich auch antikommunistisch gewesen, und als dann 1945 die Rote Armee einzog, wurden die polnischen Partisanen deshalb ebenso verfolgt wie die Parteigänger der Deutschen. Unterwegs zu den Stürmerinnen vom 1. FC hat Herr Maksymilian die unergründlichen Baugruben des Bahnhofsviertels endlich umrundet. Das Industriegebiet um Kattowitz, mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern ein dicht besiedelter, qualmender Moloch aus Fördertürmen, Schloten und Autobahnzubringern, ist zwar nie gewaltsam zerstört worden. Trotzdem sieht die Gegend streckenweise aus wie nach einem Großbrand.

In Kattowitz selbst changieren die Fassaden außerhalb der wenigen renovierten Straßen zwischen Dunkelgrau und Rabenschwarz. Die Bauepochen - hier ornamentreiche Mietskasernen der deutschen Kaiserzeit, dort die faden Blocks des Realen Sozialismus, dazwischen die triumphalistischen Kolossalbauten der polnischen Zwischenkriegs-Republik unter Marschall Pilsudski - stoßen unvermittelt aneinander. Nicht einmal die Stadtgrenze bietet optischen Halt. Nach außen verliert sich Kattowitz zwischen Stahlwerken und Schrebergärten, und unversehens ist man in anderen, ebenso grauen Arbeiterstädten, in Bytom (Beuthen), Chorzow (Königshütte) oder Gliwice (Gleiwitz), die nicht weniger chaotisch wirken und nicht weniger rußig. Vielleicht ist der Geruch von Kohlerauch in der Luft das Einzige, was diese Landschaft zusammenhält.

Vielleicht aber gibt es neuerdings noch mehr. Denn mitten in all den Vertracktheiten ist in den letzten Jahren hier etwas Neues entstanden - ein Bewusstsein, eine neue Selbstdefinition, die auf die quälenden alten Fragen von Zugehörigkeit und Geschichte eine verblüffend einfache Antwort bietet. Das erste Zeichen war die Volkszählung von 2002. Damals ist zur Überraschung der Statistiker in Oberschlesien inmitten der alten deutsch-polnischen Konflikte ein neues, nie dagewesenes Element aufgetaucht: immerhin 173.000 Menschen in der 4,6 Millionen zählenden Wojewodschaft haben sich damals weder als „deutsch“ zählen lassen noch als „polnisch“, sondern schlicht und einfach nur als „schlesisch“. Die neue Nationalität war zwar von einer Mehrheit noch weit entfernt, aber schon bei der Regionalwahl 2010 war sie deutlich gewachsen und holte immerhin 8,5 Prozent. Ihr Chef Jerzy Gorzelik, ein junger Kunsthistoriker, der Deutsch ebenso fließend spricht, wie Polnisch und Schlonsakisch (zwei Großonkel dienten im Krieg dem Führer, der Großvater dagegen ging zu den polnischen Partisanen, obwohl er Rilke liebte), gehört jetzt als „Vizemarschall“ zur Exekutive der Wojewodschaft. Seine „Bewegung für die Autonomie Schlesiens“ (RAS) hat eine „schlesische Nationalität“ entdeckt und möchte Polen zum Bundesstaat machen.



Der Protest hat Brehmer nicht viel geholfen

Deutsche und Polen sehen das mit gemischten Gefühlen. Für die Nationalbewussteren auf beiden Seiten ist Oberschlesien seit Generationen Zankapfel und Symbol der Selbstbehauptung. An diesem Samstag jähren sich zum neunzigsten Mal die Kämpfe von 1921, als polnische Milizen und deutsche Freikorps am Sankt Annaberg nordwestlich von Kattowitz aufeinanderprallten, und in den Regionalparlamenten der Wojewodschaften Schlesien (Slask) und Oppeln (Opole) sind in den vergangenen Tagen die Interpretationen dieser brudermörderischen Gefechte so unterschiedlich ausgefallen wie eh und je. Die polnisch dominierten Parteien stimmten für eine pompöse Erklärung, welche den „Mannesmut“ und die „Standhaftigkeit“ der polnischen Kämpfer rühmte. Die deutschen Abgeordneten dagegen protestierten mit dem Argument, ihre Vorfahren seien von den Zielen der polnischen „Helden“ damals keineswegs „begeistert“ gewesen.

Die neuen „Schlesier“ um Gorzelik umweht aus der Sicht der alten Grabenkämpfer ein Hauch des Verrats. In Warschau sprach der nationalkonservative Oppositionsführer und frühere Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski, der geharnischte Vorkämpfer des altpolnischen Nationalgefühls, schon von einer „getarnten deutschen Option“.

Auf der anderen Seite dagegen sieht Dietmar Brehmer, der Vorsitzende des „Deutschen Gemeinschaft Versöhnung und Zukunft“ in Kattowitz, das „Schlonsakentum“ als Bedrohung für die deutsche Minderheit. In seinem mit von Wappen und deutschen Enzyklopädien gefüllten Kattowitzer Büro zeigt er Schaubilder vor, die einen klaren Zusammenhang zwischen dem Mitgliederschwund der deutschen Organisationen in den letzten Jahren und dem Erfolg der „Schlesier“ nahelegen. Geradezu „unethisch“ findet Brehmer, dass die agilen Autonomisten neuerdings jährliche Trauermärsche zu den Resten der kommunistischen Internierungslager aus der Nachkriegszeit veranstalten und die „deutschen“ Toten der Repression damit für ihr neues „Schlesiertum“ in Anspruch nehmen. Der Protest hat Brehmer übrigens nicht viel geholfen: Bei der letzten Kommunalwahl musste er hinnehmen, dass sogar sein eigener Sohn auf der Liste der Autonomisten antrat.



Das macht den „Schlesier“ attraktiv

Woran also erkennt man den „Schlesier“ neuen Typs? Natürlich spricht er Schlonsakisch, und das gibt ihm zunächst eine polnische Note, weil das Schlonsakische dem Polnischen deutlich näher ist als dem Deutschen. Anders als der Pole aber feiert er keine üppigen Namenstage, sondern den guten alten deutschen Geburtstag. Dafür gibt er dann (was einem Polen nie einfallen würde) seinen Kindern zur Einschulung eine „Tyta“ mit, die gute alte deutsche Schultüte.

„Der Schlesier“ ist, wie Herr Maksymilian versichert, genau wie der Deutsche „redlich und ein wenig langsam“, während „der Pole“ doch „flink und schnell“ ist. Vor allem aber leitet „der Schlesier“ sein Selbstbewusstsein aus der Arbeit in den Gruben ab. Er sieht sich als harten Malocher, auf dessen Schultern das ganze Land sich ausruht. Der Schlonsake, wie ihn Herr Maksymilian sieht, steht mit geschwärztem Gesicht unter Tage und hackt auf die Kohle ein, die bis heute mehr als neunzig Prozent des polnischen Stroms erzeugt. Nebenbei weiß er dank Gorzeliks Autonomisten jetzt auch, dass sein Oberschlesien die zweitreichste Region Polens ist (gleich nach Masowien mit dem glitzernden, aber aus hiesiger Sicht arbeitsscheuen Warschau) und dass Autonomie also bares Geld bedeutet.

Das alles macht den „Schlesier“ stolz und gibt ihm die Zuversicht, dass er es auch alleine schaffen kann. Einer der größten Vorzüge der „schlonsakischen“ Identität ist, dass ihr Träger sich über Nazigroßväter und Kommunistenonkel keine Gedanken mehr machen muss. Darum sollen sich die Deutschen die Köpfe zerbrechen. Oder die Polen. Das neue regionale „Wir sind wir“ aber will mit all dem nichts mehr zu tun haben. Das macht den „Schlesier“ attraktiv, vor allem für die Jungen.



Nach dem Krieg wurde der 1. FC Kattowitz aufgelöst

Natürlich geht solches „Nation Building“ nicht ohne Fußball, und mittlerweile hat Herr Maksymilian sein Taxi auch schon fast ans Ziel gebracht: Gerade ist er durch die Blockviertel der siebziger Jahre gefahren und hat die Kattowitzer Sportakademie erreicht. Hier nämlich trainieren Alexandra Adamska, Mariola Gepfert und Karolina Koch, die Stürmerinnen vom 1. FC Kattowitz.

Aleksandra stürmt im Zentrum, Mariola vorne links, Karolina steht im Mittelfeld. Vielleicht ist das die Sturmspitze der „schlesischen Nationalität“, die sich hier, im Kattowitzer Kohlenpott, gerade zusammenbraut. Die Mädchen sitzen kichernd in der Cafeteria der Sportakademie und erzählen von der phönixhaften Wiedergeburt des alten Vereins. Gorzelik, der Chef der Autonomisten, hatte früh verstanden, dass es eine Nation ohne Fußball nicht geben kann, und so hatte er 2007 den alten Traditionsklub neu geschaffen - wenn auch, dem Geist der Zeit folgend, mit einer diskreten Namensänderung: Das in Polen völlig unübliche deutsche Kürzel „FC“ ist zwar geblieben, aber aus „Kattowitz“ wurde „Katowice“ - so kommt zum Deutschen das Polnische und ergibt das Neue, das Eigene. Das Ergebnis hat Gorzelik Recht gegeben. Vor allem die Frauenmannschaft des 1. FC Katowice ist sensationell stark. Die Mädchen spielen mittlerweile in der obersten polnischen Liga, und Karolina ist sogar in der Nationalmannschaft.

Der 1. FC steht für die Vertracktheiten dieser Stadt wie keine andere Institution. Vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit, als Ostoberschlesien gerade zum ersten Mal polnisch wurde, war der Klub zwar ein Symbol des „deutschen“ Kattowitz, aber schon damals gehörten seine besten Spieler zugleich zu den Stars der polnischen Nationalmannschaft. 1938 schoss der legendäre Ernst Willimowski (deutsche Mutter, polnischer Stiefvater) als „Pole“ in einem einzigen Weltmeisterschaftsspiel vier Tore gegen Brasilien - bis heute eine nie wieder erreichte Leistung, auch wenn Brasilien damals dennoch 6:5 gewann. Zur Nazizeit war der Verein dann zwar das Lieblingsspielzeug des NSDAP-Kreisleiters Joschke - aber wie Thomas Urban in seiner deutsch-polnischen Fußball-Geschichte „Schwarze Adler, weiße Adler“ schreibt, wurden damals selbst bei diesem „deutschen“ Paradeverein mehrere Spieler beim Polnisch-Sprechen ertappt. Einige sollen sogar polnische Untergrundkämpfer versteckt haben. Nach dem Krieg wurde der 1. FC Kattowitz dann als „faschistisches“ Relikt von den Kommunisten aufgelöst.

Das Beste ist der Rollbraten“

Mariolas Vater war in der Zeche „Wujek“ (zu deutscher Zeit „Oheim“), eigentlich einer Kultstätte des polnischen Patriotismus, seit die Kommunisten hier 1981 einen Streik der „Solidarnosc“ mit blutiger Gewalt erstickten. Karolinas Vater dagegen war in der „Halemba“, die noch 2006 durch eine Gasexplosion mit zahlreichen Toten traurige Berühmtheit gewann. In den Familien ist immer hart gearbeitet worden, und so steht für die Mädchen außer Frage, dass es im Grunde „die Schlesier“ waren, die nach dem Krieg die zerstörte Hauptstadt Warschau wieder aufgebaut heben.

Schlesierinnen? Polinnen? Aleksandra und Karolina sprechen zu Hause seit jeher Schlonsakisch, und so ist es für sie selbstverständlich dass sie bei der nächsten Volkszählung als Nationalität „Schlesisch“ angeben werden. Nur Mariola, deren Vater ja immerhin in der Märtyrerzeche „Wujek“ war, muss da noch ein wenig überlegen. Und die alten Familiengeschichten? Hitler, die Partisanen, die Konzentrationslager? Für eine Sekunde verstummt das Kichern, die Mädchen sehen sich fragend an. „Ja, da war was,“ sagt Karolina etwas ratlos. „Ich glaube, ein Urgroßvater war in der Wehrmacht, da hab' ich mal etwas gehört, auf einem Familienfest. Was weiß ich...“ Lang ist es her.

Sie haben noch viel erzählt, die drei, von Fußball, von Bergwerken, vom 1. FC. Und was ist das Beste an diesem neuen Schlesien, diesem „Schlonsk“, von dem hier alle reden? „Klar“, lacht Aleksandra, die Mittelstürmerin: „Das beste ist der Rollbraten. Sonntags um zwölf, mit Kraut und Klößen.“ „Und davor Hühnersuppe“, giggelt Karolina.




http://www.faz.net/artikel/C31325/kaczynskis-missglueckter-angriff-auf-die-schlesier-30337815.html

Kaczynskis missglückter Angriff auf die Schlesier



Streit über Autonomiebewegung im Südwesten Polens / Von Konrad Schuller

06. April 2011 2011-04-06 17:15:35

WARSCHAU, 6. April. Jaroslaw Kaczynski, der nationalkonservative frühere Ministerpräsident Polens, hat am Dienstag etwas Ungewöhnliches getan: Er hat einen Angriff abgebrochen. Er hatte Feinde ausgemacht, und wie stets, wenn er die Nation in Gefahr sieht, hatte er zu den Waffen gerufen - aber kaum hatte der Sturm begonnen, blies er ihn wieder ab.

Ebenso ungewöhnlich wie die gestoppte Attacke war der Gegner: Kaczynski hatte das "Schlesiertum" ins Visier genommen. Damit meinte er nicht seine alten Lieblingsfeinde, die deutschen Heimatvertriebenen, sondern Bürger des heutigen Polen - Bewohner der oberschlesischen Wojewodschaften Schlesien (Slask) und Oppeln (Opole), die sich zur "Bewegung der schlesischen Autonomie" (Ruch Autonomii Slaska, RAS) zusammengeschlossen haben und behaupten, eine "schlesische" Nationalität zu haben. Dieser Anspruch war es, der Kaczynski auf die Barrikaden trieb. Für ihn, der als Ministerpräsident viel Energie auf die Abwehr vermuteter deutscher Gefahren verwendet hat, ist "Schlesiertum" nichts anderes als Kollaboration mit dem Feind: eine Formel für eine "verkappte deutsche Option".

Was das "Schlesiertum" wirklich ist, ist umstritten. Die Menschen, die sich zu ihm bekennen, sind Nachfahren jener deutsch-polnisch gemischten Bevölkerung Oberschlesiens, die nach dem Krieg nicht vertrieben wurde. Diese Menschen rechnen sich heute teils dem Polentum zu, teils gehören sie zur deutschen Minderheit. Manche - bei der Volkszählung 2002 waren es 173 000 - geben "schlesisch" als ihre Nationalität an. Meist sind das Menschen, die den "schlonsakischen" oder "wasserpolnischen" Dialekt sprechen, ein Idiom aus polnischen, tschechischen und deutschen Elementen. Ihre Familien sind in den Nationalitätenkonflikten Oberschlesiens ebenso oft von der deutschen wie von der polnischen Staatsmacht scheel angesehen worden, beide Seiten haben "Schlesier" für ihre Armeen rekrutiert, und so ist bei manchen Menschen in der Region heute das Bewusstsein lebendig, weder deutsch zu sein noch polnisch, sondern eben "schlesisch".

Die Existenz der "schlesischen Nationalität" ist allerdings umstritten. Das polnische Oberste Gericht hat sie 2007 verneint, aber außerhalb der Gerichtssäle macht das Schlesiertum den Eindruck fröhlicher Lebendigkeit. Bei den vorigen Regionalwahlen hat die "Bewegung der schlesischen Autonomie" in der Wojewodschaft Schlesien 8,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Seither regiert sie die Region zusammen mit der liberalkonservativen "Bürgerplattform" Ministerpräsident Tusks.

Der Angriff von Kaczynskis nationalkonservativer Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) hat auch mit der Parlamentswahl im Herbst zu tun, für die die Partei nach Themen sucht. Ein Bericht der PiS "Zur Lage der Republik", der vergangene Woche erschien, enthielt zum ersten Mal jene von Kaczynski später wiederholte Verdächtigung, das "Schlesiertum" sei nichts als eine "verkappte deutsche Option". Seither prasselt Dauerkritik auf den PiS-Vorsitzenden ein. Als Erster reagierte Jerzy Gorzelik, der Vorsitzende der "Bewegung der schlesischen Autonomie": Wenn Kaczynksis PiS nur diejenigen Schlesier akzeptiere, die sich für Polen erklärten, dann "erinnert sie immer mehr an die deutschen Nationalisten aus der NPD", schleuderte er den Nationalkonservativen entgegen. Die wohlorganisierte deutsche Minderheit (sie hat zuletzt in der Wojewodschaft Oppeln knapp 18 Prozent der Stimmen bekommen) schloss sich an. Ihr Führungsmann Bernard Gajda stellte fest, Kaczynskis Verdächtigung einer "deutschen Option" mache die Deutschen in Polen zu "Bürgern zweiter Klasse". Mehrere schlesische Politiker aus Tusks Bürgerplattform erstatteten Anzeige wegen Verächtlichmachung aus Gründen der "nationalen, ethnischen oder rassischen Zugehörigkeit", und selbst aus der konservativen Presse kam Kritik.

Am Dienstag hat die PiS nun den Rückzug angetreten. Die umstrittene Programmschrift wurde in ihrer Internetvariante so verändert, dass nun nicht mehr das "Schlesiertum" als solches als "deutsche Option", verunglimpft wird, sondern nur noch jenes "Schlesiertum, das die polnische nationale Zugehörigkeit verwirft". Der Vorsitzende fand schließlich zur Formel, ihm sei es nur um die Abwehr von "Separatismus" gegangen - einer Haltung, welche die schlesischen Autonomisten nicht vertreten. "Polen ist eins, auch wenn verschiedene Nationen darin leben", stellte Kaczynski fest. Ein Parteisprecher brachte es schließlich auf den Punkt: "Schlesiertum ist Polentum", das wisse doch jeder: "Wir sind schließlich keine Idioten."

Text: F.A.Z.



http://www.wikinger-reisen.de/wanderreisen/osteuropa/5539.php


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