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0 II. Erniahnungen an einem beiligen Leben; 1. im allgemeinen.
Sir 14, 18. 19), dem Finch der Vergàuglichkeit anheimfalleu, wàhrend das such den Lesern als frohe Botschaft verkiindeto Gotteswort, vetches den schópforischen Willen des allmiichtigen Gott is bokundet und -verheiBt, ewiglich bleibt. Liefort es (loch in den), was es ausriclrtet, eiuen Beweis seiner stflndigen Giiltigkeit und Kraft. \rorausgosetzt vird, daB die Loser es an sioh selbst und anderen ibres Gleichen schon in der Jotztzeit erfahren, dati ihr Leben, im Gegensatz ztt den), was der natiirlieh geboronou and dureh die lleischliche Goburt hestimmten Menschheit -iderfàhrt, nicht vorwelkendem Graso odor abfallenden Blumen gloicht, und daB sie gewil3 durauf hoffen, helm kommenden Gericbt von den] traurigen Geschick des Verderbens rmàchtiglich verschont zu bleiben. Vgl. Ps 1, 3, 4; 92, 8--10-13ff. Es ist der Augenblick des eben ergangenen und vollzogenen Gorichtsurteils, in den der Vf seine Loser hinoin-ersetzt. _Daher auclt dio I'r:tterita 4tQr'rr517, W.r€asr (vg1. Hiob 14, 2 LXX). ,1IEYti filr /rim zu schroibeu, halm) wit' eben deswegon koino Ursache. Und dieses so besebaQene Gottesvort, kein anderes (roùro), ist es, das ihnen, eigentlieh in der Richtnug auf sie hin (tis ri[rúg), 11) so daB sie als Zielpunkt der \'erkúudiguug in Betracht kommen, verkiindigt worden ist (Q%tra 12) vg1. Rm 10,8.17: Eph6,17; Hb6,5; 11,3.)
lfatte der Apostel seine Loser zur Erweisung ungeheuchelter, herzlicltor, kraftiger Liebe untereinander aufgefordort, in deren Betiitiguug sio oiu bei der Taufe iibernommenes Gelúbdo cannon und anderseits ihr neues Wesen als wiedergeborene Gotteskinder offenbaren, so konnte er nattu-gemfiB anfîtgen, Kap. 2, 1, daB es diesem nouon l3eruf und Stando gezieme, daB sie ails S c h l e c h t i g k e i t (xaziar) und alles, was List und Tucke heiBt (óólor) und was es an h e u o h l e r i s c 1 1 0 1 1 (úirozoloflg, Plur., nicht Sing. ist zu lesen) und noidischen Wosens:tuBerungeu (rfJórot's) gibt, sowie allo verleumdorischen Herten ahlegen so 11 en. Diese Untugonden werden als den Dlitchstou schi;dliehe Waffen odor Werkzeugo vorgestellt, die zu behalten und zu gebrauchen, 13) sich mit jenor Bruderliebo nicht vertrí;gt. Alles unti jedes derartige, auch das Goriugste, sollen sir) abtun: ,tiroal,
forma; vires corporis, ernditio humana, divitiae, honores ita soot ut herbae viror. Bengel: sapientia, robur, opes, ins titia humans. Parallelstellen sus der altklassischen Literatur, wie Horn. Ji. VI, 146-149, kdnnen nor mit Vorbehalt heraugezogen werden; es fehit den Heiden the biblische Beurteilung des Todes als eines Gottesgerichts fiber die Siinde.
") Zu its vgl. 1 Th 2, 9; AG 23, 11; 2 Kr 10, 16 (eh sa v.7fOfZf11'f[).
") Ti t t m an n (de Synon. in NT 1, 1829, p. 188): gait vet-bum est, sod 16yoi. rea ipsa, quae verbis inert, sermo, oratio. Manifestum est discrimen in usi pluralis: h,í,[rrrra ass', dicuntur noi i.iyo[ r. 9.
11) Vgl. das d:rori, odì , Rm 13, 12; AG 7, 58 (1 Sam 17, 22 I. var.); ferner Eph 4, 22. 25; Kol 3, 8; Hb 12, 1; Jk 1, 21.
1, 25-2, 2. 51
-rcct'rtr, ^rrFoag I Die zazia scheint hier vor allem auf boshaftes, nach aulleu bin' skis kundgebondes ífandoha zu gohen; die drei folgendon 13egriffe vor alleni auf die Gesinnung: Liat und Titcke (Mt 26, 4 = Mr 14, I ; Jo 1, 48 ; AG 13, 10 ; 2 Kr 12, 16 ; 1 Th 2, 3; anders 1 P 2. 22; 3, 10), Ileuchelei (Mt 23, 28; Mr 12, 15; GI 2, 13 ; 1 Tm 4, 2), Neid (,lit. 27, 18 - Mr 15, 10 ; R m 1, 29; Gl 5, 21; Phl 1, 15 , 1 Tm 6, 4; Tt 3, 3 ; Jk 4, 5) verbergen ski tunlichst urn Innern; wiihrend die zaraÍtr).raí. (2 Kr 12, 20; vgl. Jk 4, 11 ; Bm 1, 20) ski in Liiswilligen hinter tieni Riicken dea Niichsten gercdeten Worten Luft machen. \Iittels des nuu (v. 2) folgenden Aauptverhums aber (s<,-rexoJroafE) werden die Loser nicht etwa unmittelhar angewiesen, in welcheu Beziehungen sie positiv Bruderliebo erzoigen ktinnen und sollcn, und wodurch sie dazu tirchtig gomacht worden sind, sondorn vielmehr aufgefordert, daB und wia sie als ebengeborene Kiudlein 74) ihr zartes, neues, aus Gott stammendes Leben zum Wachstum ztt bringen habon. Der Vf wird der .\leinung geweson sein, daB, wenn uur ihr inwendiges Lehen itt normalem Stando erhalten und, vio sichs gehtthrt, gefdrdert worde, von selbst auch .die Bruderliebe hervorbrechen und wachsen miisse, und umgekehrt, daB in doni ,\laBo, als die Liebe noch riicbt viillig bei ihnen sei, such die Ausgestaltung ibres neuen llenschen zu kurz kommen werde. Sic wercien clentgemàB ermahnt, entsprechend ilire m Stando als (Vg. hat sicut : audere Lat. tanquam, quasi, s. Annt. 14) o b o n - geborene Kin cl lein denn mit ,.als", nicht mit ,,wie", ..gloichsam" ist wg zu iiberaetzett, da dio neugoborenen Kinder web] i'erlaugen nach ,llilch hekunden, nicht aber nach der so beschaffenen Mitch, wie sio dio Leser bediirfen und sie begehron sollen - nach einer \'ahrung Verlangeu zu tragen und z.u itnBern, welche in geistigom oder bildlichem Sinn, genauer: in eineur auf dem Gebiete des vorniinftigen Denkens, ).ó/o;„:, liegenrlen Sinne -- - das bedeartet %oyrzór 15) - unver‑
1/) 1 P 2, 1-10 ist bekanntlich alte Tauflektion, s. Cyril!. Hier. Catech. myst. 5; in der riirnisehen Kirche Lektion f(lr Samstag nach Ostern (Sahbatum in Albis). Der Sonutag nach Ostern hat zum Instroitus I P 2, 2: Quasi riodo yeniti infante?, alleluja: rational-Ale sine dolo lac concupiscite, all., all. und daher seinen Namen, such Dominica in Albis genannt, sc. dcpositis; nach ihrer an diesem 'Page erstmaligeu Kommunionfcier legten die 'J'itnflinge ihre weilleu Taufkleider ab, die sie corn Karsamstag an getragen; s. Aug. sermo 260 (pigne 38, 12010, Append. serino 172 (ib. 39, 2075). Das quasi liest man niebt in der Vnig, vielmehr sicut; es findet sick fitter bei Theron. (in Jes 49, 23; 55, 1; 60, 4). August. serino 353 bietet tamquam. S. Sabatier z. St.
15) S. Zahn zu Em 12, 1. Eine Beziehuug auf das Wort Gottes (Windisch iibersetzt: verlaugt nach der im rechten Wort gebotenen ... ?filch) oder gar auf Christum, ala in welchem dieser 1.6/da sich offenbare, kann aus sprachlichen Griiuden nicht vorliegen. Letztare Erklarang liegt
52 II. Fimahnnngen zu einem heiligen Leben; I. im allgemeinen.
falschte 16) Mileh 17) heiBen kann. Ungefàlscht ist, olmo Arg und List dargehoten wird such die Mileh, welche die Kindlein aus ihrer Mutter Brust saugen. Hier ether handelt es sick urn eina Kraftnahrung des inwendigon Menschen, welche ihrerseits an und far aid], in hvherenr Sinne, ungefalsebter Art ist: Gott gibt sie ohue selbstsachtige und don Dlenschen schîedigende Hintergedanken. Es versteht sich, daB der Apostel bier nicht wits 1 Kr 3, 2; Hb 5, 12f. zwei Stufen innerhalb des Christenlebens unterscheidet, eine elementare, auf welcher Milchnahrung die augemesseno Kost bildet, d. h. eine Darbietung on religiosen Wabrheiten odor such sittlichon Anweisungen, die far solche, die eben erat Christen geworden rind, angemessen erscheint, und eine hrihere, die der Fortgeschrittneren, •ré).seor, welche schworere Kest, nàmlich tiefero Erkenntnisso zu verarbeiten and schwierigere sittliche Aufgaben zu Jason verm6gen, sondern daB ibm lediglich tier Gegensatz zwischen der Zeit, da die Laser noch nieht Christen waxen, und derjenigen, in welcher sie sich dieses nouen Standes freueu, vor Augen schwebt: so soil denn auch die geistige Nahrung, welcher sie zur Erstarkung An-ea Innenlebens benotigt sind, Iediglich in das Licht dieses Gegensatzes treten. 1s) Aber allerdings, auf eino huge Zeit ihres Christseins blickten sie, wie sowohl der Ausdruck jjeltpii (Lc 1, 41. 44; 2, 12. 16 ; AG 7, 19, 18. 16; 2 Tm 3, 15) als das Attribut ú e r t - yirl•tirtr zoigt, wenigstens in ihrer Mehrzabl, nicht zuriick; langstens ja 14 Jahre ! Ehedem nun bildeten Liigen und Mythen der Gaiter- und Heroeugeschicbten,allerhand Mi rchen, Zaiiboranweisungen und Beschwórungsformeln, die manehen an den heidnischen sakralen Inslitutionen haftenden Uberlieferungen odor etwa philosophisehe Schulmeinungen das, womit sin ihres Horsens hiihor fliegendes Sehnen zu stillen suchten. Wie war es anders móglich, als daB
auf (lerselben Linie, wie etwa die, dati das Li1un 1, 25 Christi's, der )Ayoe sei, qui est vivum verbum et splendor Patris (Dionys. Bars.). Eine Bezu nahrae des Vf auf Mysteriensprache braucht nieht vorzuliegen. Ob die Poimandres-Schriften, wo der Ausdruck loyixr} 9lxría, l.oi•rrrrì Flraiae mehrfads begegnet (s. Reitzenstein, Poimandres, Text I, 31. XIII (XVI), 18. 19. 21, S. 338. 31?), iiberhaupt fair das Verstiindnis des NT herangezogen werden diirten. ist mehr als fra glicb. Dagegen e. Lexic. Notes from the Papyri in The Expos: VII, 7, 1909, 8. 560 (v. Moulton u. Milligan). - Vgl. Clem. Al. Peed. I, 6, § 29: sa 8eo,iia siesta ... lhlsrae . . . Joyex(t3 ilanrialrare. - 8': geistlich (ríich5n5); S' sklaviseh m'1î15. Lat: rationabile.
16) 118oaov ;sal scheint ein alllàglicher Ausdruck gewesen zu sein (Moulton im Expos. I903, VI set., vol. 8, 107f), daher auch keiu sai zwischen )..oy. and d8o/.. Zum Bilde der unvertiilschten Mitch vgl. die bekannte Stelle Iren. III, 17, 4.
'7) Vgl. Od. Salem. 19, I: Ein Becher Mitch ist mir gebracht worden, und ich habe ihn getrunken in der Siiiigkeit der Giite dea Henn.
16) Vgl. die tiefsinnigen, wenn uns auch etwas phantastisch anmutenden Er irterungeu bei Clem. Al. Paed. I, c. 6, mit bezug auf misere Stella § 43f.
2, 2. 3. 53
das alias zum Verderben, zur Aufzehrung ihros Lebensbestandes fahrte! \runntehr steht ihnen eine geistige Speise zur Verfagung, durch welcbe oin a45ii0iirtrr fig Qrarrioitru erreicht werden kamr und werden soli, ein derartiges Erstarken, daB dadurch die vdlligo Rettung uud Heilszuwendung, von der ìm 1. Kap. (s. o. zu 9, 10 S. 19) dio Rette war, erzielt wird.lx) Mag denn ihr leibliches Leben dem Untergange verfallen (vgl. 2 Kr 4, 16), ihr neues in Cbristo wurzelndes Leben soli volligor, goistleiblicúer Gesundung entbol;am•oifen. Wetches jene geistlicho Speise, die vom Apostol angoprieseuo :liilchnahrung sei, wird nicht gesagt.'-°) Aber es konnte den Lesern nicht wohl unbokannt oder zwoifelhaft sein, was darunter zu velstohon sei. Wort Gottes, lebendiges und owig bleibendes (1, 23), hafts ihnen den heiligen Geist, das ewige Lebon vermittolt. So wird such das Wort vor aliens zu jener den Christen immerdar niitig bleibenden liilchnahrung zu rechnon win; selbstverstlndlich auch die Eucharistic, die ja von jeher als das spezifischts Gmadeumittel zur E13tarkung des dutch die Taufe gepfianzten notion Lebens gefaBt wurde.21) Uud wie soliten die Leser nun nicht in ernster Heiliguug pine den geistlichen Appetit hemmenden Untugenden v. 1 akulegen trachten und der himmlischen Speise begehren? Es kaun' ja nieht anders sain, w e n n si e (el, nicht asreQ wird zu lesen soin, mit N''AI3 gegen Rec.) go s c h in e c k t, tine personliche mid sozusagen sinnlich wabrnehmbare Erfabrung davon gomacht ha b on 22) urld die haben sie tatsiichlich gomacht; das al widerstreitet nicht der 1Virklichkeit, sohdern sotzt sie voraus -, daB der Herr gatig ist (v. 3). Die Redewendung entstammt Ps 34, 9 n1,'1' SiL '] iin1 lrsyt5 uud zwar, nur unter Weglassung des ,,und solicit' der Uhersetzung der LXX.
17) Dos rl; or.,r,?pin, (chit in der Yee. Hach L mid zah)reicben Min. Waram wurde es susgclassen7 Weil man fiircbtete, es miiehte auch au( leibliches Wohibefinden bezogen werden?
30I Zar Charakteristik seiner Auslegungsmethode teilen wir aus Hilarius folgende Stelle mit: rationabile lac; seenndum bistorism hoc est rat. lac, quad de uberihus matrix mulgetur labils infautis. Rene autem dicitur rationabile: quia ex eo aecipit rationem mentis et ingenii. - Tribus modis comparatur lac doctrinae, i. e. per liquorem et caseum et butyrum: liquor in historia, caseum (I. caseus) in morali sensu; butyrum in anagogen augelorum. - Eriunert sei bier an den uralten Branch, den Tdufling IIilch (und Honig) kosten zu lessen. Tert. de cote mil. 3; adv. Marc. I, 14. Hier, (t. Lucifer. c.,4. Comm. in Jes 65, 1. Clem. Al. Paed. I, c. 6, § 45
Siff, ytí).arre, 1E rts,irae! sega;, t63b; lrir• rl.roxrrî9ierr; si:t -ro4pe9a, tò3è; t denysi•,,i9ir•rse rtrrlr rr[ira}. ") Vgl. Tert. de res. earn. 37 (Oehler 965) mit Res. auf Jo 6, 63. 53 ff.; 5, 24. Sermonem constituens vivilicatorem . . . eundem eliam carnera suam digit, quia et serino caro erat faetns, proindo in causam vitae adpetendns et derorandus anditn at ruminandus intelleetu et fide digerendtrs.
21) Zum Ausdruck yeé-ea9ae vgl. Hb 6, 4. o; Le 14, 21; I Clem. 36 (sr is yisbaswi).
5
.ti
4 II. Ermahnungen zu einem heiligen Leben; I. ira allgemeinen.
Man hat kein Hecht zu sagen, der Apostel babe absichtlich omen den zai Ms-re der LXX entsprochenden Ausdruck, zai Eiaszr, ausgelasson, well er sich die Gate, oder, wie man wohl das /orartIg faót, die Siifligkeit des Herrn als Mitch donke, von der kurz zuvor die Redo war. Denn 1eraróg heiBt nicht sag, hdehstens: augenehm, nmlich mille schmeckend (vgl. Le 5, 39: offro,). Angenehmer Geschmack diner Speise fiber bietet nosh keine Gewi hr inr deren Bekdmmlichkeit. Auch ist, den Herrn selbst als gokostete Mitch vorzustellea, cine geschmacklose Zumutung. Es wire] also nur gesagt seiu sollen, daB die Leser (ten Herrn die Gabe jener Mitch verdanken, also dag, was sio an geistlichen Gaben empfangen haben, seine milde Hand, seine speudonde Gate ofFonbart. 23)
Was nun den folgenden Satz v. 4 and 5 betrifft, so fragt es sich, ob das Hauptverbum oizodolreìuJe - so wind wohl oiler zu lesen sein, als isrotzoòofia1e''4) - indikativisch, wie z. B. (lie bohairische and die englische Uhersetzung tut, odor, wie man zumeist iibelsclzt - so schon S r S3, dann Luther usw.; das aedi-Gcamini der Lat. ist ztveideutig -, impotativisclr zu fassen ist. Fins jone Bedeutung di rften folgende Erwàgungon sein : die imperativischo Fassung forderte ontwedor die passivische IJbereetzurg : ,,werdet gebauet !=` oder die mediale: ,,erbauot each!" Aber jenes ware eino unbegreiflicho Retie. Penn chum derartigen Befehl zu ertoilen, stando keinent Apostel au (vgl. dagegen .Ies 44, 26-28). Dio mediale Fassung abet- legt die Frage nahe, ob nicht der Apostol, wen's er so verstandon sein wollto, durch ein hinzugefiigtes haurot''g odor violmehr durch das Activum verbunden mil (lent- Reflexivum den Sinn auger Zweifel gestellt batte, vgl. 1 Kr 14, 4 (ot'zorio i Éai,rdr); I Th 5, 11 sraeazai.eire ir1.Wong
-fai cìaobolatìzs Fra; Ju 20: É,rotzoaollot7rreg ram- msg. 2. Nachdem eben vorher gesagt war, daB die Loser eino starko Erfahrung davon gemacht batten, der Herr sei gatig, and der Hinweis darauf als Begriindung hingestollt war fur dio energischo Aufforderung, sich in brúnstigem Verlangen der von seiner milden Hand gespendeten Gabe zu geistlichem 'Wrachstunr and zur Heilsvollendung zu bedienen, orwartet man weniger omen weiteren Be-fell in Beziehung auf die Nrutzbarmachung der Gate des llerrn,
U) Aueh bier ist es vóllig unntitig, urn die Wahl des Ausdrucks yp,oró; begreiflich zu machen, auf die Mysterieukulte zu verweisen, wo etwa nach Salustius rroì &ar 4 Mitch als Nahrung Neugeborener and Kriinze zur Verwendung kamen.
'q oixotarrcroi9e (Rec., A* B Clem. Orig. e. Cets. VIII. 19; in Jos. hem. IXt I [interpr.], Ambr. Aug.) verdient For ?stoma). (it A' C vg) den Vorzug, Weil letzterer Begriff der spezieltere ist and schon deswegen, aher. arch in Eriniieruug an Eph 2, 20 (r'.roixoboErrafr rs;) 1 Kr 3, 10. 12. 14; Kol 2, 7; Jud 20 leicht eiugesetzt werden konnte.
als vielmehr eino Beschrelbnng (lessen, daB and wie der Herr seine Freundlichkeit an den Lesern kund tue. 3. Das zu' aesroi z d. v. 5, wetches die Christen mit ibrom bimtulischen Herru in eina Reihe stellt, erscheint um so wichtiger, wean es nicht bloB auf den Begriff der Lebendigkeit geht, sondern aueh darauf, daB an hoiden Teiten von Gott. etwas gescbehen ist, wobei sie sich passiv verhalten haben, das Tts9 r'(lr bier, das oizodolleir auf Christum dort. Endlich 4.: die Schriftstellen, welcho in v. 6, vgl. 73, das in v. 4' turd 5 Vorausgegangeue begranden, enthalten nichts you oinem derartigen Befehl, sondern beschreiben violmehr, wessen sich dor an Christum Glaubondo zu versehen babe (oò zarala/rli•Jfii - 411.011 eig -,.Jas' ptu' ag). So also wird es sich verhalten, daB das Part. pries. 7eoJFexóuertit v. 41 die Bedingung ausdrackt and insofern auch (sine Weisung enthalt, die erfallt sein will, daB darn aher das oiao(3otteiu.e angibt, was Gropes uud Herrliches an den Lesern geschieht.
Per Apostel verlaBt also das vein Kindosalter and dem Mitch‑
d. h, vom leiblichen Organismus hergenommene Bild fur das
goistliehe Wachstum der Christen, urn sich nunmehr in dem nicht
settenen Bildo der Christengenteinschaft als oinos geistlichen Ban‑
works zu bowegon (vgl. z. B. 1 I{r 3, 9- 17; 2 Kr 6, 16 ; Eph 2,
20-22 ; 1 Tm 3, 15 ; 2 Tm 2, 20; Herm. Vis. III, 5 ff. Sim. IX,
2 ff., such Mt. 10, 18; Oil 21, 14), das ihm nicht nur durch den
den ganzon Brief stark beeiollusaenden Epheserhrief (2, 20-22),
sondern auch durch das, bekannte an ihn gerichtete Wort Jesu
vom Feteen, auf den et- seine Gemeinde griinden words (Mt 16, 18,
vgl. Jo 1 , 42), Hallo getegt sein nreclrte. Es gilt. (4), daB s i o
sich dent Herrn ndhen and sich an ihn anschlieBen
(z. Ausdr. vgl. Eh 4, 16; 7, 25; 10, 22; 11, 6), der cin lohen‑
diger Stein genannt wird, von llenschen (obne Artikel!),
also you solchen, die, well sie ,llenschen and mar durch don Zu‑
santmonhaug mit Adam gestempelte Menschen rind, sich mil ihrem
Dichten and Trachten von Gott abgewandt zeigen, fin• seine wundor‑
haren Hoilsgedanken und -work.) kein Verstàndnis besitzen, ja sio
goradozu durch ibr Handeln-durchkrouzen, vorworf on, bei Gott
aher, d. h. nach soinem lirteil (vgl. Rm 12, 16; 11, 25 1. var. ;
1 Kra, 19) auser losen und wertvoll, wie sin Edelstein.
Wean sie also gemaB der von seiten Gotten erfolgten und an-.
dauernden '\Vertschatzung Jesu, im Widorspruch zu dem IJrteil der
auf seiten der ,llenschen hervorgetretenen Majoritat, den Anscblull
an ihn als omen tebendigen '5) Stein (vgl. Ilan 2, 34. 45 ; Iren. III.
9 Man spricht bekanntlich auch -von lebendem Gestein, tm Gegensatz zu husgebrochenen, ans dem Zusammenhang mit dem groBen Ganzen elves Steinbruchs herausgeliisten Steinen. Aber aria dieser Vorstellang erklhrt sich die Bezeichnung nicbt (gegen Benson). Das Paradoxon ist beabsichtigt.
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